Mönchengladbach in der Einzelkritik
Marc-Andre ter Stegen
Roman Neustädter wünscht sich beim 0:1 im kalten Augsburg seine Bettdecke zurück, Patrick Herrmann fahndet in Abwesenheit von Marco Reus nach einem Zünder und der Hobbykünstler Juan Arango verfällt in Melancholie. Borussia Mönchengladbach in der Einzelkritik. Von Maik Rosner, Augsburg Darf sich wegen seiner konstant guten Leistungen Hoffnungen machen, mittelfristig für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Zeigte gegen Thorsten Oerl seine besonderen Qualitäten, als er dem Augsburger Angreifer so geschickt den Ball vom Fuß schnappte, wie man das sonst nur einem Fußpfleger zutrauen würde: bedacht, mit gezieltem Griff und ohne Verletzungsgefahr. Erlaubte sich nach einer halben Stunde allerdings einen groben Fehler, als er den Ball nicht richtig stoppte und auch noch wegrutschte. Hatte Glück, dass Tobias Werner zu überrascht war und konnte doch noch klären. Blieb abgesehen davon ein sicherer Rückhalt und rettete unter anderem bei einem Ausflug mit dem Kopf. Ließ sich auch von Sascha Mölders Ellbogencheck nicht beirren. War beim abgefälschten Freistoß zum 1:0 durch Jan-Ingwer Callsen-Bracker in der 51. Minute machtlos.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Tony Jantschke
Gehört in Lucien Favres Mannschaft zu den wenig beachteten Profis. Zählt aber zum Stammpersonal, weil er verlässlich und konstant spielt. Zeigte auch in Augsburg als Rechtsverteidiger eine Leistung, die man von ihm erwarten darf: weitgehend unauffällig, weitgehend solide.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Martin Stranzl
Sah sich einigen Angriffen der Augsburger ausgesetzt und musste sich nicht über mangelnde Beschäftigung in der Innenverteidigung beklagen. Wirkte nicht immer souverän, verhinderte dank seiner Kopfballstärke aber noch größeres Ungemach (Archivbild).
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Dante
Die Haare sind sein Markenzeichen, mal abgesehen von seiner Torgefahr und vor allem seiner Zweikampfstärke. Musste in letzter Zeit aber vor allem von seinen Kindern erzählen, die ihn nicht wiedererkannt hatten, als er nach dem Klassenerhalt am Ende der vergangenen Saison mit kahl rasiertem Schädel nach Hause gekommen war. Trägt mittlerweile wieder eine recht stattliche Lockenpracht und fiel in Augsburg vor allem durch seine Zweikampfstärke in der Innenverteidigung und sein großes Engagement auf. Überlegt noch, ob er bei größeren Erfolgen am Saisonende die Kinder seiner Kollegen mit kahl rasierten Köpfen der Papas überraschen wird.
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Filip Daems
Der Kapitän erlaubte sich ein paar Ballverluste und konnte Daniel Baier zuweilen nicht an dessen Flanken hindern. War als Linksverteidiger ziemlich beschäftigt und tat wohl auch deshalb zu wenig für die Offensive.
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Patrick Herrmann
Wurde vom Boulevard zuletzt als zweite Rakete neben Marco Reus bezeichnet, der wegen eines Zehenbruchs weiterhin fehlte. Fahndete in Augsburg nach dem Zünder und konnte nur wenige Akzente in der Offensive setzen. Durfte vorzeitig seinen Dienst beenden. Freut sich vermutlich schon auf Reus' Rückkehr.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Roman Neustädter
War zuletzt erkrankt und wünschte sich im feuchtkühlen Augsburg wohl seine wärmende Bettdecke zurück. Tat notgedrungen viel gegen eine weitere Erkältung und verdiente sich Fleißkärtchen im defensiven Mittelfeld. Warf sich zu Beginn der zweiten Halbzeit den heranstürmenden Augsburgern derart schwungvoll entgegen, dass man sich Sorgen um sein Bett machen muss.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Thorben Marx
War als einziger Neuer in die Mannschaft gekommen. Ersetzte Havard Nordtveit, der wegen einer Sprunggelenkprellung ausgefallen war. Interpretierte seine Rolle im defensiven Mittelfeld im Stile eines übellaunigen Parkhauswächters. Im Dienst, sah die gelbe Karte, war aber nicht zu Großtaten aufgelegt. Wurde ausgewechselt.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Juan Arango
Versuchte sich als Aufbauspieler und Ideengeber. Leitete mal geschickt mit der Hacke weiter, hatte auch weite Diagonalpässe im Repertoire und musste doch feststellen, dass derartige Qualitäten in Augsburg nicht gefragt waren. Ist eher der Typ Hobbykünstler und weniger ein Kämpfer, was an diesem Nachmittag keine Kritikerpreise erlaubte. Verfiel später in Melancholie und schlurfte freudlos über den Rasen. Hatte keine Ideen mehr für die Wende.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Mike Hanke
Ist bei der Borussia für die Kuriositäten verantwortlich. Erzielt an guten Tagen schon mal vom Anstoßkreis aus ein Tor. Hat zudem eine Rasenallergie, was ungefähr einer Mehlallergie eines Bäckers gleichkommt. Das Kurioseste aber ist vermutlich, dass Hanke tatsächlich einmal Nationalspieler war. Muss wegen seiner zuletzt kurios guten Form aufpassen, dass er nicht noch ins Notizbuch von Bundestrainer Joachim Löw geschrieben wird. Kam in Augsburg aber nicht in einen derartigen Verdacht. Hatte immerhin kurz vor Schluss noch einen Distanzschuss im Programm. Wird weiter nur für die Borussia spielen.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Raul Bobadilla
Zeigte mehrfach, dass er sich auf einen gekonnten Hüftschwung versteht. Trippelte, dribbelte und ließ einen Rechtsschuss folgen, der nur knapp am Tor vorbeistrich. Trippelte und dribbelte auch danach noch einige Male und tanzte sich zu weiteren Chancen. Beschäftigte die Augsburger Abwehr am meisten, schaffte es im Abschluss aber zu selten, seinen Hüftschwung in zielgerichtete Schussenergie umzuwandeln. Fälschte Jan-Ingwer Callsen-Brackers Freistoß in der 51. Minute unglücklich ins eigene Tor ab. Wurde bald danach ausgewechselt.
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Igor de Camargo
Ersetzte in der 65. Minute Raul Bobadilla. Sollte mit seiner körperlichen Wucht als personifizierte Brechstange für Impulse sorgen. Blieb aber ähnlich glücklos wie Bobadilla. Leider auch noch ohne Hüftschwung (Archivbild).
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Mathew Leckie
Kam in der 70. Minute für Patrick Hermann und zeigte gleich einmal, dass er sich was vorgenommen hat. Zwang Torwart Mohamed Amsif mit einem Rechtsschuss aus kurzer Distanz zur größten Rettungstat des meist ruhigen Arbeitstages (Archivbild).
Mönchengladbach in der Einzelkritik
Yuki Otsu
Durfte in der letzten Viertelstunde für Thorben Marx ran. Hatte Körperkontakt mit dem leichten Schneefall (Archivbild).