Mitarbeiter des Tages:Der Türsteher

Nestor Pitana

Néstor Pitana.

(Foto: Pavel Golovkin/dpa)

Néstor Pitana aus Argentinien pfeift das WM-Finale. Er ist der vierte Referee, dem die Ehre zukommt, sowohl Eröffnungs- als auch Endspiel zu leiten.

Von Dominik Schelzke

Mit seiner ausladenden Gestik und seinen muskulösen Oberarmen hätte Néstor Pitana auch Türsteher vor dem Münchner Nobel-Club P1 werden können oder Ex-Navy-Seal-Statist in einem Actionfilm des amerikanischen Regisseurs Michael Bay. Pitana ist aber ein nun weltbekannter Fußballreferee geworden: Am Sonntag leitet er in Moskau das WM-Finale zwischen Frankreich und Kroatien, auf der größten Bühne der beliebtesten Sportart der Welt. Gar nicht schlecht für einen 42 Jahre alten Sportlehrer aus Argentinien mit schütterem Haar. Sonst ertönt seine Pfeife für südamerikanische Schüler oder in der Primera División, nun diszipliniert er damit Spieler wie Modric und Pogba. Keine leichte Aufgabe, aber eine, die er mit seinen bisherigen Auftritten bei dieser WM durchaus rechtfertigen kann. Ob es aber wirklich sein musste, dass er der vierte Schiedsrichter wird, der sowohl das Eröffnungsspiel als auch das Finale einer WM pfeift, ist dagegen fraglich. Die Franzosen dürften sich wohl gewundert haben, als sie von dieser Nominierung gehört haben, sie können sich vielleicht noch an den letzten Referee erinnern, dem diese Doppelehre zuteil wurde: Horacio Elizondo. Pitanas Landsmann finalisierte 2006 nicht nur Zinédine Zidanes internationale Karriere mittels einer roten Karte, sondern auch Frankreichs Finalniederlage gegen Italien. Vielleicht erweist sich Néstor Pitana ja doch noch als Türsteher - für Frankreichs WM-Träume.

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