Miroslav Klose in Italien:"Vorstellbar ist alles"

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Unzufrieden bei Lazio: Miroslav Klose. (Foto: dpa)

Der Stürmer von Lazio Rom ist mit seiner Situation unzufrieden und denkt an einen Vereinswechsel. Die Basketballer des FC Bayern besiegen Bonn. Neuer Krach bei Georg Hackl und den deutschen Rodlern.

Fußball in Italien: Fußball-Weltmeister Miroslav Klose ist mit seiner aktuellen Situation bei Lazio Rom äußerst unzufrieden und denkt offenbar auch über einen vorzeitigen Abschied vom italienischen Erstligisten nach. "Ich werde jetzt mit den Lazio-Verantwortlichen das Gespräch suchen und dann werden wir schauen, wie es weitergeht", sagte der 36-Jährige der Bild-Zeitung, nachdem er am Samstag beim 0:0 gegen Verona gerade mal sieben Minuten gespielt hatte. Für den Rekordtorjäger der deutschen Nationalmannschaft, dessen Vertrag bei Lazio mit beidseitiger Option im Sommer ausläuft, ist offensichtlich auch ein Vereinswechsel noch in diesem Winter ein Thema. "Vorstellbar ist alles, im Fußball ist ja nichts ausgeschlossen", sagte der frühere Bayern-Profi vieldeutig. Nachdem Klose in den vergangenen Jahren bei Lazio gesetzt war, musste er nach der Verpflichtung von Filip Djordjevic zuletzt immer häufiger mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen, was ihm gar nicht behagt. "Ich fühle mich gesund und fit. Deshalb ist es mein Anspruch mehr zu spielen. Ich bin mit der aktuellen Situation definitiv nicht zufrieden, weil ich andere sportliche Ziele haben", sagte Klose, der in dieser Saison erst 395 Minuten in der Serie A gespielt hat. Neben einigen Bundesligisten sollen auch Klubs aus England und Russland Interesse an dem Oldie haben, der nach der WM aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war.

Wintersport, Rodeln: In der Debatte um angebliche Ungleichbehandlungen im deutschen Rodelteam hat Verbandscoach Georg Hackl die langjährige Spitzenfahrerin Tatjana Hüfner heftig attackiert. Die Thüringerin beklagt, dass bayerische Athleten wie die Olympiasieger Felix Loch und Natalie Geisenberger unter Trainer Hackl bei Ausstattung und Material im Vergleich zu den anderen Sportlern bevorzugt werden. "Den Weg über die öffentlichen Medien zu nehmen, ohne dass man sich in der Mannschaft darüber unterhält, das ist schon irgendwie ein abartiges Verhalten", sagte Hackl dazu am Sonntag im Bayerischen Fernsehen. Hüfner hatte ihren Unmut erstmals bei den Winterspielen von Sotschi kundgetan und damit unmittelbar nach dem Frauenrennen für einen Eklat gesorgt. Jüngst sagte sie in einem Interview, an den Verhältnissen im Verband habe sich seitdem nichts geändert. "Da steht die Tatjana mit ihrer Meinung als Störfaktor alleine da", fand Hackl. "Es ist halt ziemlich schwer im Moment, aber da muss ich drüber stehen", meinte Hüfner in Innsbruck, wo sie in zwei Rennen Dritte und Zweite jeweils hinter Siegerin Geisenberger geworden war. Bundestrainer Norbert Loch, der mit dem Team am Montag zu den nächsten Rennen nach Nordamerika flog, sagte: "Eigentlich tut es mir für Tatjana leid, dass sie mit dem Thema nicht langsam umgehen kann."

Ski Alpin, Aspen: Nach Rang sieben von Viktoria Rebensburg im Riesenslalom waren die deutschen Skirennfahrerinnen auch im Slalom tags darauf bei der Siegerehrung nur Zuschauer. Beim überraschenden Erfolg der Österreicherin Nicole Hosp in Aspen sorgte Christina Geiger am Sonntag als 18. für das beste Resultat aus Sicht des Deutschen Skiverbands (DSV), der nach dem Rücktritt von Maria Höfl-Riesch momentan keine Siegfahrerin mehr im Torlauf hat. Rebensburg dagegen ist im Riesenslalom immer für einen Spitzenplatz gut - und fand ihr Resultat am Samstag deswegen auch nur "okay im Großen und Ganzen". Schon beim Auftakt in Sölden war sie als Sechste an einem Top-3-Resultat vorbeigefahren.

Basketball, BBL: Alba Berlin ist in der Basketball-Bundesliga weiterhin nicht zu stoppen. Beim früheren Meister EWE Oldenburg gewann der Pokalsieger 93:86 (54:47) und holte seinen zehnten Sieg im zehnten Saisonspiel. Mit der makellosen Bilanz von 20:0 Punkten führen die Albatrosse in der Tabelle vor Titelverteidiger Bayern München (18:4), der sich erst nach Verlängerung mit 112:107 (96:96, 57:53) gegen die Telekom Baskets Bonn durchsetzte. "Das ist ein großartiger Sieg. Wir wussten, dass es bis zum Ende eng bleiben würde. Meine Spieler haben einen tollen Job gemacht und waren fokussiert", sagte Berlins Trainer Sasa Obradovic bei Beko-BBL.TV.

Alba führte zwischenzeitlich mit zehn Punkten, geriet Anfang des Schlussviertels aber in Rückstand. Acht Sekunden vor dem Ende machte Reggie Redding, der die Berliner unter der Woche bereits in der Euroleague zum Sieg gegen Unicaja Malaga (79:78) geworfen hatte, mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 90:86 alles klar. Bester Werfer der Gäste war Neuzugang Alex Renfroe (18 Punkte). Beim Krimi in München hatten die Bayern große Schwierigkeiten mit Bonn und mussten fünf Minuten nachsitzen. Erst als Robin Benzing Sekunden vor der Schlusssirene zum 112:107 traf, war der Heimsieg perfekt. Besonders Dusko Savanovic (22) und John Bryant (19) zeigten sich beim Sieger treffsicher. Bereits am Samstag hatte der Mitteldeutsche BC einen Rückschlag erlitten. Das Überraschungsteam unterlag am 11. Spieltag den Frankfurt Skyliners in Leipzig 62:73 (28:31) und verpasste vor 3450 Zuschauern die Chance zum Sprung auf den dritten Tabellenplatz. Dagegen bestätigte ratiopharm Ulm seinen Aufwärtstrend. Beim 93:77 (46:44) gegen die TBB Trier gelang der Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath bereits der vierte Sieg in Serie. Die Gastgeber festigten ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte, Trier steckt weit unten fest.

Ski, Lake Louise: Super-G-Olympiasieger Kjetil Jansrud ist bei den Weltcup-Rennen im kanadischen Lake Louise das seltene Double gelungen. Der 29 Jahre alte Norweger gewann einen Tag nach der Abfahrt bei Sonnenschein und Temperaturen um minus 20 Grad auch den Super-G auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in den Rocky Mountains. Josef Ferstl (Hammer), am Samstag guter 14. in der Abfahrt, kam nicht unter die ersten 25. Jansrud siegte in 1:32,02 Minuten vor Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (Österreich/0,29 Sekunden zurück) und Dominik Paris (Italien/0,31). Als vierter Läufer nach Stephan Eberharter (Österreich/2002), Bode Miller (USA/2004) und seinem verletzten Landsmann Aksel Lund Svindal (2012) holte er das Double beim traditionell ersten Speed-Wochenende der Saison.

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