Das Organisationskomitee (TOROC) könnte unter die Aufsicht eines von der Regierung beauftragten Insolvenzverwalters gestellt werden, wenn bis zum 10. Januar nicht 60 Millionen Euro aufgetrieben werden, die in der TOROC-Kasse fehlen.
Die Durchführung der Spiele von 10. bis 26. Februar 2006 scheint zwar nicht in Gefahr, doch sind erhebliche Probleme im organisatorischen Bereich zu befürchten. Bei einer Insolvenz müsste Rom für alle Verluste aufkommen.
Die Lage ist deshalb prekär, weil laut Gesetz der 10. Januar der Stichtag ist, bis zu dem die TOROC-Bilanz von Wirtschaftsprüfern abgenommen sein muss. Die roten Zahlen sind die Folge des strengen Sparplans der Regierung Berlusconi für 2006, die dabei auch die Unterstützung für TOROC um 64 Millionen Euro gekürzt hat.
Gehälter unbezahlt, Rechnungen offen
Sollte das Geld nicht bis zum 10. Januar hereinkommen, kann TOROC seine Angestellten nicht mehr bezahlen. Firmen, die für TOROC Serviceleistungen erbringen sollen, wie die Ausstattung von Olympia-Schauplätzen oder Pressezentren, müssten befürchten, auf ihren Rechnungen sitzen zu bleiben.
Um den finanziellen Zusammenbruch zu vermeiden und nicht unter Regierungskontrolle genommen zu werden, hofft das OK auf die Hilfe von weiteren Sponsoren. So hatte die Bankstiftung CRT bereits 20 Millionen Euro gespendet, um die Durchführung der Paralympics im März zu sichern.
TOROC-Chef Valentino Castellani forderte ein Treffen mit dem zuständigen Staatssekretär Gianni Letta. "Wir dürfen einen Zusammenbruch nicht zulassen", sagte der ehemalige Bürgermeister der Olympia-Stadt.