Ob Toni Kroos schon eine dieser neuen Kreditkarten in seinem Geldbeutel hat, ist nicht überliefert. Doch zumindest dürfte sich der deutsche Fußball-Nationalspieler von Real Madrid kurz gewundert haben, als er mit seinen Mannschaftskollegen Gareth Bale und Karim Benzema der Präsentation des neuen Sponsors beiwohnte, einer Bank aus Abu Dhabi. Auf der Karte ist natürlich das Real-Logo zu sehen, es fehlt aber ein wichtiges Detail: das kleine Kreuz auf der Krone im Vereinswappen.
Die Sportzeitung Marca mutmaßt, dass der Verein das christliche Symbol deshalb entfernte, weil er die Gefühle der muslimischen Bankkunden nicht verletzen wollte. Auf den Trikots, in denen Real in der Liga und in der Champions League aufläuft, soll aber nichts geändert werden. Angepasst wird das Emblem nur im arabischen Raum.
Die Liebe zum Sponsor ist also nicht grenzenlos. Den Dreijahresvertrag mit der National Bank of Abu Dhabi bezeichnete Präsident Florentino Perez als "strategische Allianz mit einer der prestigeträchtigsten Institutionen der Welt".
Vor zwei Jahren fehlte das Kreuz bei Bauplänen
Es ist nicht das erste Mal, dass das Kreuz aus Marketinggründen aus dem Vereinswappen verschwindet: Als der Champions-League-Sieger vor zwei Jahren die Pläne für das "Real Madrid Resort Island" in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorstellte, fehlte das christliche Symbol ebenfalls. Es sollte ein etwa 50 Hektar großer Sport- und Freizeitpark entstehen, doch das Milliardenprojekt wurde schon vor Baubeginn wegen Geldmangels gestoppt.
Seit 1920 trägt der Verein den Zusatz "Real" (deutsch: königlich) im Namen und das Kreuz im Wappen. Nur in einer Epoche der Vereinsgeschichte fehlte es danach auch auf den Trikots: in den Jahren 1931 bis 1940, als mit Beginn der Zweiten Spanischen Republik Monarchie-Symbole verboten wurden.