Ganz Fußballdeutschland hat sich über den Wechsel von Mario Götze von Borussia Dortmund zum FC Bayern ausgelassen, nur von Götze selbst kam bislang wenig. Es schien, als wolle der junge Nationalspieler keine zusätzliche Brisanz in die Angelegenheit mischen, die nicht zuletzt das Verhältnis zwischen Dortmund und München schwer beschädigt hat.
In einem Interview auf der Internetseite des FC Bayern hat Götze nun Stellung bezogen und bewertet seinen Wechsel als logische Entscheidung für seine weitere Entwicklung als Fußball-Profi. "Ich wollte das so - aus Überzeugung. Ich will beim FC Bayern den nächsten Schritt in meiner Karriere machen", sagt der 21-Jährige.
Nach seiner schweren Oberschenkelverletzung werde er aber erst gegen Ende des Monats ins Mannschaftstraining einsteigen können. "Ich hoffe, dass ich nächste Woche mit dem Laufen beginnen und in drei bis vier Wochen wieder mit der Mannschaft trainieren kann", sagte Götze am Dienstag. In dieser Woche hat der 37-Millionen-Euro-Einkauf der Bayern mit der Reha begonnen. "Ich fühle mich momentan sehr gut", sagte Götze, aber natürlich sei es "blöd zu sehen, dass die anderen trainieren".
Götzes Statement ist auch als Replik auf die Kritik des Dortmunder Nationalspielers Mats Hummels zu sehen. Der hatte Götze vor wenigen Tagen für den Transfer hart kritisiert. "Ich glaube einfach, dass es sportlich wenig bis keine Gründe gibt oder gab, uns zu verlassen", sagte Hummels in einem Interview. Der Entschluss seines einstigen Mitspielers habe Hummels überrascht: "Man konnte sehen, wie sich unser Team entwickelt hat, und Mario hat sich mit vielen super verstanden. Deshalb hat es mich auch so geärgert, dass er der Meinung war, so früh weggehen zu müssen."
Dortmund zu verlassen, sei ihm "natürlich nicht" leichtgefallen, versicherte Götze: "Das komplette Paket war entscheidend für mich: Verein, Mannschaft, Trainer, Philosophie, Perspektive. Ich habe einfach das Gefühl, dass das genau das Richtige für mich ist. Ich spiele jetzt beim besten Verein der Welt - was für eine Herausforderung."
Über seinen neuen Trainer Pep Guardiola äußerte er sich nach den ersten Eindrücken ebenfalls begeistert: "Er sorgt für viel Schwung und vertritt eine Philosophie, mit der ich viel anfangen kann. Er wirkt sehr locker, geht freundschaftlich mit uns Spielern um. Er wird uns sehr weit bringen. Jeder wird von ihm profitieren."