Marco Reus beim BVB:Treue ohne Hintertürchen

  • Die Spekulationen um seine Zukunft sind beendet: Nationalspieler Marco Reus verlängert seinen Vertrag bei Borussia Dortmund bis 2019.
  • Im neuen Vertrag soll diesmal keine Ausstiegsklausel enthalten sein.
  • Zuvor war über einen Wechsel zu einem internationalen Großklub spekuliert worden.

Deshalb verlängert Reus beim BVB

Über die Ausstiegsklausel von Marco Reus bei Borussia Dortmund könnten mittlerweile Bücher geschrieben werden. Monatelang debattierten vornehmlich die Cheffunktionäre aus Dortmund und München, ob es diese Klausel gebe, bei wie vielen Millionen Euro sie liege - und überhaupt: Wie lange sei ein Spieler dieser Klasse (Reus) mit einer solchen Klausel (25 bis 30 Millionen Euro) wohl zu halten?

Doch nun ist die Reus-Ausstiegsklausel seit diesem Dienstag Geschichte: Der Nationalspieler und der BVB einigten sich auf einen neuen Vertrag bis 2019 - in dem offiziell kein Hintertürchen für einen vorzeitigen, vergleichsweise günstigen Verkauf mehr enthalten sein soll. Und das mitten im Abstiegskampf.

Vollzugsmeldung via Twitter

"Hi Leute, ich freue mich euch mitteilen zu können, dass ich meinen Vertrag bis 2019 verlängert habe", twitterte Reus am Mittag. Ebenfalls freuen kann er sich über eine deutliche Aufstockung seiner Bezüge: Er dürfte nunmehr der Topverdiener beim BVB sein.

"Dass sich Marco inmitten einer sportlichen Krise für den BVB entschieden hat, zeigt ein Höchstmaß an Identifikation, auf das wir sehr stolz sind", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die Aktie des börsennotierten Klubs zog angesichts der Nachricht an. Gegen Mittag legte die Aktie um zeitweise 2,18 Prozent auf 4,03 Euro zu. Watzke weiter: "Marco kann in Dortmund eine Ära prägen, so wie es vor ihm Uwe Seeler in Hamburg oder Steven Gerrard in Liverpool getan hat."

"Hätte zu fast jedem Topklub wechseln können"

Ob Reus wirklich wie Seeler bis zum Karriereende oder wie der am Saisonende abwandernde Gerrard zumindest 17 Jahre beim BVB bleibt, erscheint aber offen. Zwar war Reus von zahlreichen Klubs wie Real Madrid, Manchester United oder dem FC Chelsea bis zum Schluss heiß begehrt, doch die für ihn wirklich infrage kommenden Alternativen waren zuletzt offenbar ausgeschieden. Der FC Bayern soll abgewinkt haben, der FC Barcelona - Reus' erklärter Traumklub - darf wegen des Transferverbots des Weltverbands Fifa im Sommer keinen Spieler verpflichten. Immerhin: Sollte Reus vor 2019 den Verein verlassen, wäre die Ablösesumme für den BVB frei verhandelbar.

Daran will beim BVB noch niemand denken. Auch Manager Michael Zorc betonte, Reus "hätte zu fast jedem Topklub auf der Welt wechseln können. Durch seine Entscheidung hat er gezeigt, dass sein Herz für seine Heimatstadt und für seinen Heimatverein schlägt. Er ist ein ganz wichtiger Baustein für Borussia Dortmunds sportliche Zukunft."

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