Marcel Hirscher:Österreichs lässiger Slalomexperte

Ganz Österreich erwartet Gold, und Marcel Hirscher bleibt ganz entspannt: So wie vor zwei Jahren bei der WM in Schladming, will der Salzburger nun bei der Ski-WM in Beaver Creek glänzen. In der Super Kombi klappt es mit dem erneuten Titel.

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Alpine Skiing World Championships 2015

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So grinst einer, der wieder Weltmeister ist: Marcel Hirscher gewann bei der Ski-WM in Vail Gold in der Super Kombination. Der Österreicher holte den Titel dank einer Aufholjagd im Slalom. Silber ging mit 0,19 Sekunden Rückstand an Kjetil Jansrud aus Norwegen, Bronze an Titelverteidiger Ted Ligety aus den USA. Für Hirscher war es das zweite WM-Einzel-Gold nach dem Slalom-Sieg bei der WM 2013 in Schladming, für Österreich das dritte bei dieser WM nach den Erfolgen von Anna Fenninger sowie Hannes Reichelt in den Super-G-Rennen.

Ski alpin WM - Herren - Slalom

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Ein Österreicher mit einer Goldmedaille beim Skifahren - eigentlich ein sehr gewohntes Bild. Und doch war es für Marcel Hirscher nicht so einfach, im Jahr 2013 die riesigen Erwartungen zu erfüllen. Der wohl beste Slalomfahrer der Welt wedelte in Schladming zum WM-Titel. Die österreichische Zeitung Kurier titelte auf ihrer Internetseite: "Hirscher rettet WM für Österreich." Durch seinen Sieg im letzten Rennen der Wettbewerbe machte Marcel Hirscher seine Landsleute glücklich. Er holte die einzige Einzelmedaille für sein Land, nachdem er bereits am Sieg im Teamwettbewerb beteiligt war und Silber im Riesenslalom gewann.

Men's Slalom - Alpine FIS Ski World Championships

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Es war eine besondere Situation für den damals 23-Jährigen - denn eine ganze Nation wollte ihn zum Sieg brüllen. Der junge Mann aus dem Salzburger Land war angespannt, er spürte den Riesendruck - und dann fuhr ein ein großes Rennen. Er selbst sollte später sagen: "Österreich hat acht Millionen Einwohner, vielleicht vier Millionen haben dieses Rennen gesehen, 40.000 hier in Schladming. Ich habe nur gedacht: Oh mein Gott, wenn ich jetzt einen Fehler mache, kommen die - und bringen mich um."

Men's Slalom - Alpine FIS Ski World Championships

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Doch er machte keinen Fehler. Hirscher kam unten an und es leuchtete die 1 auf der Anzeigetafel. Da fiel alles von ihm ab, er schnallte sich die Ski ab und rannte fast entrückt durch den Zielraum. Marcel Hirscher war nun der Held seines Landes.

Audi FIS World Cup - Men's Slalom

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1,76 Meter groß ist Hirscher und 73 Kilogramm wuchtig, von ihm wollen die Österreicher Erfolge sehen. Egal wo er im Slalom antritt, er gilt eigentlich immer als Favorit. Keiner saust den Hang so geschmeidig, druckvoll und sicher hinunter wie der Mann aus dem Bezirk Hallein.

FIS Ski World Cup City Event in Moscow

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Hirscher scheint Druck bisher nicht allzu viel auszumachen, überhaupt kann er mit dem Rummel um seine Person wenig anfangen: "Wennst heute in ein Lokal kommst, sind die Leute gestylt, da glaubst, jeder ist ein Vorstandsvorsitzender bei Raiffeisen", sagte er einmal. Er selbst ist ein lässiger Typ, einer dem das Leben Spaß macht - auch ohne Allüren.

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Er ist (wie in Österreich nicht unüblich) Sohn zweier Skilehrer, sein Vater testet die Rennski des Sohnes und ist dessen engste Vertrauensperson. Im Jahr 2012 war Hirscher Österreichs Sportler des Jahres (2013 und 2014 war er Zweiter hinter einem gewissen David Alaba). Zur Gala kam er mit ...

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... Freundin Laura, mit der er seit einigen Jahren liiert ist. Warum es funktioniert? Ganz einfach, wie Hirscher sagt: "Was am Anfang vermutlich sehr wichtig war, sie wusste nicht, wer ich bin. Und als sie es wusste, hat es sie nicht interessiert."

Audi FIS World Cup - Men's Slalom

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Hirscher gilt nicht nur als herausragender Fahrer, sondern auch als einer, der viel Zeit damit verbringt, an seinen Skiern herumzubasteln. "Marcel läuft vor jeder Saison Gefahr, so viel zu testen und zu tüfteln, dass das echte Training zu kurz kommt", sagt ÖSV-Slalom-Trainer Mike Pircher.

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Sein oft flippiger Haarschnitt und seine unbekümmerte Art macht ihn auch zu einem Liebling der österreichischen Jugend. Den "Hirschermarcel" kennt zwischen Innsbruck und dem Burgenland jeder in seinem Heimatland.

Alpine Skiing World Cup in Adelboden

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Nach drei Goldmedaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften gelangen ihm bereits 69 Podestplätze im Weltcup, darunter 29 Siege. Den ersten Weltcup-Erfolg schaffte er am 13. Dezember 2009 in Val d'Isère. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver gelang ihm allerdings keine Medialle. Er wurde Vierter im Riesenslalom und Fünfter im Slalom.

(im Bild ist Hirscher, rechts, mit seinem großen Riesenslalom-Kontrahenten Ted Ligety aus den USA)

Alpine Skiing World Cup in Adelboden

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Im Slalom liefert er sich stets ein Duell mit Felix Neureuther. Der Deutsche sagte darüber: "Es ist irgendwo schön, dass zwischen einem Piefke und einem Nusser ein Konkurrenzkampf da ist."

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Hirscher ist auch deshalb beliebt, weil er sich offen gibt und auch gerne mit den Fans spricht. "Ich finde, wir alle haben die Pflicht, den Fans etwas zurückzugeben, sie teilhaben zu lassen. Es gibt nichts Schlimmeres, als Fan von etwas zu sein und dann mit öden Nullaussagen abgespeist zu werden."

Third placed Hirscher of Austria waves after the slalom part of the men's Super Combined competition of the FIS Alpine Skiing World Cup at the Hahnenkamm mountain of the Austrian alpine skiing resort Kitzbuehel

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Kurz vor den Spielen in Sotschi sorgte Hirscher mit deutlichen Worten für Aufsehen: "Eigentlich sollte man als Sportler mit einer Freude zu Olympia fahren, dass es besser nicht geht. Aber natürlich mache auch ich mir meine Gedanken", sagte der Salzburger in einem Interview der österreichischen Nachrichtenagentur APA und betonte: "Und alleine schon, dass ich mir Gedanken mache, ist eigentlich schon traurig. Die Unruhe im Vorfeld ist nicht so cool." Trotz seiner nachdenklichen Haltung schaffte er es in Sotschi beim Slalom auf Platz zwei. Die silberne Medaille war sein erster Erfolg bei Olympischen Spielen.

2015 Alpine Skiing World Championships

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Die Saison 2014/2015 eröffnete Hirscher mit einem Sieg im Auftaktrennen, dem Riesenslalom in Sölden. Zur Ski-WM in Beaver Creek reist er als bis dato erfolgreichster österreichischer Slalomfahrer. Von ihm ist Großes zu erwarten.

© SZ.de/jüsc/fued
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