Leverkusen siegt in Nachspielzeit:Hegeler trifft in den Winkel

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Siegtreffer-Schütze Jens Hegeler. (Foto: Patrick Stollarz/AFP)

Knalleffekt in der 92. Minute: Der eingewechselte Jens Hegeler schießt gegen San Sebastian einen Freistoß in sensationeller Manier ins Tor und entscheidet die Champions-League-Partie für Leverkusen. Dabei dominieren die Gäste aus Spanien die zweite Hälfte - Torwart Leno hält Bayer mit seinen Paraden im Spiel.

Jens Hegeler hat Bayer Leverkusen in der Champions League mit einem sensationellen Freistoßtreffer in der Nachspielzeit beglückt. Der kurz zuvor eingewechselte Mittelfeldspieler erzielte am Mittwoch in der 92. Minute den glücklichen Siegtreffer zum 2:1 (1:0) gegen den spanischen Klub Real Sociedad San Sebastián und bescherte Leverkusen damit die ersten drei Punkte in der Gruppe

Damit befinden sich die in der Bundesliga so überzeugend aufspielenden Leverkusener auch international wieder auf Kurs, nachdem es zum Auftakt noch ein 2:4 bei Manchester United gegeben hatte. Am 23. Oktober können die Rheinländer im nächsten Heimspiel gegen Schachtjor Donezk den nächsten Schritt Richtung Achtelfinale machen.

Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw hatte Kapitän Simon Rolfes die Rheinländer mit seinem Tor kurz vor der Pause zunächst in Führung (45.+1) gebracht, doch Carlos Vela gelang für die ebenfalls mit einer Niederlage in den Wettbewerb gestarteten Spaniern der zwischenzeitliche Ausgleich (51.). Vela traf dabei im zweiten Anlauf, nachdem er zunächst mit einem Foulelfmeter an Bernd Leno gescheitert war. Doch in der hektischen Schlussphase durfte Bayer dank Hegeler jubeln. Damit gelang den Leverkusenern zugleich die Generalprobe für den Bundesliga-Schlager gegen Triple-Sieger FC Bayern München am Samstag.

Dabei war vor 27.463 Zuschauern zunächst alles nach Plan für Bayer gelaufen. Die Mannschaft von Trainer Sami Hyypiä, der im Vergleich zum Hannover-Spiel seine Startelf auf einer Position (Philipp Wollscheid für Emir Spahic) veränderte, übernahm von Beginn an die Initiative und kam gleich in der dritten Minute durch Heung-Min Son zur ersten Torchance. Nach einem langen Ball von Lars Bender prüfte der südkoreanische Nationalspieler den spanischen Keeper Claudio Bravo mit einem Schuss auf das kurze Ecke.

Auch in der Folgezeit agierte Bayer mit hohem Tempo und gutem Pressing. Die sehr defensiv agierenden Spanier, die in der Primera Division nach zuletzt sechs Spielen ohne Sieg nur auf Platz 13 liegen, kamen in der ersten Viertelstunde kaum zu Entlastungsangriffen. Der Führungstreffer wollte Bayer aber zunächst nicht gelingen. Sowohl zwei Distanzschüsse von Wollscheid (9.) und Simon Rolfes (20.) blieben ohne Erfolg als auch ein Kopfball von Stefan Kießling (21.).

FC Bayern in der Einzelkritik
:Sogar die Engländer applaudieren

Torsteher Manuel Neuer umgibt bis kurz vor Ende die Aura des Unbezwingbaren, Verteidiger Dante freut sich diebisch über eine erneute Vorlage zu einem Tor und Arjen Robben verpasst seinen Gegenspielern mit seinen Dribblings einen Drehwurm. Der FC Bayern beim 3:1 in Manchester in der Einzelkritik.

Von Carsten Eberts, Manchester

Der Bundesliga-Torschützenkönig stand dabei unter besonderer Beobachtung. Seit Wochen wird über eine mögliche Rückkehr Kießlings ins Nationalteam diskutiert, zumal nach den Verletzungen von Miroslav Klose und Mario Gomez große Stürmernot bei Löw herrscht. Seine beste Szene hatte der Franke dabei kurz vor dem Pausenpfiff, als er sich den Ball an der Außenlinie erkämpfte, auf dem Weg zum Tor einen Spanier aussteigen ließ und dann knapp verzog (42.). Ansonsten bekam Löw von Kießling aber nicht viel zu sehen.

Quasi mit dem Pausenpfiff durfte Bayer aber doch jubeln. Nach einem Freistoß von Sidney Sam konnte Gäste-Keeper Bravo den wuchtigen Kopfball von Rolfes zunächst noch parieren, im Nachsetzen stocherte der 26-malige deutsche Nationalspieler den Ball über die Linie. Nach dem Seitenwechsel wurden die Spanier immer stärker. Dabei halfen die Leverkusener mit eklatanten Abspielfehlern aber auch kräftig mit. Den Basken spielte dabei der schnelle Ausgleichstreffer in die Karten.

Dem Elfmeter war ein Foulspiel von Roberto Hilbert an Vela vorausgegangen. Der Ausgleichstreffer brachte einen Bruch ins Leverkusener Spiel. Leno verhinderte mit mehreren Paraden gar Schlimmeres. So verfinsterten sich auf der Tribüne die Mienen von Bayer-Sportchef Rudi Völler und Michael Schade, der erstmals in seiner Funktion als Leverkusener Geschäftsführer auf der Tribüne saß. Erst recht, nachdem Robbie Kruse und Kießling in der Schlussphase zwei hochkarätige Chancen vergaben (jeweils 85.). Doch Hegeler sorgte noch für ein Happy End.

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