Leroy Sané:Manchester Citys Liste der Luxus-Käufe

Kein Verein investierte zuletzt so viel Geld in neue Spieler wie Manchester City: 1,22 Milliarden Euro in zehn Jahren. Nicht alle erfüllten die Erwartungen.

Von Christopher Gerards

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Pep Guardiola Press Conference

Quelle: Getty Images

Pep Guardiola werde sich in der Premier League wundern, hat Dietmar Hamann kürzlich gesagt, und zu diesem Satz muss man zwei Dinge wissen. Erstens: Pep Guardiola ist neuerdings Trainer bei Manchester City, einem Klub, für den Hamann - zweitens - früher mal gespielt hat. Hamann gibt nun als sogenannter England-Legionär Auskunft, und eine dieser Auskünfte via kicker lautete: "Wenn er die Stimmung in so manchem englischen Stadion erlebt, wird er meinen, er befinde sich in Unterhaching." Es gibt allerdings einen zweiten Grund, warum Guardiola sich wundern könnte in der Premier League. Er lautet: Wenn Guardiola einen Blick auf Manchester Citys Transferbilanz wirft, wird er ganz sicher nicht meinen, er befinde sich in Unterhaching. Er weiß dann: Er ist beim ausgabefreudigsten Fußballklub der vergangenen zehn Jahre. 1,22 Milliarden Euro - so viel hat kein anderer Verein zuletzt in seine Fachkräfte investiert. Eine Übersicht der teuersten Spieler (Quelle der Daten: transfermarkt.de).

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Leroy Sané, 48 Millionen Euro

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Quelle: AP

Der aktuellste Neuzugang der Engländer: Leroy Sané. Seit der flinke Dribbler vor anderthalb Jahren der Schalker Jugend entsprungen ist, sorgt er mit seinen Tempoläufen für Begehrlichkeiten. Lange schon rumorten die Gerüchte: Bayern München, Manchester City oder doch der FC Barcelona? Am Ende folgte der deutsche Nationalspieler mit (nur) elf Minuten EM-Erfahrung dem Ruf von Pep Guardiola und Manchester City. Angeblich bezahlt der Klub, der von Guardiola in neue Sphären geführt werden soll, 48 Millionen Euro plus Bonusleistungen für den Youngster. Die Summe könne bis auf 55 Millionen Euro ansteigen. Der Spanier macht sich die Shoppingkultur des ambitionierten Klubs zunutze.

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Mario Balotelli, 29,5 Millionen Euro

Manchester United vs Manchester City

Quelle: Roger Parker/dpa

Kam im Sommer 2010 von Inter Mailand und wurde von Trainer Roberto Mancini angekündigt als "starker und aufregender Spieler". Schoss in 54 Liga-Spielen 20 Tore, machte sich aber auch anderweitig um seinen Ruf als "aufregend" verdient. Verpasste zum Beispiel in der Saison 2011/12 elf Spiele durch Sperren, musste deshalb 340 000 Pfund Strafe an den Klub zahlen. Trug damit immerhin zur Deckung seiner Transferkosten bei. Später geriet er körperlich mit Trainer Roberto Mancini aneinander, der die These vom "starken Spieler" nun genauer prüfen konnte. 2013 wechselte Balotelli zum AC Mailand - für 20 Millionen Euro.

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Yaya Touré, 30 Millionen

Manchester City vs Borussia Moenchengladbach

Quelle: dpa

Kam 2010 aus Barcelona, gehörte dort nicht mehr zum Stammpersonal. Kurz zur Erinnerung: Sein Trainer in Spanien hieß Pep Guardiola. Brachte es bei Manchester City auf 195 Premier-League-Spiele und 54 Tore, wurde auch mit dem Kapitänsamt betraut. Steht nach sechs Jahren angeblich vor einem Wechsel. Weist nämlich drei strukturelle Defizite auf: Ist 33 Jahre alt; erdreistet sich, nicht jünger zu werden; und müsste sich künftig von Pep Guardiola trainieren lassen.

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Eliaquim Mangala, 30,5 Millionen

Manchester City v West Bromwich Albion - Barclays Premier League

Quelle: Jason Cairnduff/Reuters

Der Franzose, mit 23 Jahren vom FC Porto gekommen, machte im September 2014 sein erstes Spiel für City, bei einem 1:1 gegen den FC Chelsea. Spielte nach Ansicht der BBC "kolossal". Ist allerdings noch immer kolossal unbekannt, was auch an seiner Position liegen könnte: Innenverteidiger. Nahm übrigens auch an der Europameisterschaft teil, wurde jedoch von seinem Trainer Didier Deschamps kolossal übersehen: Spielte präzise null Mal.

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Wilfried Bony, 32,3 Millionen

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Quelle: Paul Ellis/AFP

Wechselte Anfang 2015 aus Swansea zu City. Anders als Mangala ist Bony nicht kolossal unauffällig, im Grunde kann er vom menschlichen Auge nicht übersehen werden. Ist fast so kantig wie Mike Tyson oder Horst Hrubesch, trifft allerdings seltener ins Tor als Letzterer: In der jüngsten Saison gelangen dem Angreifer nur vier Treffer in 26 Spielen.

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Edin Džeko, 37 Millionen

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Quelle: AFP

Brachte im Winter 2011 einen kleinen Goldrausch über die Bundesliga: Ging für 37 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg nach England. Hatte in der Bundesliga wichtige Titel errungen: die Meisterschaft, die Torjägerkanone und den Preis als klubinterner Rekordtorschütze vor Diego Klimowicz. Wurde in Manchester nicht klubinterner Rekordtorschütze, traf aber immerhin 50 Mal in 133 Ligaspielen. Wechselte im Sommer 2015 zunächst auf Leihbasis und nun endgültig zum AS Rom. Ablöse: elf Millionen Euro.

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Sergio Agüero, 40 Millionen

Manchester City FC v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League

Quelle: Getty Images

War mal der Schwiegersohn von Diego Maradona und hätte findigen Boulevard-Reportern schon mit diesem Fakt zu einigen Geschichten verhelfen können. Verhalf dann aber mit Toren zu Geschichten: Kam im Sommer 2011 von Atlético Madrid und schoss seither 102 Tore in 150 Premier-League-Spielen. Wurde 2014/15 Torschützenkönig und spielt - auch eine Leistung - noch immer für Manchester City.

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Fernandinho, 40 Millionen

Manchester United  - Manchester City

Quelle: dpa

Hat nach Meinung verdienter Experten den "kolossal unbekannten Transfer" erfunden, noch vor Eliaquim Mangala. Kam 2013 aus Donezk. Hat dabei das Defizit in Manchesters Handelsbilanz ein schönes Stück vergrößert: Kostete 40 Millionen Euro. Spielt noch immer bei City. Ist weiterhin sehr unbekannt.

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Robinho, 43 Millionen

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Quelle: AFP

Wichtige Figur aus der Frühphase der Geschichte des Rekordtransfers. Wechselte 2008 für 43 Millionen Euro von Real Madrid zu City. Fiel in England vor allem dadurch auf, dass er kaum auffiel. In 41 Ligaspielen schoss der Angreifer 14 Tore. Ging nach zwei Jahren zum AC Mailand, für 18 Millionen. Ist inzwischen eine wichtige Figur in der Geschichte des ablösefreien Transfers: Wechselte 2015 ablösefrei vom AC Mailand zu Guangzhou Evergrande, China. Wechselte 2016 ablösefrei von Guangzhou Evergrande, China, zu Atlético Mineiro, Brasilien.

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Nicolás Otamendi, 44,6 Millionen

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Quelle: AFP

Kam 2015 vom FC Valencia. War in der spanischen Liga "der beste Verteidiger der vergangenen Saison", das sagte zumindest sein bisheriger Trainer Manuel Pellegrini. Spielte für Manchester City inzwischen 30 Mal in der Premier League. War jedoch nicht der beste Verteidiger der vergangenen Saison.

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Raheem Sterling, 62,5 Millionen

Manchester City v Watford - Premier League

Quelle: Getty Images

Eines seiner schönsten Tore erzielte Raheem Sterling nach zwei Körpertäuschungen. Erst täuschte er einen Schuss an, dann wackelte er den gegnerischen Innenverteidiger sowie den Torwart aus, und dann schoss er den Ball ins Tor. Das Spiel war in der Saison 2014/15, und der Gegner hieß Manchester City. In der nächsten Saison verließ Sterling den FC Liverpool, für 62,5 Millionen Euro, sein neuer Klub hieß: Manchester City. Seitdem fiel Sterling jedoch nicht mehr gar so häufig durch Tore auf: sechs in 31 Liga-Spielen. Englands EM-Aus erlebte er gegen Island als teilnehmender Beobachter. Zuletzt durfte er sich zumindest über ein paar nette Worte seines neuen Trainers freuen: "Ich mache mir keine Sorgen wegen der Leistungen bei der EM", sagte Pep Guardiola.

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Kevin De Bruyne, 75 Millionen

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Quelle: AFP

Belebte 2015 die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen den Fußballstandorten Wolfsburg und Manchester. Wurde mit 75 Millionen Euro Ablösesumme die teuerste Spezialkraft, die je in der Bundesliga gespielt hat. Brachte seinem neuen Arbeitgeber aus England einige Millionen ein, indem er in der Champions League mit zwei Toren gegen Paris half, das Halbfinale zu erreichen. Spielte wie Sterling bei der EM. Schied mit Belgien aber nicht gegen Island aus, sondern gegen Wales.

© SZ.de/chge/tbr
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