Leipzig - Bayern (18 Uhr):"Ich verspreche ein heißes Spiel"

FC Zenit St. Petersburg - RB Leipzig

Gute Laune bei der Gradwanderung: Ralph Hasenhüttl versucht seinen jungen Spielern wie etwa dem 23-jährigen Bruma den Druck zu nehmen und dennoch auf höchstem Niveau wettbewerbsfähig zu sein.

(Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Für das Team von Ralph Hasenhüttl geht es gegen Bayern auch um die Champions-League.

Ralph Hasenhüttl hat kürzlich über das Leipziger Saisonziel gesprochen. Das heißt: Er hat darüber gesprochen, sich "nicht erinnern" könne, "dass wir als Saisonziel die Champions League ausgegeben haben." Woran sich Hasenhüttl schon erinnern konnte: "Wir haben davon gesprochen, dass wir oder die Spieler dahin wollen." Und dann sagte er noch: "Wollen ist das eine, als Pflicht auszurufen das andere. Ich habe nie davon gesprochen, dass es für mich die alleinige Wohlfühloase ist, wenn wir nach der Saison wieder in die Champions League kommen."

Hasenhüttls Team, RB Leipzig, trifft an diesem Sonntagabend (18 Uhr) auf den FC Bayern. Leipzig ist gegenwärtig Sechster, der Rückstand auf Platz vier beträgt fünf Punkte - wobei Eintracht Frankfurt ein Spiel mehr absolviert hat. Kurzum: Sollte Leipzig gegen die Bayern gewinnen, wäre der Rückstand marginal. Sollte Leipzig verlieren, wäre der Rückstand bei sieben ausstehenden Spielen schon relativ groß.

Hasenhüttl will seinem jungen Team auch den Druck nehmen. "Ich versuche, den Jungs diesen Rucksack nicht umzuhängen und sie trotzdem zu Topleistungen zu bewegen", sagte der 50-Jährige. Das gelinge wie in der Europa League mit dem Einzug ins Viertelfinale mal besser und mit der Doppelbelastung im Bundesliga-Alltag mal weniger gut. In der Bundesliga hat Leipzig seit vier Spielen nicht mehr gewonnen. Für Motivation muss Hasenhüttl gegen die Heynckes-Elf aber nicht sorgen: "Es ist ein Unterschied, ob ich den Spielern Szenen vom Tabellenletzten oder vom FC Bayern zeige. Ich verspreche ein heißes Spiel", sagte er.

Ralph Hasenhüttl lobt Jupp Heynckes

Zu verlieren hat er dabei nichts, so sieht Hasenhüttl das. Leipzig spielt ja als einziges Team neben den Bayern weiter international. "Was sich dann nach der Saison als Erfolg anfühlt, das kann dann jeder selbst beurteilen", sagte Hasenhüttl. Er wolle die Mannschaft in dem Lernprozess nicht "überfrachten. Ich stelle mich da bewusst vor die Mannschaft, das würde ich mir auch von anderer Stelle wünschen."

Leistungsschwankungen blieben da nicht aus, persönliche Rückschläge bei den jungen Spielern genau so wenig. Aber inmitten seiner Bundesliga-Torkrise war die Ansage von Nationalstürmer Timo Werner, auch nächste Saison in Leipzig zu spielen, ein Indiz dafür, dass er sich wohlfühlt.

Nun wollen die Leipziger den FC Bayern fordern. "Wenn sie Meister werden wollen, müssen sie gegen uns gewinnen, das ist mir nicht egal", sagte Hasenhüttl, da hatte Schalke noch nicht gegen Wolfsburg gewonnen - weshalb Bayern in Leipzig nicht Meister werden kann. Hasenhüttl spricht indes voller Respekt von Jupp Heynckes. "Seit er das Sagen hat, marschieren sie wie aus einem Guss. Die Bayern haben mit Abstand den besten Kader, den sie je hatten."

Dennoch traue er seiner Mannschaft daheim erneut ein enges Spiel zu, gerade weil er auch "frisches Personal" bringen kann. Denn die internationalen Plätze bleiben im Fokus: "Wir sind nach wie vor auf Schlagdistanz zu den oberen Rängen." Doch bislang unterlagen die Sachsen in vier Spielen viermal und kassierten dabei 15 Gegentore gegen die Bayern. Die letzte Niederlage war das Aus in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Elfmeterschießen.

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