Leichtathletik-WM:Usain Bolt problemlos im Finale

Moscow 2013 IAAF World Championships

Usain Bolt: Nächstes Gold über 200 Meter?

(Foto: dpa)

Usain Bolt kann auch über 200 Meter ins Finale einziehen. Die Speerwerferinnen Linda Stahl und Christina Obergföll erreichen den Endkampf ebenfalls ohne Mühe. Die jamaikanische 4 x 400-Meter-Staffel der Frauen wird dagegen nach dem Vorlauf disqualifiziert.

Kurzmeldungen zur Leichtathletik-WM

200 Meter, Männer: Usain Bolt ist bei der Leichtathletik-WM in Moskau locker in den Endlauf über 200 Meter gestürmt. Der Olympiasieger und Weltrekordhalter gewann sein Halbfinale am Freitagabend in 20,12 Sekunden vor dem Südafrikaner Anaso Jobodwana (20,13) und ist nun der große Favorit auf den WM-Titel im Finale am Samstag um 18.10 Uhr deutscher Zeit. Bereits seinen Vorlauf am Morgen hatte der 26-Jährige in 20,66 Sekunden mühelos beherrscht. Nach seinem Sieg über 100 Meter möchte der Superstar bei dieser WM auch noch die Rennen über 200 und 4 x 100 Meter am Sonntag gewinnen. Sollte er das schaffen, wäre er mit insgesamt acht Gold- und zwei Silbermedaillen der erfolgreichste Athlet der WM-Geschichte.

4 x 400 Meter-Staffel, Frauen: Die jamaikanische 4 x 400-Meter-Staffel der Frauen ist bei der Leichtathletik-WM in Moskau nach dem Vorlauf disqualifiziert worden. Das gab der Weltverband IAAF am Freitag nach einem Protest der ukrainischen Mannschaft bekannt. Die Kampfrichter stellten nach einem Videostudium fest, dass eine der jamaikanischen Läuferinnen für einen Moment ihre Bahn verlassen hatte. Die Staffel des Karibikstaates hatte sich eigentlich als Vorlauf-Zweiter hinter Russland für den Endlauf am Samstag qualifiziert. Für sie rückt nun das Team Rumäniens nach. Im Gegensatz zu den beiden Sprintstaffeln des Landes gehörten die jamaikanischen 400-Meter-Läuferinnen in Moskau aber nicht zu den Titelfavoriten.

Speerwurf, Finale: Die Speerwerferinnen Christina Obergföll und Linda Stahl haben die Qualifikation ohne Probleme gemeistert. Die Olympia-Zweite Obergföll aus Offenburg kam am Freitag auf 62,36 Meter, die Olympia-Dritte Linda Stahl aus Leverkusen auf 64,51. Die beiden Mitfavoritinnen benötigten jeweils nur einen Versuch, um die geforderte Weite (61,50) für das Finale (Sonntag, 14 Uhr/ARD und Eurosport) zu übertreffen. Die Topleistung gelang Maria Abakumowa aus Russland. Die Titelverteidigerin erreichte 69,09 Meter und damit beinahe die von ihr gehaltene Weltjahresbestweite (69,35). "Wie immer, wenn sie locker ist, kann sie ganz weit werfen. Aber wenn man in der Quali 75 Meter wirft, heißt das noch lange nicht, dass man das im Finale hinbekommt", sagte Stahl. Sie selbst hofft auf eine Medaille wie bei den Olympischen Spielen in London, als sie Bronze gewann. Obergfölll träumt nach fünf Silbermedaillen bei internationalen Titelkämpfen von ihrem ersten Gold-Coup.

400 Meter Hürden, Männer: Jehue Gordon aus Trinidad und Tobago ist erstmals Weltmeister über 400 Meter Hürden. Er setzte sich am Donnerstag bei den Titelkämpfen in Moskau in der Weltjahresbestzeit von 47,69 Sekunden in einem Fotofinish durch. Silber ging an Michael Tinsley aus den USA, der sich um nur eine Hundertstelsekunde geschlagen geben musste. Emir Bekric aus Serbien holte überraschend Bronze (48,05). Der 35 Jahre alte Felix Sanchez aus der Dominikanische Republik, Olympiasieger von 2004 und 2012 und Weltmeister von 2001 und 2003, belegte Rang fünf. Der Chemnitzer Silvio Schirrmeister hatte sich beim Aufwärmen vor dem Vorlauf verletzt.

Hochsprung, Männer: Top-Favorit Bogdan Bondarenko aus der Ukraine hat bei der Leichtathletik-WM in Moskau Gold im Hochsprung gewonnen. Der 23-Jährige sprang mit 2,41 m neuen WM-Rekord und verwies den Olympia-Dritten Mataz Essa Barshim aus Katar (2,38) in einem hochklassigen Wettbewerb auf Rang zwei. Bronze gewann der Kanadier Derek Drouin (ebenfalls 2,38) mit Landesrekord. Als sein Sieg feststand, ließ Bondarenko mit 2,46 m einen möglichen neuen Weltrekord audflegen, scheiterte aber knapp an der Bestmarke. Olympiasieger Iwan Uchow aus Russland wurde Vierter (2,35). Titelverteidiger Jesse Williams aus den USA war in der Qualifikation gescheitert. Ein deutscher Springer war in Moskau nicht am Start.

400 Meter Hürden, Frauen: Die Olympiadritte Zuzana Hejnová hat Tschechien über 400 m Hürden die erste Goldmedaille bei der Leichtathletik-WM in Moskau beschert. Die 26-Jährige steigerte ihre Weltjahresbestzeit auf 52,83 Sekunden und gewann vor den Amerikanerinnen Dalilah Muhammad (54,09) und Titelverteidigerin Lashinda Demus (54,27). Olympiasiegerin und Lokalmatadorin Natalja Antjuch (Russland) war bereits im Vorlauf ausgeschieden. Deutsche Sprinterinnen waren nicht am Start. "Es ist eine fantastische Saison für mich, ich bin immer noch ungeschlagen", sagte Hejnová: "Ich habe gar nicht erwartet, Gold zu gewinnen, ich wollte nur eine Medaille. Der Grund für meine Leistungssteigerung ist, dass ich einen neuen Trainer habe und jetzt mit Jungs trainiere. Sie sind schneller als ich und motivieren mich."

1500 Meter, Frauen: Die gebürtige Äthiopierin Abeba Aregawi hat Schweden bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau Gold über 1500 Meter beschert. Die 23 Jahre alte Favoritin setzte sich am Donnerstag in 4:02,67 Minuten durch. Sie war erst im vergangenen Sommer eingebürgert worden. Zweite im Luschniki-Stadion wurde die Amerikanerin Jennifer Simpson in 4:02,99 Minuten vor der Kenianerin Hellen Obiri (4:03,86). Die Hamburgerin Diana Sujew war im Vorlauf ausgeschieden.

Dreisprung, Frauen: Dreispringerin Catarina Ibergüen hat das erste WM-Gold der Leichtathletik-Geschichte für Kolumbien gewonnen. Die Olympia-Zweite siegte am Donnerstag in Moskau mit der Weltjahresbestleistung von 14,85 Metern mit vier Zentimetern Vorsprung auf die Russin Ekatarina Konewa. Bronze holte Titelverteidigerin Olga Saladuga aus der Ukraine mit 14,65 Metern. Eine deutsche Teilnehmerin war nicht am Start.

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