Tennis:Alexander Zverev feiert Turniersieg in Washington

Alexander Zverev

Alexander Zverev feiert seinen Finalsieg in Washington gegen Kevin Anderson.

(Foto: AP)

Unter seinem neuen Trainer Juan Carlos Ferrero ist der Deutsche sofort erfolgreich. Gina Lückenkemper verpasst 100-Meter-Finale. Kugelstoßer David Storl enttäuscht im Finale.

Tennis, Washington: Alexander Zverev hat gleich beim ersten Auftritt mit seinem neuen Trainer Juan Carlos Ferrero als erster Deutscher das Tennis-Turnier in Washington gewonnen. Der Weltranglisten-Achte setzte sich am Sonntag (Ortszeit) im Finale des Hartplatzturniers mit 6:4, 6:4 gegen den Südafrikaner Kevin Anderson durch. Für den 20-Jährigen war es der fünfte Karriere-Sieg und der vierte Turnier-Erfolg in dieser Saison nach Siegen in Rom, Montpellier und München.

Im Halbfinale hatte sich der Hamburger am Samstag mit 6:3, 6:4 gegen den an Nummer zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori durchgesetzt. Der US-Open-Finalist von 2014 war in der 63 Minuten dauernden Begegnung chancenlos. Erstmals in seiner Karriere stand Zverev damit in einem unter freiem Himmel ausgetragenen Hartplatzfinale. Im Endspiel gelang dem Hamburger ein frühes Break zum 2:1, danach gab er den Ton an und spulte sein Pensum wie ein alter Hase ab. Nach 34 Minuten war der erste Satz unter Dach und Fach. Zverev spielte gegen 2,03-Meter großen Weltranglisten-45. Anderson weiter souverän auf. Gleich im ersten Spiel des zweiten Satzes nahm er dem Südafrikaner dem Aufschlag ab, verwandelte nach 68 Minuten seinen ersten Matchball.

Leichtathletik-WM, Sprint: Die Dortmunder Sprinterin Gina Lückenkemper ist im 100-Meter-Halbfinale der Leichtathletik-WM in London ausgeschieden. In 11,16 Sekunden erreichte die 20-jährige deutsche Meisterin am Sonntag in ihrem Lauf nur als Sechste das Ziel. Im Vorlauf war Lückenkemper 10,95 Sekunden schnell gelaufen und hatte als erste deutsche Sprinterin seit 26 Jahren wieder die Elf-Sekunden-Marke unterboten. "Ich hatte ja gestern schon erreicht, was ich mir vorgenommen habe", sagte sie im ZDF. "Alles andere wäre Zugabe gewesen."

Leichtathletik-WM, Speerwurf: Katharina Molitor hat ihre Saisonbestleistung bei der Leichtathletik-WM in London um mehr als drei Meter gesteigert und ist souverän ins Finale der Speerwerferinnen am Dienstag (20.20 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) eingezogen. Die bis dato formschwache 33-Jährige warf im zweiten Versuch 65,37 m und übertraf damit die geforderte Qualifikationsweite (63,50) deutlich.Weiter als am Sonntag hatte Molitor zuletzt vor zwei Jahren bei ihrem WM-Coup in Peking geworfen. Bis zu den Titelkämpfen in London hatte Molitor in der laufenden Saison 62,26 m zu Buche stehen. Bei der WM 2015 war sie mit ihrer nach wie vor aktuellen persönlichen Bestleistung von 67,69 m Weltmeisterin geworden.

Leichtathletik-WM, Kugelstoßen: Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Leipzig) ist im Finale der Leichtathletik-WM in London frühzeitig gescheitert. Nach zwei ungültigen Versuchen und 20,80 m im dritten Durchgang verpasste der 27-Jährige als Zehnter den Endkampf der besten Acht. In der Qualifikation am Samstag hatte Storl noch mit 21,41 m und Platz zwei überzeugt.

"Das war technisch eine Katastrophe und insgesamt ein Scheiß-Wettkampf", sagte Storl: "Natürlich bin ich enttäuscht, das Einstoßen lief sehr gut. Nach zwei ungültigen Versuchen steht man vor einer Situation, die man erst einmal lösen muss. Aber das ist eigentlich nichts, wovor ich mir in die Hose mache."Weltmeister wurde überraschend der Neuseeländer Tom Walsh mit 22,03 m. In einem zerfahrenen Wettkampf, in dem kaum ein Starter an seine Vorleistungen herankam, ging Silber an Titelverteidiger Joe Kovacs (USA/21,66), dessen vermeintlicher Siegesstoß im letzten Durchgang knapp ungültig gegeben wurde. Bronze holte der Kroate Stipe Zunic (21,46).

Der hochfavorisierte Olympiasieger Ryan Crouser (USA/21,20) ging als Sechster leer aus.Storl blieb damit erstmals seit seinem Debüt 2009 in Berlin ohne WM-Medaille, damals war er in der Qualifikation ausgeschieden. 2011 war er jüngster Kugelstoß-Weltmeister der Geschichte geworden und hatte seinen Titel zwei Jahre später erfolgreich verteidigt. 2015 holte der Sachse in Peking Silber.

Leichtathletik-WM, Stabhochsprung: Lisa Ryzih hat bei der Leichtathletik-WM in London Platz fünf belegt und damit eine Medaille knapp verpasst. Die Vize-Europameisterin übersprang im Olympiastadion 4,65 m und scheiterte danach dreimal an der neue persönlichen Bestmarke von 4,75 m. Ein vermeidbarer Fehlversuch bei der Einstiegshöhe von 4,45 m kostete die 28-Jährige schließlich Bronze.Gold sicherte sich Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (Griechenland) durch einen Sprung über 4,82 m vor der Olympiazweiten Sandi Morris aus den USA (4,75). Stefanidi ließ danach noch 4,89 auflegen. Titelverteidigerin Yarisley Silva (Kuba) und die Venezolanerin Robeilys Peinado sicherten sich höhengleich mit Ryzih jeweils Bronze, beide leisteten sich eine Fehlversuch weniger als die deutsche Meisterin.

Hallen-Weltrekordlerin Jennifer Suhr (USA) war bereits in der Qualifikation gescheitert. Ryzih hatte als einzige der drei deutschen Starterinnen die Vorausscheidung am Freitag überstanden. Die deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg (Leverkusen) war ebenso ausgeschieden wie die erst 21 Jahre alte WM-Debütantin Friedelinde Petershofen (Potsdam).Deutsche Stabhochspringerinnen hatten zuvor bei Weltmeisterschaften zwei Silbermedaillen durch Annika Becker (2003) und Martina Strutz (2011) geholt. Ryzihs Schwester Nastja war 1999 in Maebashi/Japan Hallen-Weltmeisterin.

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