Leichtathletik: Hopp, Step, Silber

Kristin Gierisch beim Dreisprung in der Halle.

(Foto: Don Emmert/AFP)

Bei der Hallen-WM in Portland holen die Deutschen drei Medaillen, zwei davon in der lange vernachlässigten Disziplin Dreisprung.

Die Dreispringer Kristin Gierisch und Max Heß sowie Mehrkämpfer Mathias Brugger haben den deutschen Leichtathleten bei der Hallen-WM die ersten Medaillen beschert. "Unbeschreiblich! Ich hätte nie gedacht, dass es wie in der Meldeliste der zweite Platz wird", sagte Heß, der ebenso wie seine Chemnitzer Trainingskollegin Gierisch in Portland/USA Silber gewann. Im abschließenden 1000-Meter-Lauf des Siebenkampfs rannte der Ulmer Brugger erfolgreich um Bronze. Heß holte die erste Medaille der deutschen Dreispringer seit den Hallen- und Freiluft-Goldmedaillen von Charles Friedek 1999 in Maebashi und Sevilla. Für eine Premiere hatte zuvor Gierisch gesorgt: Die 25-Jährige gewann mit Silber als erste deutsche Sportlerin in dieser Disziplin bei einer Hallen-WM Edelmetall. Gierisch landete bei 14,30 Metern, elf Zentimeter weiter sprang Yulimar Rojas aus Venezuela. "Ich habe vorhin gehört, dass wir eine Dreisprung-Nation sind. Das habe ich viele Jahre nicht gehört", sagte Cheftrainer Idriss Gonschinska. Die für viele merkwürdig anmutende Disziplin mit dem "Hop, Step und Jump" war in den vergangenen Jahren teilweise kaum noch beachtet worden und brachte nun dem nur 14-köpfigen Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gleich zwei Medaillen. Gierisch arbeitet seit 13 Jahren mit Harry Marusch zusammen, der auch Heß betreut: "Er ist der wichtigste Bezugspunkt für mich, wie ein zweiter Vater." Heß ist erst 19 Jahre alt, in Portland sprang er im vierten Versuch 17,14 Meter weit und übertraf seine Bestweite um 14 Zentimeter. Der deutsche Meister musste sich nur dem Chinesen Bin Dong (17,31) geschlagen geben. Dafür ließ er Topathleten wie Europameister Benjamin Compaoré (Frankreich) und den Olympiasieger von 2008, Nelson Evora (Portugal), hinter sich.