Leichtathletik-EM in Zürich:Zwei Deutsche glänzen im Zehnkampf

505612483

Kai Kazmirek zeigt in Zürich einen beeindruckenden Wettkampf.

(Foto: AFP)

Starker Auftakt für die deutschen Leichtathleten bei der EM in Zürich: Die Zehnkämpfer zeigen eine sehr gute Vorstellung - Kai Kazmirek kann am zweiten Tag sogar Gold holen. Auch die DLV-Läufer machen auf sich aufmerksam, über 10 000 Meter siegt eine 40-Jährige.

  • Am ersten Tag der Leichtathletik-EM in Zürich sorgen die deutschen Athleten für positive Nachrichten.
  • Hier geht es zu den aktuellen Ergebnissen.
  • Sprinter Julian Reus erreicht das Halbfinale über 100 Meter.

Zehnkampf: Deutsche überzeugen

Zehnkämpfer Kai Kazmirek (23) liegt bei der Leichtathletik-EM in Zürich nach dem ersten Wettkampftag bestens im Rennen. Der U23-Europameister von der LG Rhein-Wied führt nach fünf Disziplinen und einer sehr kraftvollen Vorstellung im Letzigrund mit 4492 Punkten das Feld der noch 23 Mehrkämpfer an. Damit liegt er 129 Zähler vor dem Weißrussen Andrei Krauchanka (4363 Punkte). Arthur Abele (Ulm) rangiert nach Halbzeit mit 4310 Punkten auf einem hervorragenden dritten Platz.

Der Olympiasechste Rico Freimuth aus Halle/Saale erreichte bisher nicht Normalform und liegt nur auf Rang acht (4247). Die Mitfavoriten Kevin Mayer (4271/Frankreich) und Vize-Europameister Eelco Sintnicolaas aus den Niederlanden (4301) präsentieren sich ebenfalls stark und liegen als Sechster und Vierter auf Kurs. Vize-Weltmeister Michael Schrader war nach einer Verletzung nicht mehr für die EM fit geworden, Titelverteidiger Pascal Behrenbruch in der Qualifikation für Zürich gescheitert.

10 000 Meter: 40-Jährige Britin siegt

Die Britin Jo Pavey hat den Titel über 10 000 Meter gewonnen. Im Finale siegte die EM-Zweite von 2012 am Dienstag im Letzigrund-Stadion in 32:22,39 Minuten. Zweite wurde Clemence Calvin aus Frankreich in 32:23,58 Minuten vor ihrer Landsfrau Laila Traby (32:26,03). Sabrina Mockenhaupt von der LG Sieg kam in 32:30,49 Minuten auf Rang sechs. Die deutsche Meisterin wird am Samstag auch im Marathon an den Start gehen.

Hürden: Drei Deutsche im Halbfinale

Derweil sind die deutschen Hürdensprinterinnen Nadine Hildebrand, Cindy Roleder und Franziska Hofmann allesamt sind ins Halbfinale gelaufen. Hofmann wurde im ersten Vorlauf am Dienstag in 13,21 Sekunden Dritte, Roleder im zweiten Durchgang in 12,91 Zweite. Die deutsche Meisterin Hildebrand benötigte in ihrem Rennen nur 12,78 Sekunden. Mit 12,71 Sekunden steht die Sindelfingerin derzeit auf Rang drei der europäischen Bestenliste und ist damit eine Medaillenkandidatin. Die besten Drei kamen im Letzigrund-Stadion jeweils weiter. "Die Bahn scheint wirklich sauschnell zu sein", sagte Hildebrand.

Speer: Christin Hussong stark

Auch die deutschen Speerwerferinnen können jubeln: Alle drei Starterinnen kämpfen im Finale am Donnerstag um die Medaillen. Beste DLV-Starterin in der Qualifikation war am Dienstag Christin Hussong aus Zweibrücken mit 61,13 Metern. Nur die Slowenin Martina Ratej (61,87 Meter) schleuderte den Speer weiter. Die deutsche Meisterin und Weltjahresbeste Linda Stahl (59,42 Meter) und ihre Leverkusener Vereinskollegin Katharina Molitor (58,24) erfüllten als Siebte und Achte ebenfalls locker die geforderte Qualifikations-Weite von 57,50 Metern.

Stabhochsprung: Ryzih und Hingst im Finale

Stabhochspringerin Lisa Ryzih ist derweil ins Finale eingezogen. Der europäischen Jahresbesten reichten in der Qualifikation im zweiten Versuch übersprungene 4,45 Meter zum nötigen Sprung unter die besten 13. Carolin Hingst meisterte 4,45 Meter im ersten Versuch und steht damit ebenfalls im Finale am Donnerstag. Für Katharina Bauer kam hingegen mit 4,25 Meter das Aus. Die 24-Jährige ist damit der erste deutsche Starter, der in Zürich vorzeitig scheiterte.

Ebenfalls im Halbfinale steht der deutsche 400-Meter-Meister Kamghe Gaba. Der 30-Jährige Münchner wurde im fünften Vorlauf in 45,80 Sekunden Dritter. Die ersten Vier kamen weiter. Gaba ist der einzige deutsche Starter über die Stadionrunde.

Diskus: Robert Harting locker im Finale

Auch Robert Harting (29) zog souverän ins Finale im Diskuswerfen ein. Der Olympiasieger und dreimalige Weltmeister aus Berlin benötigte in der Qualifikation lediglich einen Wurf und untermauerte mit seinen 67,01 m zugleich seinen Anspruch auf seinen fünften großen Titel in Serie. Nach dem lockeren Aufgalopp beendete Harting die Qualifikation, um Kräfte für das Finale zu sparen. Sein Dauerrivale Piotr Malachowski aus Polen warf erst in der Qualifikationsgruppe B am späteren Abend - genau wie der WM-Vierte Martin Wierig (Magdeburg) und Daniel Jasinski aus Wattenscheid. Ex-Weltmeister Gerd Kanter aus Estland präsentierte sich mit 65,79 m ebenfalls in Medaillen-Form.

Sprint: Reus rennt ins Halbfinale

Der deutsche 100-m-Rekordhalter Julian Reus (Wattenscheid) hat unterdessen das Halbfinale erreicht. Der 26-Jährige wurde im ersten Vorlauf in 10,32 Sekunden Dritter, das Rennen gewann Titelverteidiger Christophe Lemaitre (10,16) aus Frankreich. Reus hatte Ende Juli bei der DM in Ulm die 29 Jahre alte deutsche Bestmarke von Frank Emmelmann um eine Hundertstel auf 10,05 Sekunden gedrückt. "Ich habe versucht, konzentriert zu laufen. Die Beschleunigungsphase war ganz, ganz schlecht. Das kann ich besser, und das muss morgen klappen", sagte Reus. Ebenfalls das Halbfinale schafften der deutsche Vizemeister Lucas Jakubczyk (Berlin/10,23) als Vorlaufzweiter und Sven Knipphals (Wolfsburg/10,37) als Dritter.

Weitsprung: Drei deutsche Frauen im Finale

Die drei deutschen Weitspringerinnen stehen ebenso im Finale. Als beste Deutsche landete Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) mit im letzten Versuch erzielten 6,70 m auf dem zweiten Platz. Mit ihren ersten beiden Versuchen hätte die U20-Europameisterin den Endkampf am Mittwoch (20.00 Uhr/ZDF und Eurosport) verpasst. Melanie Bauschke (Berlin) verfehlte zwar die für das Finale geforderten 6,65 m, landete aber mit 6,56 m als Siebte klar unter den besten Zwölf. Nur knapp die Medaillenentscheidung erreichte 7,04-m-Springerin Sosthene Moguenara (Wattenscheid) als Elfte (6,50 m). Beste der Qualifikation war Titelverteidigerin Éloyse Lesueur aus Frankreich (6,72), Top-Favoritin Daria Klischina (Russland) kam mit 6,66 m im ersten Versuch auf Platz drei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: