Leichtathletik-EM in Helsinki:Zehnkämpfer Behrenbruch holt EM-Gold

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Pascal Behrenbruch siegt und holt das erste EM-Gold für die deutschen Zehnkämpfer seit 41 Jahren. Nadine Kleinert erreicht souverän das Kugelstoß-Finale, auch alle drei Stabhochspringerinnen ziehen in den Endkampf ein.

Zehnkampf: Zehnkämpfer Pascal Behrenbruch hat den deutschen Leichtathleten bei der Europameisterschaft den ersten Titel beschert. Der WM-Siebte aus Frankfurt gewann am Donnerstag mit der Bestleistung von 8.558 Punkten vor dem Ukrainer Alexej Kasjanow (8.321) und dem Russen Ilja Schkurenjow (8.219) und holte das erste EM-Gold für die deutschen Zehnkämpfer seit 41 Jahren. 1971 hatte der Potsdamer Joachim Kirst ebenfalls im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt triumphiert. Die letzte EM-Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) hatte Christian Schenk vor 22 Jahren mit Bronze in Split gewonnen. Norman Müller aus Halle/Saale kam mit 8.003 Punkten auf Platz sieben, der Ulmer Mathias Brugger stieg wegen einer Knieverletzung nach sieben Disziplinen aus dem Wettbewerb aus.

Gold in Helsinki: Pascal Behrenbruch. (Foto: REUTERS)

Sprint: Titelverteidigerin Verena Sailer patzte im Sprint-Finale. Mit 11,42 Sekunden lief die 26-jährige Mannheimerin nach 100 Metern ins Ziel und wurde Sechste. "Das ging gründlich in die Hose", kommentierte Sailer ihre Leistung. Zu Beginn des Rennens lag sie noch vorn. "Ich sehe es eher positiv und will aus den Fehlern lernen. Nun bin ich um ein, zwei Erfahrungen reicher", sagte Sailer mit Blick auf die Olympischen Spiele.

Kugelstoßen: Die dreifache Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert steht bei der Leichtathletik-EM in Helsinki im Kugelstoß-Finale. Der 36-Jährigen aus Magdeburg genügte am Donnerstag ein Versuch für 18,65 Meter. Damit überbot sie die geforderte Weite von 17,40 Meter deutlich. Weiter kam keine der 18 Konkurrentinnen. Auch Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge/17,92) und Kleinerts Vereinskollegin Josephine Terlecki (18,22) sind bei der Medaillenvergabe an diesem Freitag dabei.

Hammerwerfen: Markus Esser ist ins Hammerwurf-Finale eingezogen. In der Qualifikation reichte ihm schon im ersten Versuch ein Wurf auf 74,04 Meter, er zog als Sechstbester beider Qualifikationsgruppen in den Endkampf am Samstag ein. Die größte Weite erzielte der ungarische WM-Zweite Kristian Pars mit 78,98 Metern.

Hindernislauf: Alle drei deutschen Hindernisläuferinnen stehen im Finale. Die deutsche Rekordhalterin Antje Möldner-Schmidt (Cottbus), die WM-Neunte Gesa Felicitas Krause (Frankfurt/Main) und Sanaa Koubaa (Hilden) überstanden am Donnerstag in Helsinki die Halbfinals. Möldner-Schmidt (LC Cottbus) übernahm in ihrem Durchgang die Führung: "Das war für mein Gefühl besser, weil ich am Anfang rumgetrippelt bin." Ins Ziel kam sie nach 9:33,47 Minuten hinter der Türkin Gülcan Mingir (9:32,39) und vor Krause (9:35,86). Koubaa qualifizierte sich in der persönlichen Bestzeit von 9;43,08 - trotz eines Sturzes am letzten Hindernis.

Stabhochsprung: Die deutschen Stabhochspringerinnen haben geschlossen das Finale am Samstag erreicht. Die Leverkusener EM-Zweite Silke Spiegelburg schaffte dies mit einem einzigen Versuch. Ebenfalls auf Anhieb überquerte die bereits bei 4,25 Meter eingestiegene Vize-Weltmeisterin Martina Strutz (Neubrandenburg) die 4,40 Meter. Drei Anläufe benötigte dagegen die deutsche Vizemeisterin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) für diese Höhe. Die Springerinnen sorgten dabei für ein Kuriosum, nachdem 14 Athletinnen 4,40 Meter, aber nicht die geforderte Qualifikationshöhe von 4,45 Meter geschafft hatten.

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