Der deutschen Leichtathletik droht ein Dopingfall. Der Sprinter Rouven Christ vom LAZ Saarbrücken ist positiv getestet worden. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) bestätigte die positive A-Probe, ebenso der Saarländische Leichtathletik Bund und der Verein in einer gemeinsamen Mitteilung. Wo und wann die Probe genommen wurde, ist noch nicht bekannt. Ebensowenig, um welches Mittel es sich handeln könnte.
Christ lief bei den deutschen Hallenmeisterschaften Ende Februar über 200 Meter auf den fünften Platz. Mit der 4x200-Meter-Staffel des LAZ Saarbrücken gewann er die Silbermedaille. Bei den Meisterschaften verbesserte er über 200 Meter mit 21,01 Sekunden den Saarlandrekord. Der Verband suspendierte ihn vorläufig von allen Tätigkeiten. Christ war im Verband und im Verein als Nachwuchstrainer tätig. Zudem war er bis 2015 Athletiktrainer beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken.
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein
Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken bestätigte außerdem, dass Ermittlungen gegen Christ eingeleitet wurden. Seit dem 1. Januar gibt es in Deutschland ein Anti-Doping-Gesetz, das Doping zu einer Straftat macht. Vor zwei Wochen erstattete die Nada erstmals auf Grundlage des neuen Gesetzes Anzeige gegen zwei Ringer des Bundesligisten ASV Nendingen. Sie sollen auf den Wirkstoff Meldonium getestet worden sein, mit dem auch die Tennisspielerin Maria Scharapowa auffiel.
"Verband und Verein versichern, dass Rouven Christ völlig eigenständig gehandelt hat und es keinerlei Hinweise gab, die einen solchen Verstoß vermuten ließen", heißt es in der Mitteilung von Verein und Verband. Christ selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. "Wir sind natürlich erschüttert, warten aber nun den weiteren Gang des Verfahrens ab", sagte Lothar Altmeyer, derzeit Präsident des Saarländischen Leichtathletik Bundes.