Leichtathletik-DM:Prothesenspringer Rehm siegt außer Konkurrenz

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Landet in Nürnberg nach 8, 11 Metern: Markus Rehm (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Weitspringer gewinnt bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg den Männerbewerb, wird aber nicht gewertet. Die deutschen Freischwimmer holen zwei Medaillen bei der WM in Kasan. Usain Bolt gibt nach langer Wettkampfpause ein erstauntliches Comeback.

Leichtathletik, DM: Bei der nächsten Flugshow von Prothesenspringer Markus Rehm hat Fabian Heinle (Tübingen) bei den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten den Titel im Weitsprung gewonnen. Vor einer spektakulären Kulisse auf dem Hauptmarkt in der Innenstadt von Nürnberg sprang der 21 Jahre alte U-23-Europameister 8,03 Meter. Rehm segelte vor 4000 Zuschauern auf 8,11 Meter, durfte seinen Titel ein Jahr nach seinem Gold-Coup aber nicht verteidigen und wurde getrennt gewertet. Noch ist nicht zweifelsfrei bewiesen, ob der 26-Jährige durch die Prothese einen Vorteil gegenüber nicht behinderten Athleten hat oder nicht. Zuletzt hatte er den paralympischen Rekord auf 8,29 Meter verbessert. Vier Wochen vor der WM in Peking (22. bis 30. August) wurde Alyn Camara (7,97/Leverkusen) Zweiter vor Julian Howard (Karlsruhe) mit 7,81. Ex-Europameister Sebastian Bayer (Hamburg) hat die Saison verletzungsbedingt bereits beendet. Bei den Frauen sicherte sich erstmals Lena Malkus (Münster) mit 6,74 Metern den Titel.

Schwimmen, WM: Rob Muffels hat bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Kasan die Silbermedaille über fünf Kilometer im Freiwasser gewonnen. Der EM-Zweite musste sich am Samstag im Foto-Finish dem Südafrikaner Ho Chad geschlagen geben. Beide schlugen nach 55:17,6 Minuten an. Dritter wurde 2,4 Sekunden zurück der Italiener Matteo Furlan. Bei seinem WM-Debüt schwamm der erst 17-jährige Florian Wellbrock auf Rang fünf. Zuvor hatte Finnia Wunrum als überraschende Zweitplatzierte des Frauen-Rennens bereits für einen tollen deutschen WM-Auftakt in Russland gesorgt.

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Leichtathletik, Diamond League: Usain Bolt hat sich nach sieben Wochen Wettkampfpause mit einem Sieg und in klar verbesserter Form zurückgemeldet. Beim Diamond-League-Meeting in London gewann der 28 Jahre alte Jamaikaner das Finale über 100 Meter in 9,87 Sekunden bei Regenwitter und Gegenwind (0,8 m/s) vor dem Amerikaner Mike Rodgers (9,90). Schon im Vorlauf war Bolt bei noch stärkerem Gegenwind mit 9,87 Saisonbestleistung gelaufen und vier Wochen vor der WM in Peking (22. bis 30. August) auf Platz sechs der Weltrangliste geklettert. Bei beiden Läufen startete der Weltrekordler miserabel. Bolt war nach seinem enttäuschenden 200-Meter-Auftritt von New York Anfang Juni (20,29) abgetaucht, hatte die Starts bei den nationalen Meisterschaften sowie in Paris und Lausanne abgesagt, stattdessen an seiner Form gearbeitet. Über 100 Meter war er 2015 zuvor nicht über 10,13 Sekunden hinausgekommen.

Tennis, ATP-Tour: Michael Berrer hat das Halbfinale des ATP-Tennisturniers in Bogota erreicht. Der 35 Jahre alte Stuttgarter setzte sich 6:3, 3:6, 6:3 gegen den an Nummer vier gesetzten Victor Estrella aus der Dominikanischen Republik durch. Im Halbfinale der mit 683 515 US-Dollar dotierten Veranstaltung trifft Berrer auf den 22 Jahre alten Australier Bernard Tomic. Auch Alexander Zverev steht in der Runde der letzten Vier. Im schwedischen Båstad setzte sich der Hamburger mit 5:7, 6:4, 6:2 gegen Thomaz Bellucci durch. Der Brasilianer war an Nummer sechs gesetzt. Zverev trifft an diesem Samstag auf den spanischen Routinier Tommy Robredo. Philipp Kohlschreiber ist dagegen beim ATP-Turnier im kroatischen Umag ausgeschieden. Im Viertelfinale war für den an Nummer sechs gesetzten Augsburger Schluss. Kohlschreiber verlangte dem topgesetzten Gaël Monfils am späten Freitagabend beim 6:4, 6:7 (5:7), 4:6 aber einiges ab. Kohlschreiber habe ein "sehr gutes" Match gemacht, lobte Monfils. Im Halbfinale trifft dieser auf den Österreicher Dominic Thiem.

Fußball, Manchester United: Weltmeister Bastian Schweinsteiger muss beim englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United aufgrund einer kleineren Verletzung pausieren. Wie Teammanager Louis van Gaal am Freitagabend bekannt gab, verpasst der 30-Jährige das nächste Testspiel der Red Devils im Rahmen des International Champions Cup in den USA am Samstag (22 Uhr) gegen den FC Barcelona. "Er hat ein kleineres Problem, nichts Ernstes", sagte van Gaal: "In der Saisonvorbereitung gehe ich keine Risiken ein, er auch nicht."

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FC Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge hat erneut die Zentralvermarktung der Fußball-Bundesliga in Frage gestellt. "Würden wir unsere TV-Rechte selbst vermarkten, könnten wir mit 200 Millionen Euro glatt das Vierfache unserer heutigen Erlöse erzielen", sagte der Vorstandschef des deutschen Meisters Bayern München dem manager magazin.

Rummenigge schlägt als Alternative eine eigenständige Vermarktung der TV-Rechte durch jeden einzelnen Klub in Verbindung mit einem Solidarfonds für die kleineren Vereine vor. In diesen Topf sollen die Branchenriesen 50 Prozent ihrer Fernseherlöse einzahlen. "Mit diesem Modell könnte sich die Bundesliga besser stellen - inklusive der kleineren Vereine", sagte Rummenigge. Der 59-Jährige stört sich auch am "Monopol" von Pay-TV-Sender Sky. Dieses führe dazu, "dass sich die Preise in Deutschland nicht nachhaltig bewegen". Die Bundesliga sieht sich gegenüber der deutlich wohlhabenderen englischen Premier League massiv im Nachteil. Bei der Rechtevergabe für die Spielzeiten ab 2017 hofft sie, die Schallmauer von einer Milliarde Euro pro Jahr zu knacken.

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