Leichtathletik:Bolt muss üben

Der jamaikanische Sprinter will ab sofort wieder mehr Wettkämpfe bestreiten. In New York bleibt er mit nur 20,29 Sekunden unter seinen Möglichkeiten.

Der weltbeste Sprinter steckt im Formtief. Weltrekordler Usain Bolt läuft elf Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking unter seinen Möglichkeiten und ist sichtlich unzufrieden mit sich. "Ich weiß nicht, was passiert ist, kann das nicht erklären", sagte der Jamaikaner nach seinem Sieg beim Diamond-League-Meeting in New York. Gegen weitgehend unbekannte Konkurrenz konnte sich Bolt auf dieser Strecke zwar behaupten, seine 20,29 Sekunden waren jedoch unerwartet langsam und lagen 61/100 über der diesjährigen Bestmarke des Amerikaners Justin Gatlin. Kurz zuvor hatte der 20 Jahre alte Kanadier Andre de Grasse bei den US-College-Meisterschaften in Eugene/Oregon binnen 50 Minuten die 100 Meter in 9,75 und die 200 Meter in 19,58 Sekunden absolviert. Allerdings wurde der Newcomer, der für die University of Southern California antritt, von mittelstarkem Rückenwind angeschoben.

In New York drehte sich derweil alles um Bolt. "Ich hatte mit einer Zeit von unter 20 Sekunden gerechnet. Er hat viel Arbeit vor sich", erklärte der frühere 200-Meter-Weltmeister Ato Boldon aus Trinidad und Tobago. Bolt meinte, er sei gut beim Start weggekommen, habe aber keinen Rhythmus gefunden. "Der Kurvenlauf war einer der schlechtesten meiner Karriere". Sonst hat Bolt bei seinen 200-Meter-Rennen einen gewaltigen Vorsprung, diesmal musste er bis zum Schluss alles geben, um sich gegen Zharnel Hughes (20,32 Sekunden) von der Karibikinsel Anguilla zu behaupten. Nach seinem langsamsten Finale seit 2006 ist ein Start bei den jamaikanischen Meisterschaften in zwei Wochen über die 200 Meter möglich. "Er wird in den nächsten zwei Monaten viel mehr Rennen laufen, mit einer aggressiveren Einstellung, um in Wettkampf-Form zu kommen", kündigte Trainer Glen Mills an.

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