Legendäre Rauswürfe:Von Stinkefinger bis Suppenkasper

Beim DFB musste schon so mancher Profi seinen Hut nehmen. Gestritten wurde über Bücher, Gurkentruppenvergleiche und ausgeplauderte "Innderna".

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Halb freiwilliger Abgang, halb Rauswurf: Schalke-Stürmer und Teilzeit-DFB-Kraft Kevin Kuranyi spielte zuletzt nicht mehr in der Nationalmannschaft und war beleidigt. Nach seinem heimlichen Verschwinden aus dem Stadion im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland warf ihn Bundestrainer Löw aus dem Team, denn "högschde Disziplin" sieht für ihn anders aus.

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Das Thema Bierhoff gegen Ballack sorgte dafür, dass es nach dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien nicht langweilig wurde. Der anfänglich harmlose Streit, der im Frust nach der Niederlage entstanden war, schaukelte sich durch beidseitige Äußerungen in den Medien immer weiter hoch und mündete in einer deftigen Debatte um Bierhoffs Führungsrolle als DFB-Manager. Nach der Kausalkette "Aussprache-erneuter Angriff-wieder Gespräch-akzeptierter Waffenstillstand" scheint die Sache aus der Welt - rausgeworfen wurde (noch) keiner.

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Christian Wörns, beinhartes Verteidiger-Relikt ("Der Davor Suker is so'n Mädchen") aus längst vergessenen Rumpelfußballzeiten, hatte ein Problem, als Jürgen Klinsmann 2004 Bundestrainer wurde: Mit der Aussage "man muss den Laden auseinandernehmen" meinte Klinsmann offenbar auch die Verteidigung der Nationalmannschaft. Kurzum lud er den hölzernen Wörns nicht mehr ein und ersetzte ihn durch den ebenfalls hölzernen Robert Huth (Wer kennt den eigentlich noch?). "Ganz linkes Ding", meinte Wörns.

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Der Herr links im feinen Zwirn und nicht ganz so feinem Hemd ist nicht Sylvester Stallone alias John Rambo, sondern der Torhüter Uli Stein. Sein Verhängnis war eine zu direkte Wortwahl im Zusammenhang mit der Nationalmannschaft ("Gurkentruppe") und ihres Teamchefs Franz Beckenbauer ("Suppenkasper") bei der WM 1986 in Mexiko. Das Jacket durfte er zur Heimreise anbehalten.

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Stefan Effenberg (re.) wurde von Berti Vogts von der WM 1994 in den USA heimgeschickt, weil "Effe" pfeifenden Zuschauern den Finger gezeigt hatte, der je zwei Nachbarn an der Hand hat. Die Wörter "Stinkefinger" und "Effenberg" sind seither untrennbar wie Berlin und Mauer. Wiedervereinigt haben sich Vogts und der "Tiger" dann übrigens doch noch: Der Blonde durfte wieder spielen und man konnte sich auf Malta zusammen in die Sonne setzen.

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Wieder Vogts, diesmal aber mit anderem Rauswurf-Opfer. Zwischen 1996 und 1998 ließ der Bundestrainer den "Leitwolf" Lothar Matthäus für das DFB-Team unberücksichtigt, weil der Franke "Innderna" aus dem Mannschaftsleben um Jürgen Klinsmann an seine Lieblingszeitung ausgeplaudert hatte. Vogts holte den Bayern-Kapitän in der Not zurück, die WM 1998 wurde ein Desaster und noch Jahre später sagte Matthäus beleidigt, dass Vogts ihm drei Jahre geklaut hätte, mit denen er locker auf 180 Länderspiele gekommen wäre.

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Jens Jeremies (re.) nannte im Jahr 2000 den Zustand der DFB-Auswahl richtigerweise "jämmerlich" und wurde dafür vom Oberrumpelfußballlehrer Erich Ribbeck suspendiert. Bald war er aber wieder dabei und sie rumpelten sich gemeinsam durch die EM 2000 in Portugal - immerhin spielte Jeremies danach noch einige Jahre im Nationalteam.

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Mario Basler schaffte es als einer der wenigen, innerhalb kurzer Zeit sowohl beim FC Bayern (Pizzeria-Schlägerei) als auch beim DFB rauszufliegen (öffentliche Kritik an Nichtnomminierung). Respekt! Basler war der Meinung: "Ich warte einfach bis Ribbeck nicht mehr Trainer ist, dann kehre ich zurück. Davon bin ich überzeugt." Seine weiteren Stationen: Katar, Jahn Regensburg, ATSV Wattenheim, Ko-Trainer in Koblenz und nun Cheftrainer bei Eintracht Trier. Übrigens, Erich Ribbeck ist schon lange nicht mehr Bundestrainer.

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Toni Schumacher, der wie sein damaliger Teamkollege Uli Stein bei der WM 1986 offene Hemden und Kickermatte bevorzugte, hielt nach dem Turnier noch ein Jahr durch, doch dann setzte der DFB auch ihn vor die Tür. Der Grund: Schumacher hatte in seinem Buch "Anpfiff" DFB-untaugliche Behauptungen zu Doping im Fußball, Sex und Alkohol aufgestellt. Schumacher flog dann auch noch beim 1.FC Köln raus. Hätte er mal lieber über Trainingstipps geschrieben.

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Er war einer der besten Fußballer, die Deutschland je hatte: Bernd Schuster (li.), der blonde Engel. In Spanien sagen sie ihm heute noch Maradona-Potenzial nach. Doch die Nationalmannschaft war für Schuster nur ein kurzes Intermezzo: Nach dem Gewinn der EM 1980, bei der er zum Spieler des Turniers gewählt wurde, zerwarf er sich mit Bundestrainer Jupp Derwall und nannte ihn einen "Ahnungslosen". Ein Comeback gab's nie.

Foto: AP/dpa

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