Lazio Rom - Werder Bremen:"Wir können etwas Gutes abliefern"

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Werder lässt sich von acht Ausfällen nicht entmutigen und will bei Lazio Rom gewinnen. Die Bremer machen sich nur Sorgen um ihre Fans.

Sieben ungeschlagene Bundesliga-Spiele im Rücken, Platz zwei in der Champions League vor Augen: Trotz erneut drastischer Personalprobleme hat Werder Bremen am Tag vor der Partie bei Lazio Rom (Dienstag, 20.45 Uhr) großes Selbstbewusstsein demonstriert. "Wir haben die Pflicht erledigt, jetzt kann die Kür kommen", sagte Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker, obwohl Werder erneut acht Ausfälle verkraften muss. Sorgen bereiten den Bremern die als gewaltbereit geltenden Lazio-Fans, weshalb der Club zum Schutz seiner Anhänger zusätzliches Sicherheitspersonal mit auf die Reise nach Italien nahm.

"Es ist in dieser Saison verhext", sagte Manager Klaus Allofs zur Verletzungsmisere. Nun fällt auch noch Stürmer Boubacar Sanogo vier Wochen lang aus. Die lange Liste der Spieler, die in Rom aus unterschiedlichen Gründen nicht spielen können, liest sich eindrucksvoll: Torsten Frings, Ivan Klasnic, Pierre Wome, Patrick Owomoyela und Sanogo sind allesamt Nationalspieler in ihren Heimatländern; Aaron Hunt, Peter Niemeyer und Sebastian Boenisch sind deutsche U21-Auswahlspieler. Werder lässt sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. "Wir werden uns auch mit unserem jetzigen Kader für die nächste Runde qualifizieren", sagte Allofs: "Davon bin ich überzeugt."

Mit nach Rom reisten überraschend Daniel Jensen und Carlos Alberto, doch Einsätze von Beginn an scheinen unwahrscheinlich. "Ich könnte spielen", sagte Millionen-Einkauf Alberto. Der unter rätselhaften Schlafstörungen leidende Brasilianer gab aber auch zu: "Für 90 Minuten wird es kaum reichen." Trotz des weiter großen Lazaretts versicherte Trainer Thomas Schaaf: "Die Mannschaft lässt sich davon nicht irritieren. Egal, wer auf dem Platz ist, wir können etwas Gutes abliefern."

Aufgrund des Fehlstarts mit den beiden Auftakt-Niederlagen gegen Real Madrid und Olympiakos Piräus stehen die Bremer bei den im Hinspiel 2:1 besiegten Römern unter Zugzwang. "Wir haben in der Champions League nur noch Endspiele, Rom ist nur das erste davon", sagte Allofs über den Weg ins Achtelfinale. Bei Hilfestellung von Real Madrid, am Dienstag zu Gast in Piräus, kann Werder allerdings schon am Dienstag den Sprung auf Platz zwei der Gruppe C schaffen.

Noch größer als für Werder ist der Druck für die Gastgeber im Olympiastadion, denn die Römer sind mit zwei Punkten Tabellenletzter. "Lazio wird einiges riskieren", prognostizierte Werder-Kapitän Frank Baumann: "Sie stehen richtig unter Druck, haben noch kein Spiel gewonnen und müssen nun vor heimischem Publikum ran."

Die teilweise als rechtsradikal eingestuften Lazio-Anhänger bereiten den Bremern besondere Sorgen. "Wir kennen den politischen Hintergrund der Lazio-Fans", begründete Allofs die ungewöhnliche Maßnahme, ein halbes Dutzend Mitarbeiter eines Security-Dienstes zu engagieren und mitfliegen zu lassen. "Wir wollen unseren Fans Sicherheit bieten", erklärte der Manager. Der Verein hat den anreisenden Bremern dringend davon abgeraten, allein ins Stadion zu gehen. Die Werder-Fans sollen in Begleitung von italienischer Polizei und deutschem Sicherheitsdienst ins Stadion gehen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Lazio Rom: Ballotta - Scaloni, Stendardo, Cribari, Zauri - Firmani, Mudingayi, Ledesma, Mutarelli - Rocchi, Pandev (Makinwa)

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen (Tosic) - Baumann - Andreasen, Borowski - Diego - Rosenberg, Almeida

Schiedsrichter: Ivan Bebek (Kroatien)

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