Langlauf:Ja, wo laufen sie denn?

Nach dem furiosen Olympiastart mit zwei Goldmedaillen mehren sich im deutschen Team die Enttäuschungen. Auch Hoffnungsträgerin Evi Sachenbacher-Stehle hat Edelmetall verpasst.

Andreas Schlütter und Jens Filbrich sowie Viola Bauer und Evi Sachenbacher-Stehle haben das erhoffte Erfolgserlebnis für die gebeutelten deutschen Skilangläufer bei den Olympischen Winterspielen verpasst.

Langlauf: Alles probiert, trotzdem verloren: Evi Sachenbacher-Stehle.

Alles probiert, trotzdem verloren: Evi Sachenbacher-Stehle.

(Foto: Foto: AFP)

Das Herren-Duo aus Oberhof und Frankenhain lief am Dienstag in Pragelato als Vierter bei der Olympia-Premiere des Teamsprints an einer Medaille vorbei. Zuvor waren auch Viola Bauer aus Oberwiesenthal und Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkel ohne Medaille geblieben.

Schwedischer Doppelsieg

Im Finale der besten Zehn belegten sie Platz fünf. Die Schweden feierten einen Doppelsieg. Thobias Fredriksson und Björn Lind holten sich Gold vor den Norwegern Jens Arne Svartedal und Tor Arne Hetland. Die Bronzemedaille ging an die Russen Ivan Alypow und Wassili Rotschew.

Bei den Damen hatten eine halbe Stunde zuvor Anna Dahlberg und Lina Andersson triumphiert. Silber gewann Kanada mit Beckie Scott und Sarah Renner. Auf den dritten Rang folgten Aino Kaisa Saarinen und Virpi Kuitunen aus Finnland.

Vor den beiden Rennen am Dienstag hatte Bundestrainer Jochen Behle eine Medaille "als Balsam für die Seele" bezeichnet. Die Aufregungen um die Schutzsperre für Evi Sachenbacher-Stehle wegen eines zu hohen Hämoglobin-Wertes zu Beginn der Spiele und die Enttäuschungen in den Verfolgungsrennen zum Auftakt der Wettbewerbe hatten Spuren im deutschen Langlauf-Lager hinterlassen.

"Ich bin sauer"

Nach den Wettbewerben zog Behle eine gemischte Bilanz: "Bei den Herren wäre eine Medaille überraschend gewesen. Das war in Ordnung. Bei den Damen habe ich etwas mehr erwartet."

Der erkrankte Axel Teichmann fehlte dem deutschen Herren-Duo. Schlütter und Filbrich kamen auf der 1,3 Kilometer langen Strecke, die von jedem Läufer jeweils drei Mal im klassischen Stil durchlaufen werden musste, nie in eine aussichtsreiche Position. "Ich bin sauer. Ich habe Holz gewonnen. Vierte Plätze habe ich genug", meinte Schlütter.

Auch beim Damen-Paar hatte Bundestrainer Behle umgestellt. Viola Bauer war gesetzt, doch statt der vorgesehenen Claudia Künzel ließ er Evi Sachenbacher-Stehle einen Tag nach Aufhebung ihrer Sperre laufen. Die beiden Staffel-Olympiasiegerinnen von 2002 konnten zu keinem Zeitpunkt bei der Medaillen-Vergabe mitmischen.

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