Länderspiele:Slapstick von Alaba - Eigentor für den Jahresrückblick

Austria vs Bosnia and Herzegowina

David Alaba vom FC Bayern hat schon viele starke Spiele gemacht - diesmal ging etwas schief.

(Foto: Herbert Neubauer/dpa)
  • Bayern-Profi David Alaba passiert gegen Malta ein kurioses Malheur.
  • Irland ist noch nicht in EM-Form und bei den Franzosen gibt es Rassismus-Vorwürfe.

Bayern Münchens David Alaba und Österreichs Fußball-Nationalmannschaft haben sich im EM-Test gegen Malta zu einem Sieg gezittert. Nach einem Eigentor von Verteidiger Alaba gelang dem Team von Trainer Marcel Koller gegen den Fußballzwerg in Klagenfurt immerhin noch ein 2:1 (2:0).

Unmittelbar vor der Verkündung des 23-köpfigen Aufgebots für die EM-Endrunde dominierten die mit aktuellen und ehemaligen Bundesliga-Spielern besetzten Österreicher zunächst. Ex-Bremer Marko Arnautovic brachte sein Team früh in Führung (4.), ehe Schalkes Alessandro Schöpf bei seinem Startelf-Debüt auf 2:0 erhöhte (14.).

David Alaba wurde erst in der zweiten Halbzeit für den Torschützen Schöpf eingewechselt und gefährdete den sicher geglaubten Sieg mit einem späten Eigentor (87.). Dieses kam auf kuriose Art zustande: Der Münchner wollte vor dem eigenen Tor einen Rückpass zu seinem Torhüter Ramazan Özcan vom FC Ingolstadt spielen, doch das Zuspiel kullerte ins leere Gehäuse. Alaba hatte sich in Raum und Zeit verschätzt - eine Szene, die man von ihm so noch nie gesehen hat.

Die Generalprobe vor dem EM-Auftakt gegen Ungarn am 14. Juni steigt nun am Samstag, wenn die Alpenkicker in Wien die Niederlande empfangen. In EM-Gruppe F kämpfen neben dem ungarischen Nachbarn noch Island und Portugal mit Österreich um den Einzug in die K.o.-Runde.

Derweil verpatzte Irland seinen letzten Test vor dem EM-Auftakt gegen Weißrussland. Die "Boys in Green" unterlagen in Dublin dem 77. der Fifa-Weltrangliste mit 1:2 (0:1). Michail Gordejtschuk vom mehrmaligen Champions-League-Teilnehmer BATE Borissow (20.) und sein Teamkollege Maxim Woljodko (63.) markierten die Treffer für die Weißrussen, Stephen Ward vom FC Burnley schoss Irland zum Anschlusstreffer (72.).

Durch die Niederlage gehen die Iren ohne Sieg aus den beiden Vorbereitungspartien in die Europameisterschaft. Am Freitag gab es gegen die Niederlande ein 1:1 (1:0). Das erste Spiel in Frankreich bestreiten die Iren in der Gruppe E am 13. Juni gegen Schweden. Außerdem warten noch Belgien und Italien.

Im wenig bedeutsamem Aufeinandertreffen zwischen den nicht für die EM qualifizierten Serben und Israelis behielt währenddessen das Team vom Balkan mit 3:1 (1:0) die Oberhand. Branislav Ivanovic vom FC Chelsea (33.), Nemanja Milunovic (74.) und Dusan Tadic (88.) trafen für Serbien, Eran Zahavi erzielte für Israel den zwischenzeitlichen Ausgleich (50.).

Derweil hat Karim Benzema nach seiner erwarteten Nichtberücksichtigung für den EM-Kader der französischen Nationalmannschaft schwere Vorwürfe gegen Nationaltrainer Didier Deschamps erhoben. "Er hat sich dem Druck einer rassistischen Partei in Frankreich gebeugt", sagte der Angreifer von Real Madrid der spanischen Sportzeitung Marca und spielte damit auf die jüngsten Wahlerfolge des rechtspopulistischen Front National an.

"Ich weiß nicht, ob es allein die Entscheidung von Didier war, denn ich komme sehr gut mit ihm zurecht. Genauso mit Verbandspräsident Noel Le Graet und jedem anderen", führte der 28 Jahre alte Torjäger aus und erklärte: "Sie sagten mir, dass ich nicht nominiert werden kann, in Ordnung. Aber auf sportlicher Ebene verstehe ich das nicht. Und auf juristischer Ebene gelte ich solange als unschuldig, bis meine Schuld erwiesen ist."

Der Profi von Real Madrid war im Dezember aus der Nationalelf ausgeschlossen worden, nachdem Bekannte Benzemas dessen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena (Olympique Lyon) mit einem Sexvideo erpresst hatten. Benzema soll auf Valbuena Druck ausgeübt haben, das geforderte "Schweigegeld" von 150.000 Euro zu zahlen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Mittelfeldspieler Valbuena fehlt ebenfalls im 23-köpfigen Aufgebot des zweimaligen Europameisters für das Turnier im eigenen Land.

Erst vor wenigen Tagen hatte der frühere französische Nationalstürmer Eric Cantona im Le Journal du Dimanche ähnliche Vorwürfe gegen seinen einstigen Nationalmannschaftskollegen Deschamps erhoben. Dieser habe Benzema und Hatem Ben Arfa von OGC Nizza wegen ihrer nordafrikanischen Herkunft nicht berufen, sagte Cantona. Deschamps hatte daraufhin seine Anwälte eingeschaltet.

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