Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Vorsicht, Turniermannschaft!

Die spielstarken Deutschen? Die ewig dominanten Spanier? Endlich wieder England? Oder gar die wackeren Iren? Bei der EM in Polen und der Ukraine spielen 16 Teams um den Titel - doch wer hat die besten Chancen? Der Weg durch die Qualifikation, die Aussichten und die wichtigsten Figuren aller Teilnehmer im Überblick.

1 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Irland

132039728

Quelle: AFP

Die spielstarken Deutschen? Die ewig dominanten Spanier? Endlich wieder England? Oder gar die wackeren Iren? Bei der EM in Polen und der Ukraine spielen 16 Teams um den Titel - doch wer hat die besten Chancen? Der Weg durch die Qualifikation, die Aussichten und die wichtigsten Figuren aller Teilnehmer im Überblick.

Irland

Wie verlief die Qualifikation?

Für irische Verhältnisse blendend. Nachdem die wackeren Männer von der Grünen Insel zuletzt auf skandalöse Weise an Thierry Henrys Hand gescheitert waren, schafften sie diesmal die Quali in der Relegation gegen Estland. Lange Zeit hatte Giovanni Trapattonis Team die Gruppe sogar vor Russland angeführt - am Ende gab es jedoch ein knappes 2:3 zu Hause gegen die Sbornaja.

Wie stehen die EM-Chancen?

Nicht allzu gut - aber das dürfte die Iren kaum stören. Der Mannschaft fehlt ein treffsicherer Stürmer und Kreativität im Mittelfeld, was in Kombination mit Trapattonis gewohnt defensivem Spielstil nicht unbedingt auf Premiumfußball hoffen lässt. Um es auf den Punkt zu bringen: Sollte Irland die Gruppenphase überstehen, wäre das eine große Überraschung.

Auf wen muss man achten?

In erster Linie auf die irischen Fans. Allein wegen ihrer guten Laune und ihrer ausgeprägten Freude am Singen/Grölen sollte jedes internationale Turnier eigentlich eine Wildcard an die Boys in Green verteilen. Und auf Stürmer Robbie Keane (Bildmitte) - kaum ein Spieler in Europa ackert, rennt und kämpft so inbrünstig wie der Mann von Aston Villa.

(jbe)

2 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Russland

Sokratis Papastathopoulos, Andrey Arshavi

Quelle: AP

Russland

Wie verlief die Qualifikation?

Am zweiten Spieltag der Qualifikationsgruppe B setzte es für Russland eine unerwartete Heimpleite gegen die Slowakei - offensichtlich ein Signal zur rechten Zeit. Die Sbornaja holte in den folgenden acht Partien sechs Siege und zwei Remis und sicherte sich so als Gruppenerster die Teilnahme an der EM.

Wie stehen die EM-Chancen?

Gerne würden die Russen in Polen und der Ukraine an die Leistungen bei der EM 2008 anknüpfen, als sie sich nach einem überraschenden Sieg gegen die Niederlande erst im Halbfinale dem späteren Sieger Spanien geschlagen geben mussten. Realistisch betrachtet wäre für das Team von Coach Dick Advocaat aber das Überstehen der Gruppenphase bereits ein Erfolg.

Auf wen muss man achten?

Der Großteil des aktuellen russischen Kaders verdient in den verschiedenen Moskauer Klubs und bei Zenit St. Petersburg sein Geld - Russen in ausländischen Ligen sind mittlerweile selten wie Beluga-Kaviar. Die Ausnahme war lange Andrei Arschawin, doch selbst der ehemalige Offensivzauberer des FC Arsenal ist mittlerweile in seine Heimat (Zenit) zurückgekehrt. Er absolvierte als einziger Spieler neben Verteidiger Wassili Berezutski alle zehn Partien in der EM-Qualifikation - ausgerechnet Berezutski fällt nun wegen einer Hüftverletzung bei der Euro aus. 

(mkoh)

3 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Griechenland

Marius Valerica Gaman

Quelle: AP

Griechenland

Wie verlief die Qualifikation?

Der Grieche an sich hat ja dieser Tage nicht viel zu lachen, umso erfreulicher, dass wenigstens die Fußballnationalmannschaft ein bisschen zur Erheiterung beiträgt. In der Qualifikation gelangen den hellenischen Minimalisten - trotz der Anwesenheit Maltas in der eigenen Gruppe - in zehn Partien gerade mal 14 Tore, was aber immerhin zu sieben Siegen und drei Unentschieden reichte. Respekt!

Wie stehen die EM-Chancen?

Mal ehrlich: EM-Titel 2004 dank Rehhagel und Charisteas hin oder her, aber die Griechen nimmt keiner wirklich ernst. Vielleicht kann sich das Team von Coach Fernando Manuel Costa Santos aber genau diesen Umstand zunutze machen. Haben außerdem eine ziemlich günstige Gruppenauslosung erwischt (Polen, Russland, Tschechien).

Auf wen muss man achten?

Schwer zu sagen, die griechische Mannschaft ist nicht gerade mit weltbekannten Ballkünstlern gespickt. Vielleicht zaubert Trainer Santos ja doch wieder Volksheld Charisteas (Bildmitte) aus dem Hut. Der hat übrigens bei jedem seiner Einsätze in der EM-Qualifikation getroffen. Nämlich einmal. Gegen Georgien.

(mkoh)

4 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Schweden

-

Quelle: AFP

Schweden

Wie verlief die Qualifikation?

Mit einer Niederlage in Ungarn wollten es die Schweden am siebten Spieltag der Qualifikation wohl ein bisschen spannend machen, ansonsten gab es keine besonderen Überraschungen. Am Ende blieb den Skandinaviern durch einen Überraschungserfolg gegen die Niederlande als bester Gruppenzweiter sogar der mühsame Weg durch die Play-offs erspart.

Wie stehen die EM-Chancen?

Auch wenn der Sieg gegen Holland etwas anderes suggeriert, werden die Schweden bei der EM kaum eine Hauptrolle spielen. In Österreich und der Schweiz blieb man nach Niederlagen gegen Russland und Spanien in der Vorrunde hängen - das könnte auch diesmal passieren, denn mit England, Frankreich und Gastgeber Ukraine als Gruppengegner wird es schwer.

Auf wen muss man achten?

Zlatan Ibrahimovic. Das Spiel der Schweden basiert zu großen Teilen auf guten Leistungen des launischen Stürmers. Der Mann vom AC Milan erzielte bei acht Einsätzen in der Qualifikation fünf Treffer selbst und legte drei weitere auf. Klar ist also: Sollte "Ibrakadabra" bei der EM 2012 richtig Lust haben, kann er ohne Probleme Spiele alleine entscheiden.

(mkoh)

5 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Tschechien

Montenegro v Czech Republic - EURO 2012 Qualifier: Play Off Second Leg

Quelle: Getty Images

Tschechien

Wie lief die Qualifikation?

Nach einer verblüffenden Heimpleite zum Auftakt gegen Litauen letztlich doch noch ganz zufriedenstellend. Bei der Auswärtspartie in Spanien ärgerte man sogar eine Halbzeit lang den Weltmeister - doch es gab auch andere Auftritte: Zwei zähe Siege gegen Liechtenstein in der Gruppe und gegen Montenegro in den Play-offs zeigten, was dem tschechischen Fußball derzeit fehlt: Spielfreude und eine klare Struktur.

Wie stehen die EM-Chancen?

Schlecht. Die Zeiten der "Goldenen Generation" um Pavel Nedved und Jan Koller sind längst vorbei, einzig Tomas Rosicky, Petr Cech und Milan Baros sind in Europa noch wirklich bekannte Gesichter. Der Fußball im deutschen Nachbarland befindet sich in einer Übergangsphase - die Frage ist nur, ob es nach unten oder nach oben weitergeht?

Auf wen muss man achten?

Auf die zahlreichen Bundesliga-Profis: Neben dem früheren Dortmunder Rosicky verfügen auch Nürnbergs Tomas Pekhart, der Wolfsburger Petr Jiracek, der Leverkusener Michal Kadlec, der Berliner Roman Hubnik oder HSV-Keeper Jaroslav Drobny über Deutschland-Erfahrung. Im Falle eines Elfmeterschießens gegen die Tschechen dürfte zudem Torwart Petr Cech in den Fokus rücken - im Champions-League-Finale ahnte der Chelsea-Mann bei allen Bayern-Schützen die Ecke. 

(jbe)

6 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Polen

Poland v Hungary - International Friendly

Quelle: Getty Images

Polen

Wie verlief die Qualifikation?

Die Polen konnten der Quali wegen ihrer Rolle als Veranstalter-Nation entgehen. Glück für sie, denn sonst wären sie wohl gar nicht beim EM-Turnier dabei - auch wenn sie zuletzt beim 2:2 gegen die DFB-Elf durchaus gute Ansätze zeigten.

Wie stehen die EM-Chancen?

Bei insgesamt 14 Versuchen war Polen bis jetzt - die Teilnahme im kommenden Jahr mit eingerechnet - genau dreimal bei einer EM-Endrunde vertreten. Mit dem Schwung der Dortmunder Double-Gewinner, Gottvertrauen und Heimvorteil könnte für die Gastgeber das Viertelfinale drin sein - zumal man die mit Abstand leichteste Gruppe erwischte (Gegner sind Griechenland, Russland und Tschechien). Und dann? Scheiden die Polen vermutlich aus.

Auf wen muss man achten?

Auf den Adler auf der Brust der Polen. Das Wappentier des Landes war bisher immer auf dem Nationaltrikot abgebildet, wurde beim Jersey für die EM 2012 aber zunächst grundlos durch das Emblem des Verbands ersetzt. Spieler und Anhänger gingen auf die Barrikaden und forderten ihren Vogel zurück - mit Erfolg. Und natürlich auf die drei vor Selbstbewusstsein explodierenden Dortmunder: Kuba (Bild), Piszczek und Lewandowski. 

(mkoh)

7 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Ukraine

-

Quelle: AP

Ukraine

Wie lief die Qualifikation?

Auch die Ukrainer konnten der Qualifikation entgehen - sie sind gemeinsam mit Polen bekanntlich Gastgeberland. Ob sie es sonst zur EM geschafft hätten? Wohl eher nicht, wenn man die Ergebnisse des vergangenen Jahres betrachtet. Das 3:3 gegen Deutschland war zuletzt mit Abstand das beste Resultat der Osteuropäer.

Wie stehen die EM-Chancen?

Das hängt davon ab, inwieweit das Heimpublikum das technisch limitierte Team von Trainer Oleg Blochin zu Höchstleistungen antreiben kann. Im Normalfall wird das Abenteuer Heim-EM für die Ukrainer aber nach der Vorrunde beendet sein. Im Ausnahmefall geht es ins Viertelfinale - aber dafür müssten die Gruppengegner England oder Frankreich schon skandalös schlecht spielen. 

Auf wen muss man achten?

Die Zeiten, als jeder Gegner vor dem Weltklasse-Sturmduo Schewtschenko/Rebrow zitterte, sind schon länger vorbei. Schewtschenko ist zwar immer noch ein herausragender Fußballer, aber sein Körper scheint nicht mehr dauerhaft zu Höchstleistungen fähig zu sein. Trotzdem wird allein die Anwesenheit von Volksheld "Sheva" ein unglaublicher Ansporn für Spieler und Fans sein.

(mkoh)

8 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Kroatien

Turkey vs Croatia

Quelle: dpa

Kroatien

Wie lief die Qualifikation?

In der wohl einfachsten Gruppe taten sich die Kroaten nicht immer leicht. Niederlagen in Georgien und Griechenland kosteten das Team vom Balkan letztlich die direkte Qualifikation - so ging es in die Play-offs, wo im Hinspiel in Istanbul die Türkei 3:0 besiegt wurde. Die zweite Partie zu Hause war dann eine eher entspannte Angelegenheit (0:0).

Wie stehen die Chancen?

Schwer zu sagen, da die kroatische Nationalmannschaft seit jeher ein wenig als Wundertüte gilt. An guten Tagen gelingen erstaunliche Siege wie bei der vergangenen EM gegen Deutschland, an weniger guten agieren die Spieler lustlos wie ein verkatertes Thekenteam.

Auf wen muss man achten?

Eigentlich müsste an dieser Stelle stehen: Auf Ivica Olic (Bild), unseren Lieblingskroaten aus der Bundesliga. Doch der altgediente Mann vom FC Bayern verletzte sich eine Woche vor EM-Start und fällt leider aus. So bleiben andere Hoffnungen - zum Beispiel das Mittelfeld um den früheren Schalker Ivan Rakitic, den Dortmunder Ivan Perisic und Tottenhams Ballzauberer Luka Modric, der bei Real Madrid gefragt ist.

(jbe)

9 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Dänemark

Denmark vs Finland

Quelle: dpa

Dänemark

Wie verlief die Qualifikation?

Die Dänen waren mal wieder gut drauf. In der Qualifikation ließen sie die favorisierten Portugiesen hinter sich - dank einer Topleistung zur rechten Zeit. Vor dem letzten Spieltag hatten beide 16 Punkte auf dem Konto und wie es der Spielplan wollte, musste das Team um Cristiano Ronaldo zum Endspiel um den Gruppensieg nach Kopenhagen reisen. Dort schlug Dänemark die Südeuropäer verdient mit 2:1 und sicherte sich das EM-Ticket.

Wie stehen die EM-Chancen?

Normalerweise würde man sagen: Dänemark fährt wegen der schweren Gruppenauslosung nach der Vorrunde wieder nach Hause. Wären da nicht die aus deutscher Sicht unsäglichen Vorkommnisse bei der EM 1992, als die für Jugoslawien nachgerückten Urlauber aus dem Norden die DFB-Elf im Finale besiegten. Aber Geschichte wiederholt sich ja nicht. Oder?

Auf wen muss man achten?

Auf den vielbesungenen dänischen Teamgeist. Und die McDonald's-Filialen in der Nähe der EM-Stadien. Dort tankte "Danish Dynamite" nämlich vor dem Titelgewinn 1992 ordentlich Kraft. 

(mkoh)

10 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Italien

78259980

Quelle: AFP

Italien

Wie verlief die Qualifikation?

Die EM-Teilnahme gelang den Italienern - abgesehen von der Fast-Blamage beim 1:0 auf den Färöer - mit acht Siegen und zwei Unentschieden reibungslos.

Wie stehen die EM-Chancen?

Wenn man aus der WM 2006 etwas gelernt hat, dann, dass die Italiener zu allem fähig sind, auch wenn sie mäßig spielen. Die Mannschaft hat sich seitdem zwar stark verändert, aber junge Spieler wie der 25-jährige Sebastian Giovinco vom AC Parma könnten die EM in Polen und der Ukraine nutzen, um sich für aus- und inländische Top-Klubs zu empfehlen.

Auf wen muss man achten?

Auf den italienischen Wettskandal - aber bleiben wir zumindest kurz sportlich: Interessant ist sicherlich Stürmer Antonio Cassano (Bild). Der mit sechs Treffern beste italienische Torschütze der EM-Qualifikation musste sich Anfang November einer komplizierten Operation unterziehen, nachdem ein Herzfehler bei ihm eine Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöst hatte. Bei der EM steht der Milan-Stürmer jetzt aber wieder im Kader - wie fit ist er? Mario Balotelli geht dagegen toptfit ins Turnier. Ob er endlich seine Nerven in Griff kriegt?

(mkoh)

11 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:England

-

Quelle: AP

England

Wie lief die Qualifikation?

Zwei Remis gegen Montenegro und eines gegen die Schweiz, dazu ein knapper Heimsieg gegen Wales - zwar blieben die Three Lions ohne Niederlage, doch glanzvoll präsentierte man sich nicht unbedingt. Immerhin ersparten sich die Engländer die Play-offs, aber das wäre in dieser relativ schwachen Gruppe auch zu viel des Schlechten gewesen.

Wie stehen die EM-Chancen?

Auf der Insel glauben sie aus irgendwelchen Gründen sowieso immer an Heldentaten ihrer Elf - man fragt sich nur wieso. Lampard, Barry und Cahill verletzt, neuer Trainer, kein System - wie soll das gehen? Immerhin sind endlich auch junge Spieler wie Theo Walcott oder Denny Welbeck integriert. Fazit dennoch: Schlechte Aussichten.

Auf wen muss man achten?

Auf Wayne Rooney (im Bild) und seine Gesundheit, denn von ihr hängt viel ab bei den Engländern. Leider wird der bullige Stürmer bei der EM erst ab dem dritten Gruppenspiel mitmachen, nachdem er sich wegen eines Frustfouls im letzten Quali-Spiel eine Sperre einhandelte. Und - das versteht sich von selbst - auf den englischen Torhüter. Für entscheidende Patzer waren Keeper auf der Insel bisher immer gut. Wie schlägt sich Joe Hart?

(jbe)

12 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Frankreich

France's Ribery challenges Belgium's Dembele during their international friendly soccer match in Saint-Denis

Quelle: REUTERS

Frankreich

Wie verlief die Qualifikation?

Knapp war's! Nach einer unerwarteten Auftaktniederlage gegen Weißrussland mussten die Franzosen bis zum letzten Spieltag der Gruppe um die direkte Qualifikation zittern. Gegen Bosnien-Herzegowina durfte nicht verloren werden, was dank eines (umstrittenen) Foulelfmeters von Samir Nasri zum 1:1-Endstand auch gelang.

Wie stehen die EM-Chancen?

Unter Laurent Blanc ist es in der Équipe Tricolore merklich ruhiger geworden als unter seinem Vorgänger Raymond Domenech. Bedenkt man die teilweise kindergartenhaften Streitereien bei der vergangenen WM, war das aber auch nicht allzu schwer. Betrachtet man die individuelle Klasse, könnte Frankreich bei der EM 2012 auf jeden Fall ins Halbfinale kommen.

Auf wen muss man achten?

Handballer, Irland-Schreck und Rekordtorschütze Thierry Henry ist weg, jetzt sollen es in Frankreich andere richten. Olivier Giroud zum Beispiel. Der 25-jährige Stürmer vom Überraschungsmeister Montpellier ist sogar bei den Bayern ein Thema. Er könnte in der Offensive an der Seite von etablierten Kräften wie Florent Malouda, Franck Ribéry (Bild) und Karim Benzema für die Franzosen extrem wichtig werden - zumal Marseilles Angreifer Loic Remy verletzt ausfällt. 

(mkoh)

13 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Portugal

132039890

Quelle: AFP

Portugal

Wie lief die Qualifikation?

Kurz gesagt: schleppend - vor allem, wenn man bedenkt, mit welchen Möglichkeiten die Portugiesen ausgestattet sind. Zu Beginn gab es ein groteskes 4:4 gegen Zypern, dann eine Pleite in Norwegen und schließlich verspielte die Seleção auch noch beim 1:2 in Dänemark den Gruppensieg. Immerhin konnten Cristiano Ronaldo und seine Kollegen dann in den Play-offs glänzen - dort gewann Portugal das Rückspiel mit 6:2 gegen Bosnien-Herzegowina.

Wie stehen die EM-Chancen?

Die Südeuropäer zählen sicher nicht zu den ganz großen Turnierfavoriten, könnten aber dennoch einige überraschen. Hinten verfügen die Portugiesen über eine gefestigte Defensive mit den Real-Türstehern Pepe und Carvalho, während vorne Ronaldo und Nani wirbeln - keine schlechte Kombination. Die DFB-Elf hätte einen leichteren Auftaktgegner erwischen können.

Auf wen muss man achten?

Ob man ihn mag oder nicht - Ronaldo ist der beste europäische Fußballer: torgefährlich, physisch stark, technisch perfekt. Einzig seine Qualitäten als Anführer hat der Madrilene bisher nicht immer unter Beweis gestellt. Doch wer die Iberer stoppen will, sollte sich auch um Mittelfeldspieler Nani kümmern - der Mann aus Manchester entwickelt sich immer mehr zu einem gefährlichen Flügelstürmer.

(jbe)

14 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Spanien

England vs Spain

Quelle: dpa

Spanien

Wie lief die Qualifikation?

Abgesehen von zwei etwas holprigen Erfolgen gegen Schottland und Tschechien überaus souverän. Acht Siege in acht Partien verdeutlichen die Dominanz der Spanier - auch wenn der Titelverteidiger im Verlauf der Quali nicht immer so überragend aufspielte wie bei der vergangenen EM und WM.

Wie stehen die Chancen bei der EM?

Um es auf Spanisch zu sagen: excelente. Derzeit scheint es so, als würde nur die DFB-Elf auf ähnlich hohem Niveau wie die Spanier agieren. Das Team von Trainer Vicente del Bosque ist eingespielt, selbstsicher und taktisch perfekt abgestimmt. Aber Vorsicht: Die Ausfälle von David Villa und Carles Puyol könnten schwerer wiegen als viele denken. 

Auf wen muss man achten?

Ja, auf wen eigentlich im Besonderen? Es sind so viele herausragende Einzelkönner, die das Spiel der Spanier so eindrucksvoll gestalten. Gewiss, Xavi, die wandelnde Billardbande vom FC Barcelona, ist immer noch das Gehirn der Selección und sein kongenialer Kumpel Iniesta wirbelt weiterhin auf dem Flügel - aber da wären natürlich auch noch Organisator Xabi Alonso, Champions-League-Sieger Fernando Torres, Stratege Sergio Busquets und und und ...

(jbe)

15 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Niederlande

Uruguay v Netherlands: 2010 FIFA World Cup - Semi Final

Quelle: Getty Images

Niederlande

So verlief die Qualifikation:

Ziemlich souverän. Neun Siege, nur eine Niederlage, 27:3 Punkte, 37:8 Tore - wenn auch in einer leichten Gruppe gegen Schweden, Finnland, Ungarn und Moldawien. Erst die unnötige Niederlage im letzten Gruppenspiel in Schweden (2:3) vermasselte die Bilanz. In den Testspielen danach hakt es jedoch: 0:0 gegen die Schweiz, 0:3 gegen Deutschland. Solche Ergebnisse sollten Bondscoach Bert van Marwijk und sein Team bei der EM nicht einfahren.

So stehen die EM-Chancen:

Gemessen an einigen Testspiel-Auftritten in der näheren Vergangenheit: eher nicht so hoch. Gegen Deutschland gab es im Herbst ein bitteres 0:3, zuletzt verlor Oranje gar daheim gegen Bulgarien - gemessen am Potenzial des Teams: sehr hoch. Deutschlands Gruppengegner zählt neben Spanien und der DFB-Elf wohl zu den Topfavoriten. 

Auf wen muss man achten:

Robin van Persie, Klaas-Jan Huntelaar, Arjen Robben (li.). Jene Offensivkräfte, die an guten Tagen auch allerbeste Abwehrreihen in große Sorgen bringen. Auf sie werden sich die Hoffnungen projizieren - fragt sich nur, wie Robben die Enttäuschungen mit den Bayern zu Saisonende verkraftet. 

(ebc)

16 / 16

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer:Deutschland

Germany v Netherlands - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Deutschland

So verlief die Qualifikation:

Überzeugend wie nie zuvor. Zehn Spiele, zehn Siege, 34:7 Tore. Dabei wurden auch unangenehme Auswärts-Aufgaben wie in der Türkei (3:1) und in Österreich (2:1) trefflichst gelöst. Die Testspiele kurz vor der EM (u.a. 3:5 gegen die Schweiz) verliefen da schon holpriger.

So stehen die EM-Chancen:

Ziemlich gut. Selbst der holländische Bondscoach, der in den vergangenen Jahren qua Amt das Patent auf den schönsten Fußball in Europa hatte, lobt das flinke und unausrechenbare deutsche Spiel. Zwar schluderte die DFB-Elf zuletzt in einigen Testspielen, doch das Grundgerüst des Teams ist weiter vielversprechend. Tendenz: Finale.

Auf wen muss man achten:

Miroslav Klose. Der ist zwar schon 33 Jahre alt - wird jedoch immer jünger. Bei Lazio Rom legte er sich bis zu seiner Verletzung großes Selbstbewusstsein zu. Wenn er fit ist, dürfte er trotz der vielen Tore von Gomez in der Bundesliga starten. Nur noch fünf Länderspieltore trennen Klose zudem vom Uralt-Torrekord von Gerd Müller (68 Treffer) - und bei großen Turnieren ist Deutschlands aktuell bester Stürmer immer gut drauf. 

(ebc)

© Süddeutsche.de/jbe
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: