Kurioses aus Sotschi:Johnny Quinn macht den Weg frei

Ein US-Bobfahrer befreit sich mit Gewalt aus dem Badezimmer, Arjen Robben drückt einem Landsmann ganz besonders die Daumen - und ausgerechnet die USA warnen davor, dass die Olympia-Besucher in Sotschi ausgespäht werden könnten.

Kurioses aus Sotschi

Bei den Olympischen Spielen machen Sportler nicht nur mit Medaillen und Rekorden auf sich aufmerksam, sondern auch mit Gesten, Aktionen oder Nachrichten im Netz. Die besten Fundstücke aus Sotschi.

  • Seine Sieges-Bilanz ist noch beeindruckender als die des FC Bayern München: Nur drei Rennen in den vergangenen acht Jahren hat der niederländische Eisschnellläufer Sven Kramer verloren. Die Unterstützung von seinem Landmann Arjen Robben hätte es in Sotschi also wahrscheinlich gar nicht gebraucht. Der Bayern-Spieler zog sich ein rotes Trikot mit der Aufschrift "Success Sven" über, der Eisschnellläufer stellte das Foto auf seine Webseite - und lief anschließend mit souveränem Vorsprung zu Gold.
Robben Sven Kramer

Arjen Robben unterstützt Sven Kramer.

(Foto: Screenshot: svenkramer.nl)
  • Dass nicht alle Hotelzimmer in Sotschi in bestem Zustand sind, ist bekannt, seit die Journalistenhorden bei den Olympischen Spielen eingefallen sind. Doch auch manche Athletenunterkünfte haben so ihre Tücken. Der US-amerikanische Bobfahrer Johnny Quinn nahm nach dem Aufstehen eine Dusche. Doch hinaus kam er danach nicht mehr - die Tür ließ sich nicht öffnen. Ein Telefon hatte er nicht zur Hand. Also druchbrach er das Holz, viel Kraft hat er ja. Sein Kommentar dazu: "Ich nutzte mein Bob-Anschiebe-Training, um herauszukommen." Das Bild der demolierten Tür stellte Quinn auf Twitter - und hat nun eine größere Bekanntheit erlangt, als es ihm mit einer Medaille gelingen konnte.
  • Manche Athleten bringen Maskottchen mit an die Strecke, das weißrussische Biathlon-Team setzt dagegen bei den olympischen Wettbewerben auf staatlichen Beistand. Die Mitglieder der weißrussischen Mannschaft tragen den Namen ihres Präsidenten Alexander Lukaschenko deutlich sichtbar auf ihren Skiern. Dass dessen Politik umstritten ist, stört sie offenbar nicht.
  • Den Slopestyle-Wettbewerb hat Shaun White wegen einer Handgelenkverletzung abgesagt, so hatte er Zeit, sich zu verkleiden oder zumindest eine Foto-Montage zu basteln. Als Nasa-Astronaut zeigte er sich auf Twitter - und forderte seine 1,28 Millionen Follower auf: "Wish Me Luck!" - Wünscht mir Glück! Da kann beim Halfpipe-Wettbewerb ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.
  • Die NSA sollen die Telefonate von Kanzlerin Merkel und anderen Regierungschefs belauscht, Millionen Telefonate in den USA oder Europa überwacht und mindestens genauso viele Emails gelesen haben. Doch nun sorgt sich die US-Regierung plötzlich um die Privatsphäre ihrer Bewohner und warnt die Besucher der Winterspiele in Sotschi vor Spähaktionen der Russen. Sie sollten sich im Klaren sein, "dass sie keine Privatsphäre erwarten können, wenn sie brisante oder persönliche Informationen über die russischen elektronischen Kommunikationsnetze weitergeben", heißt es in einem Reisehinweis des US-Außenministeriums. Vor Spähangriffen der NSA wird nicht gewarnt.
  • Rund drei Milliarden Menschen weltweit haben die Olympia-Eröffnungsfeier in Sotschi verfolgt - nur einer schaute nicht hin: ausgerechnet der russische Regierungschef Dmitri Medwedew. Ein Video im Internet zeigt, wie der 48-Jährige mit geschlossenen Augen und dem Kinn auf der Brust auf der Ehrentribüne des Fischt-Stadions sitzt. War der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin etwa eingeschlafen, nur wenige Plätze vom Präsidenten entfernt? Oder sinnierte er über die politische Lage Russlands?
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