Kuriose Wetten im Fußball:Du hast die Haare blau!

Fußballern ist bisweilen keine Wette zu verrückt, um ihre Entschlossenheit zu beweisen, ein Ziel zu erreichen. Eine Kahlrasur zur Meisterschaft? Das gab es schon mehrfach. Peter Neururer bietet jetzt deutlich mehr. Ein Überblick über legale Wetten im Fußball.

Von Johannes Mitterer

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Peter Neururer neuer Trainer beim VfL Bochum

Quelle: dpa

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Fußballern ist bisweilen keine Wette zu verrückt, um ihre Entschlossenheit zu beweisen, ein Ziel zu erreichen. Eine Kahlrasur zur Meisterschaft? Das gab es schon mehrfach. Peter Neururer bietet jetzt deutlich mehr. Ein Überblick über legale Wetten im Fußball.

Text: Johannes Mitterer

Bei Klassenerhalt blau, zumindest auf dem Kopf: Peter Neururer, seit Anfang April erster Abstiegsverhinderer in Diensten des VfL Bochum, arbeitet wie immer mit besonderen Methoden. "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, färbe ich mir die Haare blau, inklusive Vereinslogo", versprach der Trainer des Zweitligisten. Ausgerechnet der vorletzte aktive Vertreter (neben Rudi Völler) der lockigen Fußballer-Matte verwettet seine Haarpracht! Sechs Spiele vor Saisonende steht Bochum auf dem 16. Platz und läuft damit Gefahr, in die dritte Liga abzusteigen. Er sei abergläubisch, und so eine Wette habe schon einmal geklappt, sagte Neururer. Ob er wohl seinen Schnauzer auch gleich mitfärbt?

Dante-Collage

Quelle: Getty Images

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Neururer ist natürlich längst nicht der erste, der seine makellose Haarpracht einem höheren Ziel zu opfern versprach. Zuletzt war es Dante 2011, heute in Diensten des FC Bayern, der mit einer Haarwette den letzten Ehrgeiz seiner Mitspieler weckte, als Mönchengladbach um den Klassenerhalt in der ersten Bundesliga bangte. Sollte die Borussia in der ersten Liga bleiben, würde sich der Jimi Hendrix des deutschen Fußballs seine Mähne abrasieren, versprach er schon in der Winterpause.

Gesagt, getan: Dante trug am Ende der Saison auf einmal Glatze und Teamkollege Mike Hanke verteilte die Locken an die Fans. Vermutlich aber büschelweise und nicht einzeln, sonst wäre er wohl heute noch nicht fertig.

Kevin Großkreutz

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Den umgekehrten Weg ging Kevin Großkreutz (mitte). Nicht mit einer Haarpracht von Dante'schem Ausmaß gesegnet, trug der Dortmunder die Haare für gewöhnlich kurz. Schon im Oktober (!) der Saison 2010/2011 ließ der Mittelfeldspieler aber verlauten: "Bis wir Deutscher Meister sind, lasse ich mir die Haare wachsen!"

Kevin Großkreutz

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Glück gehabt, muss man im Nachhinein sagen, denn schon in der selben Saison klappte es mit der Meisterschaft - am 30. April, sieben Monate nach dem Versprechen, gab es die ersehnte Meisterglatze. Wenn Verfolger Bayern München das Ding noch gedreht hätte, hätte sich Großkreutz nach einem schwarz-gelben Stirnband umsehen müssen.

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Markus Babbel

Quelle: imago sportfotodienst

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Aber nicht immer drehen sich die Wetten ums Haupthaar der Protagonisten. Markus Babbel versicherte 2011 als Trainer von Hertha BSC Berlin, sich bei einem direkten Wiederaufstieg in die erste Bundesliga das Vereinslogo tätowieren zu lassen. Das Vorhaben gelang, und seitdem ziert der Schriftzug "Hertha BSC" mit einer Fahne und einem Wikingerkopf den linken Oberarm.

Wenn er sich da mal nicht zu einfach aus der Affäre gezogen hat. Denn Babbel trägt schon Tattoos von Bayern München, dem VfB Stuttgart, dem FC Liverpool, dem Hamburger SV und seinem Jugendklub TSV Gilching auf der Haut. "Das ist meine Fußball-Geschichte, alles wichtige Stationen. Deshalb habe ich sie alle auf einem Arm vereint", erklärte Babbel. Dann auf zum Tätowierer: das Hoffenheim-Logo fehlt noch. Oder ist das Kraichgau keine "wichtige Station"?

Borussia Mönchengladbach - FC St. Pauli

Quelle: Achim Scheidemann/dpa

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Um vollen Körpereinsatz wetteten 2011 Gerald Asamoah (rechts, FC Sankt Pauli) und Heiko Westermann (Hamburger SV). Vor dem Hamburger Stadtderby machten die beiden Kapitäne eine besondere Strafe für den Verlierer aus: er müsse das Auto des Gewinners waschen, und zwar halbnackt. Asamoah traf, der HSV verlor und Westermann stand in der Pflicht. Ob die Wette tatsächlich eingelöst wurde, ist aber nicht überliefert.

Lothar Matthaus

Quelle: AP

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Tiefe Gräben liegen bekanntlich zwischen Lothar Matthäus und Uli Hoeneß. Wiederholt wird das Kompetenzgerangel mit Wettvorschlägen garniert. Im neuesten Streit geht es um die mögliche Verpflichtung von Robert Lewandowski durch den FC Bayern. Matthäus meint zu wissen, dass der Wechsel bereits fixiert sei. Hoeneß konterte dem einstigen Weltfußballer in gewohnter Manier. Dann schlug der gekränkte Matthäus eine Wette um 10.000 Euro vor: Spielt Lewandowski bis Ende August 2014 in München, gewinnt Lothar, sonst gewinnt Uli. Hoeneß nahm allerdings nie öffentlich an.

Wett-Runde eins zwischen den beiden fand in der Saison 1996/97 statt. Hoeneß nahm damals sogar an. "Klinsmann schießt keine 15 Tore, sonst zahle ich 10.000 D-Mark", sagte Matthäus. Diese Runde ging an Hoeneß, denn Klinsmann machte die 15 Tore im letzten Saisonspiel voll. Wie wohl die "Sponsio Lewandowski" ausgehen wird?

FC Bayern Muenchen - Steaua Bukarest

Quelle: ddp

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Um die sportliche Zukunft ging es 2011 bei Massimo Oddo (rechts). Als er gerade mit seinen Mannschaftskollegen unter der Dusche die Meisterschaft des AC Mailand feierte, betrat Geschäftsführer Adriano Galliani die Kabine: Sollte es Oddo schaffen, eine Stadionrunde in weniger als einer Minute zu laufen, sollte er einen neuen Einjahres-Vertrag bekommen, so Galliani.

In Socken und noch mit Shampoo in den Haaren rannte der Verteidiger um seinen Job. 58 Sekunden später hielt er einen neuen Kontrakt in den Händen.

Borussia Mönchengladbach Deutscher Fußballmeister 1977

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Eine deutlich weitere Strecke als Oddo hatte sich 1974 Udo Lattek (2. v. l., als Gladbach-Trainer im Jahr 1977) ausgesucht.  Von Nürnberg nach München wollte der damalige Bayern-Trainer laufen, sollte seine Mannschaft den Europapokal der Landesmeister gewinnen. Nach 45 der 180 Kilometer war aber Schluss: Lattek hatte sich Blasen gelaufen und ließ sich heimfahren.

FC BAYERN MÜNCHEN - 1. FC KAISERSLAUTERN

Quelle: DPA

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Wetten im Fußball haben eine lange Tradition. Schon Berni Klodt, Ersatzspieler der WM-Mannschaft 1954, sprang nach dem Titel in voller Montur in den Thuner See. Die Meisterglatze gab es schon 1965 bei den Bremern Max Lorenz und Klaus Matischak.

Um viel Geld wie bei Matthäus geht es aber nur in Ausnahmefällen. Heinz Höher, ehemaliger Trainer in Bochum, bot Fans zum Kurs von 2:1 Wetten auf den Klassenerhalt seiner Mannschaft an. Seine gesamten Ersparnisse von 12.000 D-Mark hatte er im Einsatz. Ihm gelang es, den Abstieg abzuwenden. Mario Basler (rechts im Bild) folgte dieser Idee in der Saison 2002/2003: 10.000 Euro setzte er auf den Nicht-Abstieg des FC Kaiserlautern und war ebenso erfolgreich.

Fallen Ihnen noch weitere Fußballer-Wetten ein, schreiben Sie uns hier.

© SZ.de/jom
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