Kroatiens Stürmer:Olic trifft trotz Schnittwunde

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Tore trotz Wunde am Fuß: Der Kroate Ivica Olic ist der wohl härteste Typ der WM.

(Foto: AFP)

Der Wolfsburger Angreifer beweist wieder einmal seine stählernen Qualitäten. Ein Teamkollege plaudert die Länge von Pepes Sperre aus. Mourinho lobt Thomas Müller, findet aber auch kritische Worte. Ter Stegen bekommt in Barcelona Konkurrenz.

Kroatien, Verletzung: Bundesliga-Stürmer Ivica Olic hat beim Sieg der kroatischen Nationalmannschaft gegen Kamerun (4:0) am Mittwoch noch mehr Kampfgeist bewiesen als sonst. Der Wolfsburger spielte trotz einer Schnittwunde am Fuß, die er sich am Tag des Spiels an der zerbrochenen Glastür seiner Duschkabine zugezogen hatte - und traf zum wegweisenden Führungstreffer. Olic nahm es mit Humor: "Zum Glück habe ich meinen rechten Fuß nicht so viel gebraucht." Die nächsten Tage muss der 34-Jährige aber möglicherweise mit dem Training aussetzen.

Portugal, Sperre: Innenverteidiger Pepe ist nach seiner Roten Karte beim 0:4 zum WM-Auftakt gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für ein Spiel gesperrt worden. Das erklärte sein Teamkollege Beto auf der Pressekonferenz der Portugiesen am Mittwoch. Vom Weltverband Fifa gab es ebenso keine Bestätigung wie vom portugiesischen Verband FPF. Der Abwehrspieler des Champions-League-Siegers Real Madrid fehlt somit nur im zweiten Vorrundenspiel am Sonntag (18.00 Uhr OZ/Montag, 00.00 Uhr MESZ/ZDF) gegen die USA. Pepe war nach einer Tätlichkeit gegen Thomas Müller vom serbischen Schiedsrichter Milorad Mazic vom Platz gestellt worden.

Thomas Müller, Kritik: Teammanager José Mourinho vom Champions-League-Halbfinalisten FC Chelsea hat den Hype um den deutschen Fußball-Nationalspieler Thomas Müller relativiert. "Ich möchte Müller gegen eine kompakte Defensive sehen. Dann ist er gefordert. Portugal war doch viel zu schwach", sagte Mourinho im Interview bei Yahoo Eurosport: "Es gibt einige Mannschaften bei dieser WM, die viel besser verteidigen, die dichter und gestaffelter und nicht so hoch stehen." Müller hatte zum Auftakt in Brasilien gegen Portugal (4:0) mit drei Toren geglänzt. Natürlich bekam er dafür vom Portugiesen Mourinho auch Lob.

"Müller ist unglaublich dynamisch. Er hat einen einzigartigen Torinstinkt, und er findet Räume auf dem Platz, die keiner anderer kennt", sagte der 51-Jährige. Dennoch: "Ich bleibe dabei. Deutschland hat trotz Thomas Müller keinen echten Stürmer in der ersten Elf." Die Kritik an Müllers Teamkollegen Mesut Özil kann Mourinho nicht verstehen. "Özil ist Özil. Man darf von ihm nicht erwarten, dass er zwischen den beiden Torauslinien hin und her läuft und Kilometer macht. Dass er der große emotionale Leader dieser Mannschaft ist und alle mitreißt mit seiner aggressiven Art", betonte Mourinho: "Nein, das ist nicht Mesut. Özil ist jemand, der den Ball lächeln lässt. Er ist ein sehr sensibler Junge. Er braucht das Vertrauen der anderen. Die müssen an ihn glauben."

Chile, Claudio Bravo: Der Wechsel von Chiles Fußball-Nationaltorwart Claudio Bravo zum FC Barcelona soll spanischen Medienberichten zufolge perfekt sein. Noch während des 2:0-Siegs der Chilenen gegen den entthronten Titelverteidiger Spanien bei der WM in Brasilien wurde dies auf den Onlineseiten von "Sport" und "Mundo Deportivo" berichtet. Demnach soll Barcelona für den Spielführer der chilenischen "Roja" zwölf Millionen Euro an Real Sociedad San Sebastian für den Wechsel bezahlen. Über den Transfer wird seit Wochen spekuliert. Eine Bestätigung durch den Verein soll es laut der Berichte in Kürze geben. Bravo würde beim FC Barcelona Konkurrent des ebenfalls neu von Borussia Mönchengladbach verpflichteten Marc-Andre ter Stegen.

Portugal, Ronaldo: Cristiano Ronaldo hat erneut mit einem Eisbeutel auf seinem lädierten Knie vorzeitig das Training beendet. Bei der ersten Übungseinheit nach der 0:4-Pleite gegen die deutsche Mannschaft konnte der 29-Jährige das komplette Programm nicht absolvieren. Am Nachmittag gab Torwart Beto indes Entwarnung. "Cristiano ist 100-prozentig fit", sagte der 32-Jährige vom FC Sevilla, der im zweiten Gruppenspiel am Sonntag gegen die USA den verletzten Stammkeeper Rui Patricio ersetzen soll: "Er spielt, weil er fit ist."

Seit Monaten plagen CR7 Knieprobleme. Vor dem WM-Auftakt gegen die DFB-Elf hatte er sich zwar selbst "bei 100 Prozent" gesehen, doch die fehlende Fitness war ihm deutlich anzumerken. Nach einigen Übungen mit der Mannschaft arbeitete Ronaldo mit dem Physiotherapeuten, schließlich verließ er mit einem Eisbeutel auf dem linken Knie vorzeitig das Feld und setzte sich auf eine Bank. Dort erfüllte er Autogrammwünsche. Als seine Teamkollegen nach Trainingsende T-Shirts an die Fans verteilten, machte der Kapitän mit.

Elfenbeinküste, Didier Ya Konan: Didier Ya Konan steht der Elfenbeinküste im zweiten WM-Spiel gegen Kolumbien am Donnerstag (18.00 Uhr MESZ/ZDF) in Brasília nicht zur Verfügung. Das bestätigte Trainer Sabri Lamouchi. Der Stürmer von Bundesligist Hannover 96 hatte beim Sieg gegen Japan (2:1) ein Schlag auf das Knie erlitten. Auf einen Einsatz von Didier Drogba in der Startelf wollte sich Lamouchi weiterhin nicht festlegen. "Er wird vielleicht am Anfang auf der Bank sitzen oder in der Startelf sein", hatte der Franzose schon zuvor betont. Gegen Japan war den Ivorern nach der Einwechslung von Drogba mit zwei Toren binnen 240 Sekunden die Wende geglückt. Mit einem Sieg könnte die Elfenbeinküste erstmals in der Geschichte ein WM-Achtelfinale erreichen.

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