Krawalle in Gelsenkirchen:Fans verletzen zwölf Polizisten

Lesezeit: 5 min

Nach der Bundesliga-Partie zwischen Schalke und Berlin kommt es zu Fan-Ausschreitungen. Bastian Schweinsteiger steigt beim FC Bayern wieder ins Training ein. Berti Vogts träumt von einer Rückkehr in die Bundesliga.

Fußball, Fan-Ausschreitungen: Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski hat die Ausschreitungen nach dem Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC scharf verurteilt. "Es ist nicht hinnehmbar, dass Einsatzkräfte der Polizei, die zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger sowie der friedlichen Fußballfans eingesetzt werden, brutal angegriffen werden", sagte der SPD-Politiker am Sonntag. "Wir haben es hier nicht mit Fußballfans zu tun, sondern mit kriminellen Gewaltstraftätern. Ich erwarte den unbedingten Willen von allen Beteiligten, gegen diese Straftäter vorzugehen."

Bei der Aufarbeitung des Geschehens würden Polizei, der Verein Schalke und die Stadt Gelsenkirchen an einem Strang ziehen, versprach Baranowski. "Soweit die beteiligten Fußballhooligans ermittelt werden können, muss alles getan werden, um diese Personen aus den Fußballstadien zu verbannen."

Nach der Partie am Samstagabend, die Schalke mit 2:0 gewonnen hatte, waren bei Ausschreitungen in Gelsenkirchen zwölf Polizisten verletzt worden. Anhänger des Revierclubs hatten zunächst am Hauptbahnhof randaliert und die Beamten mit Böllern und Flaschen beworfen. Auch zwischen den rivalisierenden Fan-Gruppen war es zu wilden Prügeleien gekommen. Dabei wurden nach Polizeiangaben auch Geschäfte, Lokale, Inventar des Bahnhofs und Polizeiautos beschädigt worden. Drei Beamte mussten im Krankenhaus behandelt werden. "Den verletzten Einsatzkräften wünsche ich eine schnelle Genesung", sagte Baranowski.

FC Bayern, Bastian Schweinsteiger: Nationalmannschaftskapitän Bastian Schweinsteiger (30) hat am Samstag das Training bei Bayern München wieder aufgenommen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister twitterte ein Foto des Mittelfeldspielers in Trainings-Outfit. Aufgrund von hartnäckigen Patellasehnen-Problemen im linken Knie hat der Routinier in dieser Saison noch kein Pflichtspiel für die Münchner bestritten. "Ich war gestern zum ersten Mal wieder laufen, konnte ein paar Übungen machen", sagte Schweinsteiger am Sonntag in der ARD am Rande des Rennens der DTM in Hockenheim. "Der Alltag sieht schon noch so aus, dass man recht vorsichtig an die Sache rangehen muss. Aber ich bin froh, dass ich seit ein paar Tagen das Pensum steigern kann." Letztmals in einem Pflichtspiel im Einsatz war Schweinsteiger am 13. Juli im WM-Finale im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro gegen Argentinien (1:0 n.V.). Mit einer Rückkehr noch in diesem Jahr ist allerdings nicht zu rechnen. Bayern-Coach Pep Guardiola will Schweinsteiger genügend Regenerationszeit zugestehen.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Basketball, Bundesliga: Ex-Meister Brose Baskets Bamberg und die EWE Baskets Oldenburg haben in der Basketball Bundesliga (BBL) Anschluss an das unbesiegte Spitzentrio gehalten. Am fünften Spieltag schafften die Bamberger einen ungefährdeten 74:61 (40:29)-Sieg bei TBB Trier, Oldenburg drehte die Partie gegen den punktlosen Tabellenletzten Walter Tigers Tübingen und gewann mit 98:89 (39:43). Beide Teams bleiben damit mit 8:2 Punkten an Alba Berlin, Bayern München und Artland Dragons (8:0) dran, die jedoch am Sonntag wieder vorlegen können.

Für das Team von Bambergs Trainer Andrea Trinchieri war Ryan Thompson mit 17 Punkten bester Werfer. Die Trierer kassierten dagegen nicht nur die dritte Saisonpleite, sondern auch die elfte Heimniederlage in Serie gegen Bamberg. Oldenburg musste gegen Tübingen lange um den vierten Saisonsieg kämpfen. Erst im dritten Viertel setzten sich die Niedersachsen mit einem Zwischenspurt von 33:18 Punkten von den Gästen ab.

Ratiopharm Ulm hatte zuvor das Schwaben-Derby für sich entschieden. Die Ulmer gewannen vor 6000 Zuschauern das Duell der bis dato punktgleichen Tabellennachbarn gegen die MHP Riesen Ludwigsburg 99:85 (85:85, 37:44) nach Verlängerung und zogen mit sechs Punkten an den Gästen (4) vorbei.

Fußball, Berti Vogts: Ex-Bundestrainer Berti Vogts liebäugelt mit einer Rückkehr in die Fußball-Bundesliga - allerdings nicht als Cheftrainer. "Sicher nicht jeden Tag auf dem Trainingsplatz. Wenn, dann als Sportdirektor, Teammanager oder Vorstands-Sportberater", sagte der 67-Jährige der Bild-Zeitung. Vogts hatte am Freitag seinen Rücktritt als Auswahlcoach Aserbaidschans verkündet. Der 96-malige Nationalspieler hatte Deutschland als Bundestrainer 1996 zum EM-Titel geführt. Außerdem war Vogts in der Bundesliga als Chefcoach bei Bayer Leverkusen tätig. Im Ausland trug er als Nationalcoach außerdem die Verantwortung für Kuwait, Schottland und Nigeria. Seit 2008 war Vogts in Aserbaidschan tätig.

Tennis, Luxemburg: Tennisspielerin Annika Beck hat ihr erstes Turnier auf der Profitour gewonnen. Die 20-Jährige aus Bonn setzte sich als Vorjahresfinalistin in Luxemburg gegen die Tschechin Barbora Zahlavova Strycova mit 6:2, 6:1 durch. Es war der fünfte deutsche Erfolg auf der WTA-Tour in diesem Jahr. Zuvor hatten Andrea Petkovic (Darmstadt) in Charleston und Nürnberg, Mona Barthel (Neumünster) in Bastad und Sabine Lisicki (Berlin) in Hongkong triumphiert.

Die Weltranglisten-60. Beck triumphierte in Luxemburg ohne Satzverlust und kassierte 34 677 Euro. Becks Dank gehörte ihrem Trainer Robert Orlik. "Ich widme Dir meinen ersten Titel", sagte die Einser-Abiturientin bei der Siegerehrung. Von der Gegnerin erhielt Beck ein dickes Lob. "Gratulation zum ersten WTA-Titel. Das hast Du echt gut gemacht", sagte Zahlavova Strycova.

Trotz ihrer herausragenden Verfassung wird Beck voraussichtlich nicht für das Fed-Cup-Finale in Prag (8./9. November) nominiert. Bundestrainerin Barbara Rittner hatte angekündigt, neben den gesetzten Petkovic und Angelique Kerber zwei Spielerinnen aus dem Trio Lisicki, Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld zu nominieren. Beck dominierte auf gewohnt schnellen Beinen die Partie gegen Zahlavova Strycova, die nicht zum tschechischen Aufgebot für Prag gehört. Nach 1:33 Stunden Spielzeit verwandelte die frühere Juniorensiegerin der French Open ihren ersten Matchball zum bislang größten Erfolg ihrer jungen Karriere.

Eishockey, NHL: Die deutschen Eishockey-Profis in der NHL haben am Samstag (Ortszeit) klare Siege geschafft. Angeführt von Dennis Seidenberg gewannen die Boston Bruins bei den Buffalo Sabres mit 4:0. Auch ohne Torbeteiligung wurde der Verteidiger als bester Spieler der Partie ausgezeichnet, Seidenberg stand mehr als 22 Minuten auf dem Eis. Für Boston war es im siebten Auftritt der neuen Saison in der nordamerikanischen Profiliga der dritte Erfolg. Den dritten Sieg im vierten Spiel erzielten Christian Ehrhoff und Marcel Goc mit den Pittsburgh Penguins. Das Team aus Pennsylvania setzte sich mit 3:1 gegen die New York Islanders durch, die zuvor alle vier Partien gewonnen hatten. Ehrhoff kam mehr als 20 Minuten zum Einsatz, Goc elf. Für den dritten Deutschen bei den Penguins, Torhüter Thomas Greiss, blieb nur die Zuschauerrolle. Sein Kontrahent Marc-Andre Fleury wurde nach einer starken Leistung zum besten Spieler gekürt.

Motorsport, Valentino Rossi: Valentino Rossi hat mit einem Sieg beim Motorrad-Weltmeisterschaftslauf von Australien einen großen Schritt in Richtung WM-Platz zwei in der MotoGP-Klasse gemacht. Der neunmalige Champion aus Italien gewann am Sonntag auf Phillip Island souverän vor seinem spanischen Teamkollegen Jorge Lorenzo. Der Brite Bradley Smith machte als Dritter den kompletten Yamaha-Erfolg perfekt. Der bereits als Weltmeister feststehende Marc Marquez aus Spanien stürzte acht Runden vor dem Ende in Führung liegend. Unmittelbar nach ihm erwischte es auch Stefan Bradl. Der Zahlinger flog nach einem Fahrfehler ab und vergab die Chance auf Platz vier.

Handball, THW Kiel: Mit einem Kantersieg in Mazedonien hat der dreimalige Titelträger THW Kiel in der Handball-Champions-League einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Der Vorjahresfinalist schaffte bei RK Metalurg Skopje mit einem nie gefährdeten 42:27 (22:15)-Erfolg den dritten Sieg in Serie und festigte mit 6:2 Punkten den zweiten Tabellenplatz. Spitzenreiter PSG Handball aus Paris (6:0) spielt am Sonntag beim weißrussischen Vertreter HC Meschkow Brest (2:4). Die Kieler, die neben den Dauerverletzten Filip Jicha und Rasmus Lauge auch Rückraumspieler Aron Palmarsson (Muskelfaserriss) ersetzen mussten, ließen dem Gastgeber von Beginn an keine Chance. Nach einer 1:0-Führung der Gastgeber, der einzigen im Spiel, zog der deutsche Rekordmeister von Minute zu Minute deutlicher davon. Die "Zebras" ließen auch nach dem Wechsel nicht nach, sondern bauten ihre klare Führung immer weiter aus. Domagoj Duvnjak und Joan Canellas waren mit jeweils acht Treffern die herausragenden Schützen beim THW, siebenmal traf Marko Vujin. Bei Skopje kam Vancho Dimovski ebenfalls auf sieben Tore.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: