Korruption beim Fußball-Weltverband:Schweiz ermittelt gegen Fifa-Chef Blatter

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Sepp Blatter muss nun rechtliche Schritte gegen sich befürchten.

(Foto: AFP)

Der Weltverband und seine Führung geraten weiter unter Druck: Die Bundesanwaltschaft der Schweiz geht nun offiziell gegen Sepp Blatter vor - auch Uefa-Boss Platini wurde vernommen.

Die Schweizer Justiz-Behörden ermitteln auch gegen Fifa-Präsident Joseph S. Blatter. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Freitag mit, nachdem die Fifa zuvor eine geplante Pressekonferenz mit dem 79 Jahre alten Schweizer ohne Angabe von Gründen abgesagt hatte. Blatter steht damit vor dem endgültigen Aus, die Fifa droht im Zuge des enormen Korruptionsskandals die Handlungsunfähigkeit.

Blatter wird unter anderem "eine treuwidrige Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken im Februar 2011 zu Lasten der Fifa" an Uefa-Präsident Michel Platini vorgeworfen. Beide wurden am Freitag von Vertretern der Bundesanwaltschaft vernommen. Laut Bundesanwaltschaft geht es um zwischen Januar 1999 und Juni 2002 geleistete Dienste.

Zudem besteht der Verdacht, dass Joseph Blatter am 12. September 2005 mit dem damaligen CONCACAF-Chef Jack Warner "einen für die Fifa ungünstigen Vertrag abgeschlossen hat." Im September hatte das Schweizer Fernsehen SRF von jenem Dokument berichtet, das die Unterschriften Blatters und Warners trägt. Dabei geht es um die TV-Rechte für die WM-Endrunden 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien, welche für insgesamt 600.000 Dollar (250.000 bzw. 350.000 Dollar) an die CFU veräußert wurden.

Diese Summe hatte offensichtlich weit unter dem Marktpreis gelegen. Gegen Blatter "besteht der Verdacht, dass er auch bei der Umsetzung des Vertrages in Verletzung seiner Treuepflichten gegen die Interessen der Fifa resp. der Fifa Marketing und TV AG verstossen hat" hieß es weiter.

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