Kommentar:Erste Prüfung für Rio

Der Deutschland-Achter ist nicht mehr das schnellste Ruderboot der Welt. Der Bundestrainer Ralf Holtmeyer wirft deswegen die Frage auf, ob Deutschlands Ruderer grundsätzlich noch an der Weltspitze stehen.

Von Ulrich Hartmann

Eine der stolzesten Domänen der deutschen Olympia-Geschichte ist jener Sport, zu dem sich acht Athleten mit der Statur von Basketballern in ein 17,5 Meter langes und 55 Zentimeter breites Boot zwängen. Darin lassen sie sich fünfeinhalb Minuten lang von einem kleinen Steuermann derart zur Verausgabung antreiben, dass sie danach nicht mehr Piep sagen können. Beim Deutschland-Achter ging diese Atemnot im Zieleinlauf bereits sechs Mal mit dem Gewinn einer olympischen Goldmedaille einher - zuletzt 2012 in London. Doch seitdem macht ihnen der Schmerz der Verausgabung keinen Spaß mehr. 2013 und 2014 kam Deutschlands Parade-Crew im WM-Finale jeweils erst hinter Großbritanniens Großboot ins Ziel. Diese Briten, sagt das deutsche Besatzungsmitglied Richard Schmidt, die gehen ihm allmählich auf die Nerven.

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