Angeführt von einem überragenden Hakan Calhanoglu hat Bayer Leverkusen erneut die Champions League erreicht. Die Werkself kam durch die Tore von Calhanoglu, Admir Mehmedi und Karim Bellarabi im Playoff-Rückspiel am Mittwoch zu einem 3:0 (1:0) gegen den italienischen Traditionsklub Lazio Rom und machte damit das 0:1 aus dem ersten Duell wett. Damit darf Bayer mit Einnahmen von rund 20 Millionen Euro rechnen, dazu könnten weitere 30 Millionen Euro durch den Verkauf von Heung-Min Son zu Tottenham Hotspur in die Kassen der Rheinländer fließen.
"Die Champions-League-Teilnahme ist für uns fast wie ein Titel. Es ist alles super gelaufen. Trotzdem ist man nervös, solange es 2:0 steht", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler und Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade ergänzte: "Der Monat war perfekt. Die Mannschaft hat es sich verdient." Stürmer Stefan Kießling sprach von einem "Kraftakt" und betonte: "Wir haben das Ziel, das wir uns letztes Jahr erarbeitet haben, vergoldet."
Für Lazio, das ohne den verletzten Weltmeister Miroslav Klose angetreten war, bleibt dagegen nur die Europa League. Calhanoglu erzielte noch vor der Pause den wichtigen ersten Treffer aus kurzer Entfernung (40.). Für die Entscheidung sorgten Mehmedi (48.) und Bellarabi (88.). Das reichte Bayer, um sich zum fünften Mal in der Qualifikation zur Champions League durchzusetzen. In den letzten 25 Minuten mussten die Italiener nach einer gelbroten Karte für Mauricio in Unterzahl agieren. Bei der Auslosung am Donnerstag befinden sich die Leverkusener in Topf zwei und dürfen sich auf attraktive Gegner freuen.
Die Leverkusener setzten in einem erneut temporeichen Spiel von Beginn an die Gäste unter Druck, auch wenn das Bayer-Passspiel zunächst ungenau war. Als das Spiel verflachte, schlug Calhanoglu zu. Etwas überraschend landete der Ball nach einem Bellarabi-Abpraller vor seinen Füßen. Mit dem Tor im Rücken kam Bayer schwungvoll aus der Kabine und erhöhte gleich durch Mehmedi auf 2:0. Danach vergaben Calhanoglu und Kapitän Lars Bender weitere gute Möglichkeiten, ehe Bellarabi nach einem Konter für klare Verhältnisse sorgte. So machte sich das Fehlen von Son gar nicht bemerkbar. Der Südkoreaner steht vor einem Wechsel zu Tottenham. Er soll bereits zum Medizin-Check nach London gereist sein, im Gespräch ist eine Ablöse von 30 Millionen Euro. "Es gibt eine Anfrage und Gespräche. Daraus machen wir kein Geheimnis", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler bei Sky.