Wladimir Klitschko hat wenig Erbarmen mit Francesco Pianeta: In der sechsten Runde schlägt er den Außenseiter K.o. Doch nach dem Sieg verteilt Klitschko jede Menge Komplimente an seinen Gegner. Der Kampf in der Rundenkritik.
Vor dem Kampf: Keine übertriebenen Posen, keine großen Gesten - Wladimir Klitschko und Francesco Pianeta verzichteten großzügig auf das branchenübliche Aufplustern in den Tagen vor dem Kampf. Statt martialischer Drohungen tauschten die beiden Boxer Sätze aus, die sich die Super-Nanny kaum besser hätte ausdenken können. "Die Hauptsache ist, dass ich bis zur letzten Sekunde gekämpft habe. Und wenn ich dann K.o. gehen sollte, ist mir das egal", sagte Pianeta etwa. Und Klitschko? Der dreifache Weltmeister stellte sich auf "Schwerstarbeit" ein und resümierte über Pianetas ruhiges Gemüt: "Das sind erfahrungsgemäß die Gefährlichsten, die nicht so viel reden, sondern sich auf ihre Leistung im Ring konzentrieren."
Gegenüberstellung: So ein Wiegen vor dem Kampf hat zweifelsohne typische Charakteristika einer Fleischbeschau. Da passt es gut, dass das Kampfgewicht von Klitschko für einen guten Zweck in Spargel aufgewogen wurde. 113 Kilogramm Gemüse bedeutete das, bei Pianeta nur 109 Kilogramm, der gebürtige Italiener ist mit 1,92 Meter schließlich auch sechs Zentimeter kleiner. Pianeta ist Rechtsausleger, "das liegt Klitschko nicht", sagt er. "Das liegt mir nicht", sagt auch Klitschko, der seinen Kontrahenten einst als Sparringspartner getestet hatte. Mit Rechtsauslegern hat Klitschko so seine Erfahrungen: Corrie Sanders war so einer, und der bezwang den Ukrainer. Allerdings: Das ist schon zehn Jahre her.