Karriere von Tina Maze:Kate Moss aus Črna

Sie feiert mit Handständen, hat einen eigenen Ultra-Fanklub und gilt als launische Diva: Skifahrerin Tina Maze ist die erfolgreichste Wintersportlerin Sloweniens. Jetzt hat sie ihren Rücktritt angekündigt.

Ihre Karriere in Bildern

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Alpine Skiing - Winter Olympics Day 11

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Saison verkorkst, und plötzlich Doppel-Olympiasiegerin: Tina Maze erlangte im Jahr 2014 im russischen Krasnaja Poljana die Krönung ihrer Karriere, als sie den Riesenslalom und die Abfahrt gewann. Doppel-Gold bei den Olympischen Spielen für die Slowenin. Ein Jahr später gewinnt sie in Beaver Creek in Abfahrt und in der Super-Kombination Gold, im Super-G Silber.

Tina Maze

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Ihr Heimatort Črna na Koroškem liegt nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, das Skifahren lernte sie im Kindergartenalter an den sanften Hängen des slowenischen Unterkärntens (Spodnja Koroška) und der Untersteiermark (Spodnja Štajerska). Im sportbegeisterten, aber kleinen Slowenien schaffte sie schnell den Sprung in den Jugendkader, wo sie als Teenager ihre ersten FIS-Rennen bestreiten durfte. Dass Tina Maze eine solch gute Rennläuferin werden würde, deutete sich erstmals 1999 an, als sie in Maribor ihr Debüt im Weltcup feierte. Ihre ersten Weltcuppunkte holte sie beim Saisonauftakt 2000/2001 in Sölden (Bild), beim Riesenslalom in Maribor fuhr sie 2002 erstmals unter die ersten Zehn.

Tina Maze

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Tina Maze beim Sieger-Handstand: Nach ihren ersten Weltcup-Siegen in den Riesenslaloms von Sölden (2002), St. Moritz (2004) und Santa Catarina (2005), zeigte die begeisterte Tänzerin ihr Bewegungstalent auch in der Heimat - sie gewann das Rennen in Maribor und feierte mit ihrem Markenzeichen: dem Überkopf-Jubler.

Tina Maze

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Dass es auch im Skisport sogenannte "Ultras" gibt, beweisen die Fans des slowenischen Tina-Maze-Fanklubs. In ihrem Heimatland wurde Maze 2005 und 2010 zur Sportlerin des Jahres gewählt.

Tina Maze

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In Slowenien ist Tina Maze überaus populär, sie zählt zu den gefragtesten Gesprächspartnern. Kein Wunder, denn immer wieder überraschte sie nach weniger erfolgreichen Phasen (wie zwischen 2006 und 2008) mit hollywoodreifen Auftritten - in St. Moritz fuhr sie nach einigen Problemen mit Startnummer 47 völlig aus dem Nichts zum Sieg. Noch nie zuvor hatte eine Athletin mit einer so hohen Startnummer ein Weltcuprennen gewonnen.

Tina Maze

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Über die Jahre bekam Maze auch ihr größtes Problem in den Griff: Sie wurde abgebrühter, sicherer und minimierte ihre zuvor noch gravierende Ausfallquote. Nach ihren beiden zwölften Plätzen im Riesenslalom bei den Olympischen Spielen 2002 und 2006 gelang ihr bei der WM 2009 in Val d'Isère endlich der erste Erfolg auf der ganz großen Bühne: Sie gewann Silber im Riesenslalom, im selben Jahr wurde sie außerdem Vierte im Gesamtweltcup.

Tina Maze

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Wieder gewann sie in diesem Jahr ihr Heimrennen in Maribor, wieder sahen die Zuschauer im Zielraum den berühmten Tina-Maze-Handstand. 2009 war auch das Jahr, in dem sie zur erfolgreichsten slowenischen Skiläuferin der Geschichte wurde.

Tina Maze

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Vom Boulevard als "Kate Moss" (Abendzeitung) und "Atom-Zicke" (Blick) des Skirennsports abgestempelt, machte Maze auch außerhalb der Piste Schlagzeilen. Sie gilt als Perfektionistin, weshalb auch ihre Betreuer schon mal die Wut der 29-Jährigen abbekamen, wenn es nicht so lief.

Tina Maze

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Sie will eben gewinnen. "Mein Traum ist es, eine perfekte Allrounderin zu sein," sagte sie einst in der SportWoche. Diesem Ansinnen kam sie bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010 schon sehr nahe: Im Super-G und im Riesenslalom holte sie Silber, letzteres Rennen beendete sie nur knapp hinter der Deutschen Viktoria Rebensburg. Die Trauer über den knapp entgangenen Sieg war nur von kurzer Dauer: "Wow! Ich fühle mich phantastisch. Ich kam nach Vancouver, um zwei Medaillen zu gewinnen, und nun habe ich sie gewonnen. Nun reise ich heim im Bewusstsein, mir einen Kindheitstraum erfüllt zu haben."

Tina  Maze

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Ein Jahr später startete sie bei der WM in Garmisch mit einer herben Enttäuschung: Im Super-G war sie als Favoritin ins Rennen gegangen und wurde nur Elfte - doch schon drei Tage später posierte sie erneut mit einer Silbermedaille in der Hand (Bild). In der Super-Kombination landete sie knapp hinter der Österreicherin Anna Fenninger und sicherte sich ihre zweite WM-Medaille nach Silber in Val d'Isère.

Women's Giant Slalom - Alpine FIS Ski World Championships

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Doch es sollte noch besser kommen, denn ihre besten Leistungen zeigt Maze bekanntlich stets im Riesenslalom: Mit einem glänzenden Auftritt fuhr sie in Garmisch allen anderen Fahrerinnen davon und gewann endlich ihre lange vermisste Goldmedaille bei einem großen Event.

Women's Giant Slalom

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Als erste Skifahrerin für (das unabhängige) Slowenien wurde sie Weltmeisterin - ein Titel, den sie gebührend feierte: mit ihrem bereits mehrfach gezeigten Sieger-Handstand.

SKI-WORLD-WOMEN-GIANT-SLALOM

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Tina Maze, die ewige Zweite, biss auf Gold. In Garmisch raste Maze im zu ihrem ersten großen Erfolg bei einem Großevent.

Audi FIS World Cup - Women's Slalom

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Im Winter 2012/13 dann die Saison der Rekorde. Sie gewann Rennen in allen Disziplinen, stellte mit 2414 Punkten im Gesamtweltcup eine neue Bestmarke auf, siegt zudem in den Spezialwertungen im Super-G, Riesenslalom und in der Kombination. In der Abfahrt und im Slalom wurde sie Zweite.

Bei der WM in Schladming holte sie Gold im Super-G, sowie Silber in der Super-Kombination und im Riesenslalom.

Alpine Skiing - Winter Olympics Day 5

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Die Saison 2013/14 begann mit vielen Rückschlägen. Tina Maze war überhaupt nicht mehr dominant, sondern fuhr regelmäßig weit hinterher. Mitten in der Saison wechselte sie ihren Trainer, versuchte viele Veränderungen. Und zog sich selbst aus dem Formtief. Kurz vor den Olympischen Spielen in Sotschi kehrte sie in die Weltelite zurück, musste in der Super-Kombination mit Platz vier noch eine herbe Enttäuschung einstecken, doch ...

Sotschi 2014 - Ski alpin

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... in der Abfahrt dann der große Triumph: Olympiasiegerin, zeitgleich mit der Schweizerin Dominique Gisin. "Ich bin ohne Worte", sagte Maze. Dafür strahlte sie. Es folgte das Gold im Riesenslalom.

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In der Saison 2014/15 knüpft Maze an ihre tollen Leistungen von Sotschi an. Bei der Ski-WM in Beaver Creek, Colorado feiert sie die Goldmedaille in der Abfahrt, kurz darauf auch in der Super-Kombination.

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Und dann, zu Beginn der Saison 2015/16, kündigt Tina Maze auf einer Pressekonferenz in Sölden ihren Abschied an. Ein Rennen wolle sie noch fahren, den Riesenslalom zuhause in Maribor Anfang Januar, danach sei Schluss.

© Süddeutsche.de/jbe/ebc
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