Kanu-WM:Medaillenflut für deutsche Kanuten

Kanu-WM

Jan Vandrey (l-r), Stefan Kiraj, Conrad Scheibner und Sebastian Brendel holen Gold im Canadierer-Vierer

(Foto: dpa)

Bei der WM in Polen gibt es am Sonntag zweimal Gold und einmal Silber. Andy Murray sagt die US Open ab. Lewis Hamilton holt sich die Pole Position in Spa.

Kanu-WM: Der favorisierte Kajak-Vierer der Männer hat dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) bei der WM im tschechischen Racice die vierte Goldmedaille in einer olympischen Klasse beschert. Die Olympiasieger Max Rendschmidt (Essen) und Tom Liebscher (Dresden) sowie der Rio-Dritte Ronald Rauhe (Potsdam) und Max Lemke (Leipzig) setzten sich nach 500 m im Schlussspurt vor Spanien durch.Liebscher hatte am Samstag bereits Gold im Einer über 1000 m gewonnen. Gold für den DKV holten in Racice zudem Sebastian Brendel im Canadier-Einer sowie Peter Kretschmer und Yul Oeltze im Canadier-Zweier.

London-Olympiasieger Peter Kretschmer und Yul Oeltze gewannen im Canadier-Zweier über 1000 m Gold vor den Kubanern Serguey Torres Madrigal/Fernando Dayan Jorge Enriquez. Der Kajak-Vierer der Frauen schnappte sich Silber. Die Olympiazweiten Sabrina Hering (Hannover), Franziska Weber (Potsdam), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze (Leipzig) mussten sich nach 500 m wie schon in Rio nur Olympiasieger und Europameister Ungarn geschlagen geben. Bronze ging an Neuseeland.

Tennis: Der Weltranglisten-Zweite Andy Murray hat als fünfter Topspieler seine Teilnahme an den US Open abgesagt. Wegen einer Hüftverletzung könne er nicht antreten, gab der schottische Tennisprofi am Samstag in New York bekannt. Wegen der Blessur hatte der US-Open-Sieger von 2012 bereits seit Wimbledon kein Match mehr bestritten. Von der Absage könnte der an Position vier gesetzte Hamburger Alexander Zverev profitieren, weil Murray ein möglicher Halbfinal-Gegner von ihm gewesen wäre.

Zuvor hatten der Weltranglisten-Vierte und Titelverteidiger Stan Wawrinka (Schweiz), Novak Djokovic (Serbien/5.), Kei Nishikori (Japan/10.) und Milos Raonic (Kanada/11.) ihren Verzicht erklären müssen. Als Topfavoriten für das abschließende Grand-Slam-Turnier der Saison gelten der Schweizer Roger Federer und der Spanier Rafael Nadal. Die US Open beginnen am Montag.

Formel 1: Lewis Hamilton hat den "ewigen" Pole-Rekord von Michael Schumacher egalisiert und Ferrari-Star Sebastian Vettel (Heppenheim) am Tag von dessen Vertragsverlängerung im Qualifying zum Großen Preis von Belgien die Show gestohlen. Der Mercedes-Pilot aus England sicherte sich am Samstag zum 68. Mal in seiner Formel-1-Karriere den ersten Startplatz und schloss damit zu Rekordweltmeister Schumacher an der Spitze auf.

Vettel, dessen Vertragsverlängerung bei der Scuderia bis 2020 am Mittag bekannt gegeben wurde, geht von Rang zwei ins Rennen. Dritter wurde Hamiltons finnischer Teamkollege Valtteri Bottas.Vettel führt in der Fahrerwertung vor dem zwölften von 20 WM-Läufen am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) mit 202 Punkten vor Jubilar Hamilton (188), der in Belgien seinen 200. Grand Prix bestreitet, und Bottas (169).

Fußball: Nach der Player-Panne beim Bundesligaspiel Köln gegen den HSV verspricht der Sender Eurosport seinen verärgerten Kunden Wiedergutmachung. Eurosport twitterte: "Wir verstehen euren Ärger und die Enttäuschung und werden uns eine Wiedergutmachung einfallen lassen, die wir euch in den kommenden Tagen kommunizieren." Weiter war die Ursache der technischen Panne unklar.

Am Freitag hatten vieler Fußballfans bei der Übertragung des Spiels zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV Probleme mit dem Eurosportplayer und sahen eine Fehlermeldung. Es war das erste Spiel, das ausschließlich mit dem kostenpflichtigen Player via Internet zu empfangen war.

Fans müssen für die Live-Übertragung von 45 Spielen 29,99 Euro bezahlen. In dem Paket sind 30 Erstliga-Spiele am Freitag, fünf Spiele am Sonntag (13.30 Uhr), fünf am Montag (20.30 Uhr) und alle Relegationspartien sowie der Supercup.

Ein Sprecher des Senders hatte schon während der Übertragung gesagt: "Es gibt Probleme, das ist uns bekannt. Unsere Techniker arbeiten mit Hochdruck daran, diese zu beheben." In sozialen Netzwerken empörten sich unter dem Hashtag #Eurosportplayer viele Nutzer über schwarze Bildschirme statt Tore. Eurosport twitterte eine Entschuldigung: "Liebe Fußballfans, es tut uns leid (...)."

Manche Kunden nahmen es mit Humor und posteten bei Twitter einen Screenshot vom ZDF-Videotext mit den Worten: "Dann halt so wie früher." Manch Urteil war hart: "Der Absteiger 2017/18 steht fest: #Eurosportplayer (...)."

Reiten: Isabell Werth musste mehr als eine halbe Stunde bangen - dann durfte sie wieder einmal feiern. Erst nach dem Ritt ihres schärfsten Konkurrenten Sönke Rothenberger stand fest, dass die 48 Jahre alte Dressurreiterin aus Rheinberg ihre 16. EM-Goldmedaille sicher hatte. Die erfolgreichste Reiterin der Welt setzte sich am Freitag in Göteborg im Grand Prix Special im Sattel von Weihegold vor ihrem Mannschaftskameraden mit Cosmo durch.

"Ich bin super-super-happy", kommentierte die strahlende Siegerin, die anfangs verhalten ritt. "Ich habe gedacht, mach hier keine Fehler." Je länger sie ritt, desto besser wurde die Vorstellung mit ihrer Stute. "Am Ende machte sie das super", sagte Werth und fügte augenzwinkernd an: "Im Verhältnis zu allen anderen können wir uns noch sehen lassen." Eine weitere Chance auf Gold gibt es am Freitag in der Kür.

"Die Stute ist in der Form ihres Lebens", schwärmte die Reiterin über Weihegold. "Man muss die Fehler bei ihr suchen. Bislang sind es präzise, kontrollierte und doch kämpferische Ritte.""Besser geht es nicht, Platz eins und zwei", kommentierte Bundestrainerin Monica Theodorescu. "Und dann noch mit so hohen Noten - klasse." Werth siegte mit 83,613 Prozent. Silber sicherte sich der 22 Jahre alte Rothenberger, der für seinen Ritt im Ullevi-Stadion mit Cosmo 82,479 Prozent erhielt. Dritte wurde die Dänin Cathrine Dufour mit Cassidy (79,762).

Hockey: Die deutschen Hockey-Männer haben bei der EM in Amsterdam das Finale verpasst. Das Team von Bundestrainer Stefan Kermas musste sich dem Olympia-Zweiten Belgien im Penaltyschießen mit 0:2 geschlagen geben, nach regulärer Spielzeit hatte es 2:2 (1:1) gestanden. Damit spielt Deutschland erstmals seit der EM 2007 in Manchester nur um die Bronzemedaille. Bei den vergangenen vier Ausgaben hatten es die Deutschen immer bis ins Endspiel geschafft.

"Die Mannschaft hat wieder einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Schade, dass wir nur noch um Bronze spielen. Das Niveau war sehr hoch, uns fehlten die letzten fünf Prozent. Wir dürfen jetzt nicht zu lange trauern", sagte Kermas. Im Spiel um Platz drei am Sonntag (13.30 Uhr/Sport1) trifft die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) auf England, das 1:3 gegen Gastgeber Niederlande verlor.

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