Jennifer Oeser holt Bronze:"Danke für den Arschtritt"

Jennifer Oeser erlebt im Siebenkampf einen verrückten Wettkampf: Am ersten Tag lief alles schief, dann holt die Deutsche doch noch Bronze - und hat dafür anschließend eine einfache Erklärung. Eine heftige Enttäuschung erlebt hingegen ein britisches "Poster Girl".

Der Siebenkampf in Bildern

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Jennifer Oeser erlebt im Siebenkampf einen verrückten Wettkampf: Nachdem am ersten Tag alles schief läuft, holt die Deutsche doch noch Bronze - und hat anschließend eine einfache Erklärung parat. Eine heftige Enttäuschung erlebt hingegen ein britisches "Poster girl". Der Siebenkampf in Bildern. Die Siebenkämpferinnen sind die Königinnen der Leichtathletik, sie müssen praktisch alle Bewegungsabläufe beherrschen, kräftig und schnell sein, dazu geschickt und in keiner Disziplin richtig schwach. Logische Weltmeisterin in Daegu sollte deshalb Jessica Ennis sein, die Titelverteidigerin und das "Poster girl" für die Olympischen Spiele in London 2012.

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Doch der 1,64 Meter große und 57 Kilogramm leichte Model-Floh aus Großbritannien (links im Bild) erlebte nicht seinen allerbesten Wettkampf. Wie immer war Ennis die schnellste 200-Meter-Läuferin, doch bei einigen anderen Disziplinen erreichte sie nicht ihre Bestmarken.

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Ennis blieb deshalb nur die Silbermedaille, sie musste sich Tatjana Tschernowa (im Bild) geschlagen geben. Die Russin schaffte einige persönliche Bestleistungen und darf sich nun die neue "Zarin der Athletinnen" nennen.

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Einen ganz seltsamen Wettkampf erlebte die deutsche Jennifer Oeser. Nach dem ersten Tag warf sie sich noch auf die Bahn, haderte mit sich selbst und der Siebenkampf-Welt, sprach sogar von einem "rabenschwarzen Tag".

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Am zweiten Tag dann ein ganz anderes Bild: Oeser überragte im Speerwurf und rettete ihren minimalen Vorsprung auch im 800-Meter-Lauf ins Ziel. Das Ergebnis: Bronze für Deutschland. Oeser selbst konnte es hinterher kaum fassen. "Nach einem Tag wie gestern sieht man sich nicht mehr unter den Top drei", sagte sie und hatte auch noch einen Dank für ihre Trainer und Teamkolleginnen parat: "Vielen Dank an alle, die mir gestern einen Arschtritt verpasst haben."

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Der Siebenkampf ist für die Frauen eine recht komplizierte Angelegenheit. Er beginnt mit dem 100 Meter Hürdenlauf, eine der technisch anspruchsvollsten Laufdisziplinen. Jessica Samuelsson aus Schweden offenbarte dabei diverse Probleme - und gehörte eben nicht zu den Besten.

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Es folgte die Einstimmung auf den Hochsprung. In der Mittagshitze von Daegu versuchte Louise Hazel aus Großbritannien ähnlich einem Skifahrer, sich vor dem Rennen auf den Bewegungsablauf einzustimmen. Dabei ist Hazel nicht gerade ideal für den Hochsprung gebaut, nur 1,67 Meter groß. Umso erstaunlicher, dass sie 1,74 Meter hoch springen kann.

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Ebenso Jessica Ennis, ihre britische Landsfrau, die sogar 1,86 Meter schaffte und damit ihre eigene Körpergröße um 22 Zentimeter übersprang. Auch die Deutsche Jennifer Oeser (im Bild), WM-Zweite 2009 aus Deutschland, jubelte ausgiebig, als sie sich im dritten Versuch über 1,83 Meter zitterte.

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Das Kugelstoßen ist für viele Siebenkämpferinnen eine Problemzone. Viel zu grazil sind einige Athletinnen, da können sie die Kugel noch so feinfühlig auf den Fingerspitzen balancieren, sie fliegt einfach nicht weit genug. Die Ukrainerin Alina Fydorowa (14,18 Meter) und ...

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... die Niederländerin Remona Fransen (13,67 Meter) sind einfach nicht zum Kugelstoßen gebaut. Da helfen auch die besten Siebenkampf-Bauchmuskeln nichts.

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Nach den 200 Metern, der letzten Disziplin an Tag eins, folgte am nächsten Morgen der Weitsprung. In Daegu bedeutet das auch, mit der Hitze zurechtzukommen. Die Polin Karolina Tyminska versuchte es mit einem Eis-Hut.

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Besonders in Szene setzte sich die Britin Hazel: Im Flug sah sie aus wie ein Papierdrache, der am Strand von Brighton segelt.

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Auch die Niederländerin Fransen setzte zur Landung an. Dabei schmuggelte sich gewiss einiger Sand unter die lackierten Fingernägel.

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In der vorletzten Disziplin war neben der Technik mal wieder die Kraft gefragt: Speerwerfen! Die Polin Tyminska hat jedenfalls kräftige Arme, sie freute sich über 41,32 Meter und eine persönliche Bestleistung.

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(Foto: AFP)

Und plötzlich - nach ihrem schlechten ersten Tag - erlebte auch Jennifer Oeser einen Aufschwung. Ihr gelang eine persönliche Bestleistung mit 51,30 Meter. Oeser lag damit vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf auf Platz drei. "Ich hoffe, sie kann über 800 Meter richtig laufen. Seit dem letzten Weitsprung-Versuch tut ihr Oberschenkel weh, der Arzt wird sich das jetzt ansehen", meinte ihr Trainer Karl-Heinz Düe. Am Ende reichte es tatsächlich zu Platz drei und damit zur Bronze-Medaille.

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Jennifer Ennis hingegen grämte sich. Sie beraubte sich früh aller Siegchancen. Das "Poster girl" für London 2012 gehört damit zu den geschlagenen Favoriten bei der WM in Daegu.

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