Jahresbilanz des DFB:Niersbach lobt deutsche Fußball-Erfolge

Brasilien 2014 - Gruppen-Auslosung

Zufrieden ins Fußballjahr 2014: Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Boss Wolfgang Niersbach.

(Foto: dpa)

Der Chef des deutschen Fußballverbandes zeigt sich zufrieden mit dem Jahr 2013, Dortmunds Ilkay Gündogan kehrt auf den Platz zurück und will bald wieder spielen, wegen Epo-Doping muss ein russischer Radfahrer bis 2017 zuschauen, in Ägypten findet nach ewiger Pause wieder Profi-Fußball statt, Ehrungen für Ibrahimovic und Mkhitaryan.

Fußball, DFB: Mit einer glatten Zwei bewertet DFB-Präsident Wolfgang Niersbach das Fußball-Jahr 2013. Verbandschef verwies im ersten Teil seines Rückblicks unter anderem auf die souveräne Qualifikation der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien sowie den Europameistertitel für die deutschen Frauen. "Im Vergleich zu anderen Verbänden, im internationalen Sport, im internationalen Fußball steht der DFB wirklich gut da", sagte Niersbach in einem Video-Interview, das der DFB am ersten Weihnachtstag auf seiner Homepage veröffentlichte. Die Weltrangliste könne man zwar als Spielerei abtun, es könne aber kein Zufall sein, dass beide Auswahlteams Platz zwei belegen, fügte er hinzu. Den erneuten EM-Titel für die DFB-Frauen bezeichnete Niersbach aufgrund des Umbruchs im Team als den wertvollsten.

Angesichts der hohen Siege in der WM-Qualifikation prophezeite er auf Dauer eine Nivellierung des internationalen Frauen-Niveaus wie bei den Männern. Dort gebe es keine sogenannten Kleinen mehr. Krönender Höhepunkt für den deutschen Fußball sei 2013 das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund gewesen. "Dieser herausragende Erfolg wird dadurch bestätigt, dass vier Mannschaften in der Champions League überwintern", erklärte der DFB-Präsident. Er räumte ein, dass es auch schwierige Themen gebe. Dazu zählte Niersbach die Gewalt im Umfeld des Fußballs.

BVB, Personal: Nach langer Verletzungspause steht Borussia Dortmunds Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan kurz vor der Rückkehr in das Team des Champions-League-Finalisten. Nach Angaben der Bild hat Gündogan bereits am vergangenen Freitag beim Training vor dem Bundesligaspiel des BVB gegen Aufsteiger Hertha BSC (1:2) wieder eine komplette Einheit absolviert. "Ich bin natürlich froh, dass ich nach dieser schwierigen Zeit für mich zum ersten Mal seit langem mit der Mannschaft trainieren konnte. Ich hoffe, die Fortschritte halten auch im Urlaub an, damit ich dann zum Rückrundenstart wieder voll angreifen kann", sagte Gündogan der Zeitung.

Der 23 Jahre alte Profi hat in dieser Saison nur das Erstrunden-Pokalspiel in Wilhelmshaven, die Erstliga-Auftaktpartie in Augsburg und das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 14. August gegen Paraguay bestritten. Seitdem war er wegen dauerhafter Rückenbeschwerden ausgefallen. Der BVB nimmt am 5. Januar die Rückrundenvorbereitung auf. Vom 9. bis 17. Januar ist im spanischen La Manga das Trainingslager für die Mannschaft von Chefcoach Jürgen Klopp angesetzt.

Radsport, Doping: Der russische Radprofi Alexander Serebrjakow ist von der russischen Anti-Doping-Agentur wegen zweier Doping-Vergehen für vier Jahre gesperrt worden. Der 26 Jahre alte Fahrer vom baskischen Rennstall Euskaltel war am 21. Februar und 18. März positiv auf EPO getestet worden. Das erste Vergehen war erst nach dem zweiten aufgedeckt worden. Nach dem positiven Test vom März 2013 waren vorangegangene Proben mit einer neuen Methode nachuntersucht worden. Dabei waren die Doping-Fahnder fündig geworden. Serebjakow, der nach dem zweiten positiven Fall von seinem Team suspendiert worden war, ist erst im April 2017 wieder startberechtigt.

BVB, Henrik Mkhitaryan: Der Armenier von Borussia Dortmund ist in seiner Heimat zum dritten Mal nacheinander als Fußballer des Jahres ausgezeichnet worden. Der Spielmacher der Westfalen erhielt 41 von 54 Jurystimmen. Für Mkhitaryan war es insgesamt die vierte Auszeichnung in seinem Heimatland. Der 24-Jährige war im Sommer vom ukrainischen Meister Schachtjor Donezk zum BVB gewechselt. Mit der Nationalmannschaft kletterte Mchitarjan in der Fifa-Weltrangliste bis auf den 35. Platz. "Ohne eine Mannschaft wären meine Erfolge nie möglich. Fußball ist ein Teamsport, daher danke ich all meinen Mitspielern", sagte er laut einer Mitteilung des Kontinentalverbandes Uefa.

Eishockey, DEL: Die Hamburg Freezers haben die überraschende Niederlage in Ingolstadt schnell abgehakt. Der Tabellen-Zweite der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewann am 2. Weihnachtsfeiertag gegen den Vorletzten Iserlohn Roosters klar mit 6:1. Die Hanseaten, die nun 61 Zähler auf dem Konto haben, mussten in den vergangenen 14 Partien nur zweimal als Verlierer das Eis verlassen. Auf die schnelle Führung der Gäste durch Tyson Mulock nach 41 Sekunden antworteten die Freezers wenig später mit drei Toren innerhalb von sechs Minuten. Die 3:1-Führung nach dem ersten Drittel schossen Julian Jakobsen, Thomas Oppenheimer und Philippe Dupuis heraus. Im zweiten Drittel erhöhte Kevin Schmidt vor 9860 Zuschauern per Penalty auf 4:1. Im Schlussabschnitt war keine Minute gespielt, da machte David Wolf mit dem 5:1 alles klar. Morten Madsen sorgte für den 6:1-Endstand.

Basketball, NBA: Die Miami Heat haben ihre Siegesserie am Weihnachts-Spieltag ausgebaut. Das Team um LeBron James gewann am Mittwoch 101:95 bei den Los Angeles Lakers und feierte damit seinen sechsten Erfolg nacheinander. Zwei Tage nach dem knappen 121:119 über die Atlanta Hawks mit dem deutschen Nationalspieler Dennis Schröder war James mit 19 Punkten diesmal allerdings nur drittbester Schütze. Chris Bosh und Dwyane Wade trafen mit je 23 Zählern noch besser. Mit 22 Siegen und sechs Niederlagen ist Miami zweitbestes Ost-Team der NBA hinter den Indiana Pacers.

Den Lakers fehlt weiter Kobe Bryant nach seiner Fraktur im Knie. James tröstete den 35-Jährigen vor der Partie und bedauerte dessen Ausfall. "Es ist nicht so etwas Besonderes, wenn Kobe nicht dabei ist", sagte James. Bryant hält mit 15 Spielen zu Weihnachten einen NBA-Rekord, konnte ihn aber nicht ausbauen. In der West-Hälfte der Liga schlossen die Oklahoma City Thunder mit nun 23 Siegen bei fünf Niederlagen zu Spitzenreiter Portland Trail Blazers auf. Die Mannschaft um Kevin Durant fügte den New York Knicks mit 123:94 eine bittere Heimpleite zu. Die Houston Rockets zeigten sich gut erholt vom 104:111 gegen die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki und gewannen 111:98 bei den San Antonio Spurs.

Fußball, Ägypten: Nach fast zweijähriger Unterbrechung wegen der politischen Unruhen im Land wird in Ägypten wieder Klub-Fußball gespielt. Die zehn Partien der Premier League, die zwischen Dienstag und Donnerstag ausgetragen wurden, gingen allerdings in leeren Stadien ohne Zuschauer über die Bühne. Ägyptens Innenministerium hatte dies dem Fußball-Verband zur Auflage gemacht. Nach zwei Präsidentenstürzen in drei Jahren befürchtet die Polizei immer noch, große Menschenansammlungen nicht in den Griff zu bekommen. Die ägyptische Meisterschaft war erstmals im Februar 2012 abgebrochen worden, nachdem bei blutigen Zusammenstößen zwischen Fan-Gruppen und Polizei im Stadion von Port Said mehr als 70 Menschen getötet worden waren. Ein neuer Anlauf endete im letzten Juli - die Saison wurde wegen der Unruhen nach der Entmachtung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär erneut vorzeitig beendet.

Fußball, FC Valencia: Zehn Tage nach der Trennung vom Serben Miroslav Djukic hat Valencia den früheren Torjäger Juan Antonio Pizzi als neuen Trainer verpflichtet. Dies gab der spanische Erstligist am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt. Der Hispano-Argentinier erhält bei den Hafenstädtern nach Medienberichten einen Vertrag für den Rest der laufenden und für die nächste Saison. Pizzi hatte in Argentinien vor gut einer Woche mit Atlético San Lorenzo de Almagro, dem Lieblingsclub von Papst Franziskus, die Halbjahresmeisterschaft der ersten Liga gewonnen. San Lorenzo wollte den Trainer, der einen argentinischen und spanischen Pass besitzt, eigentlich nicht abgeben. Als Aktiver hatte Pizzi in Spanien von 1991 bis 1998 für CD Teneriffa, den FC Valencia sowie den FC Barcelona gespielt und für Spanien 22 Länderspiele bestritten. In Valencia lässt er sich auf eine gewagte Mission ein. Der zweimalige Champions-League-Finalist ist hoch verschuldet, seine Zukunft ungewiss. Der Club hatte seine besten Spieler verkaufen müssen und rangiert in der Primera División derzeit nur auf dem elften Platz.

Langlauf, Tour de Ski: Evi Sachenbacher-Stehle wird am Samstag beim Prolog der Tour de Ski starten und damit ihre ehemaligen Langlauf-Kolleginnen wiedersehen. Nach einem überraschenden Anruf von Bundestrainer Frank Ullrich "werde ich am Freitag Abend nach dem City-Biathlon in Garmisch ganz schnell nach Oberhof düsen um dort am 28. den Prolog der Tour de Ski mitzulaufen", schrieb die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin, die im vergangenen Jahr zum Biathlon gewechselt war, bei Facebook. Sie freue sich, "mal wieder einen kurzen Abstecher zum Laufen ohne Gewehr zu machen", erklärte Sachenbacher-Stehle.

Cricket, Rekord: In Deutschland ist Kricket bestenfalls eine Randsportart, in Melbourne hat die prestigeträchtige Ashes-Serie zwischen Australien und England dagegen am Donnerstag für einen Zuschauer-Weltrekord gesorgt. Nach Angaben des australischen Kricket-Verbandes kamen 91 092 Fans in den Melbourne Cricket Ground - 292 mehr als bei der 1961 aufgestellten, bisherigen Weltbestmarke für ein Ein-Tages-Testmatch. Das einstige Olympiastadion der Spiele von 1956 hat ein Fassungsvermögen von 100.000 Zuschauern. Mehr Fans als zum Kricket strömten dort bereits zu Spielen der einheimischen Fußball-Nationalmannschaft und zu australischen Football-Matches.

Olympia, Sotschi: Eiskunstlaufer Jewgeni Pluschenko hat bei den russischen Meisterschaften in Sotschi überraschend gegen Newcomer Maxim Kowtun verloren und muss um seinen Olympia-Start im Februar bangen. Der 31 Jahre alte Olympiasieger von 2006 zeigte in seiner Kür am Mittwoch in der Olympia-Eishalle "Eisberg" zwar einen vierfachen Toeloop, sprang aber einen Axel und Lutz nur doppelt. Dafür wiederholte er einen Doppel-Axel, der aus der Wertung fiel. Diese Fehler kosteten ihn den Titel, Pluschenko erhielt 261,37 Punkte. Kowtun trumpfte mit zwei Vierfachsprüngen und zwei dreifachen Axeln auf und zog mit 267,13 Zählern vorbei. "Ich weiß nicht, was heute los war. Ich fühlte mich eigentlich gut, vielleicht war ich zu selbstsicher", sagte Pluschenko. Der russische Verband wird nach den Europameisterschaften Mitte Januar in Budapest entscheiden, wer den einzigen Herren-Startplatz bei den Olympischen Spielen wahrnimmt.

Fußball, Schweden: Zlatan Ibrahimovic ist zum fünften Mal nacheinander zu Schwedens beliebtestem Sportler gewählt worden. Der Torjäger vom französischen Meister Paris St. Germain setzte sich in der am Mittwoch veröffentlichten Abstimmung der Zeitung Aftonbladet mit 58,7 Prozent der Stimmen durch. Der 32-Jährige, der mit Schwedens Nationalmannschaft die WM-Teilnahme verpasst hatte, siegte vor den Skilangläufern Charlotte Kalla, Johan Olsson und Marcus Hellner. In einem Interview der Zeitung "Expressen" erklärte Ibrahimovic, er finde es normal, dass Männer im Fußball mehr Anerkennung bekämen als Frauen, obwohl sie fantastische Dinge erreicht hätten und viel mehr verdienen müssten. Allerdings wehrte er sich gegen einen Vergleich mit Schwedens Star-Stürmerin Lotta Schelin. "In ganz Europa vergleicht man mich mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Nur in Schweden will man meine Verdienste neben die einer Frau stellen", erklärte Ibrahimovic. Man solle ihn mit Menschen vergleichen, deren Rekorde er gebrochen habe.

Eishockey, Sperre: Die National Hockey League hat die 15 Spiele umfassende Sperre gegen Shawn Thornton von den Boston Bruins am Dienstag bestätigt. Der Teamkollege des deutschen Nationalspielers Dennis Seidenberg hatte im Duell mit den Pittsburgh Penguins am 7. Dezember dem auf dem Eis liegenden Penguins-Verteidiger Brooks Orpik derart heftig zweimal ins Gesicht geschlagen, dass dieser das Bewusstsein verlor. Orpik erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und stand seit dem Vorfall nicht mehr auf dem Eis. NHL-Commissioner Gary Bettman nannte die von der NHL-Disziplinarkommission ausgesprochene Sperre in seiner zwölf Seiten umfassenden Stellungnahme angemessen: "Man hätte natürlich darüber diskutieren können, ob man sie auf zehn oder zwölf Spiele reduziert, aber ich finde sie auch in dieser Länge korrekt." Thornton muss außerdem 84.615,45 Dollar Strafe zahlen. Der 36-Jährige hat sieben Tage Zeit, um den Fall vor ein unabhängiges Gericht zu bringen. Falls er darauf verzichtet, wäre er am 11. Januar in der Partie bei den San Jose Sharks wieder spielberechtigt.

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