50 Jahre Bundesliga:Elf schillernde Niederländer

Einer wollte einem Polizisten ein Kilo Koks verkaufen, einer sah aus wie Magnum und einer hat die Strumpfhose auf dem Fußballplatz eingeführt: Wer war der schillerndste Niederländer in 50 Jahren Bundesliga? Die SZ hat eine Rangliste erstellt - stimmen Sie ab!

Von Philipp Selldorf

50 Jahre Bundesliga

Ente Lippens

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(Foto: picture alliance / dpa)

Einer wollte einem Polizisten ein Kilo Koks verkaufen, einer sah aus wie Magnum und einer trägt Strumpfhosen: Wer war der schillerndste Niederländer in 50 Jahren Bundesliga? Stimmen Sie ab! 1. Ente Lippens: Der Grenzgänger Der Niederländer Willi "Ente" Lippens (links im Bild) war bei Rot-Weiss Essen ein begnadeter Linksaußen und umschwärmter Entertainer. Lippens sagt: "Andere haben Titel gesammelt", sagt er: "Weltmeister. Europameister. Deutscher Meister. Aber Ente Lippens kennen alle."

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Youri Mulder

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

2. Youri Mulder: Der Rebell Packte einmal seinen Trainer Jörg Berger am Kragen und hielt ihn über das Entmüdungsbecken ("Soll ich dich reinschmeißen?"). Berger forderte Mulders Entlassung, stattdessen wurde Mulders Vertrag verlängert und Berger selbst gefeuert. Mulder und die anderen Spieler des Mannschaftsrates kritisierten, der Trainer sei bequem geworden und halte sich mehr in der Sauna als am Trainingsplatz auf. Die Stadt Gelsenkirchen benannte später eine Straßenbahn nach dem beliebten Angreifer (Youri-Mulder-Bahn).

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Jacobus Prins

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(Foto: imago sportfotodienst)

3. Jacobus Prins: Der Entführer Spielte in der Premierensaison der Liga beim 1. FC Kaiserslautern. Neben Heinz Versteeg (Meidericher SV) ist er somit der erste Niederländer der Bundesliga. Kam mit einem Cadillac zum Training und war Stammgast im Mannheimer Rotlichtdistrikt, wo er seinen Kumpels angeblich mit brennenden Zehn-Mark-Scheinen Feuer zu geben pflegte. Entführte außerdem seine minderjährige Verlobte, nachdem sich deren Eltern gegen die Heirat ausgesprochen hatten. Sorgte aber auch auf dem Platz für Aufsehen. Gewährte dem Publikum auf dem Betzenberg einen ausgiebigen Blick auf seinen Hintern, nachdem es ihn ordentlich ausgepfiffen hatte. Starb 1987 während eines Spiels der Alten Herren des Antwerpener Klubs FC Schilde. Erlitt beim Torjubel einen Herzinfarkt.

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Kees Bregman

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(Foto: imago sportfotodienst)

4. Kees Bregman: Der Dealer War erst Friseur, bevor er mit 23 Jahren Fußballprofi wurde. Kam als gescheiterter Stürmer in die Bundesliga und ging als gefürchteter Libero. Grätschte gnadenlos für MSV Duisburg und Arminia Bielefeld. Wurde sechs Monate gesperrt für ein Foul an einem Schiedsrichter. Saß zweieinhalb Jahre in Düsseldorf im Gefängnis, weil er 1989 einem Lockvogel der Polizei auf einem Friedhof ein Kilo Kokain verkaufen wollte. Bregman ist heute wieder Friseur in Amsterdam.

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Arjen Robben

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

5. Arjen Robben: Der Erfinder der Thermo-Strumpfhose Trägt in der harten deutschen Winterzeit (also von Oktober bis April) traditionell lange Unterhosen, um seine zarten Muskeln zu schützen. Spielte zunächst mit grauer Allerwelts-Thermowäsche unter roter Bayern-Hose. Wurde 2010 aber vom DFB ermahnt, sich an die Kleiderordnung zu halten, die ein unifarbenes Beinkleid vorschreibt. Besitzt inzwischen die passende Strumpfhose zu jeder Gelegenheit. Musste sich zunächst noch als "Robben Hood" verhöhnen lassen, gilt heute aber als Trendsetter für Strumpfhosenträger wie Franck Ribéry oder Bastian Schweinsteiger.

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Quido Lanzaat

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(Foto: Getty Images)

6. Quido Lanzaat: Der Klischee-Niederländer Wurde 2000 nach dem Hallenmasters positiv auf THC getestet und als Kiffer enttarnt. Machte sich somit um die Pflege eines der wichtigsten Niederlande-Klischees verdient. Gab an, die Joints an Silvester in Amsterdam geraucht zu haben und umging so eine langfristige Doping-Sperre. Brachte es in dreizehn Jahren im deutschen Fußball (Mönchengladbach, Aachen, 1860, Jena, Wiesbaden) immerhin auf einen Erstliga-Einsatz.

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Mark van Bommel

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(Foto: dpa)

7. Mark van Bommel: Der Meister der Gemeinheiten Beherrschte alle 1000 Tricks des schmutzigen Spiels und fügte noch einige eigene Erfindungen hinzu. Stieg fern des Balls dem Gegner auf den Fuß und kniff ihm dann in den Unterleib, während sich das Opfer beim Schiedsrichter beschwerte. Pflegte die Schiedsrichter durch charmante Konversation für sich zu gewinnen, so dass er sie später ungestraft anbrüllen und durch ständiges Protestieren beeinflussen durfte.

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Michaël Antonius Bernadus van de Korput

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(Foto: imago sportfotodienst)

8. Michaël Antonius Bernadus van de Korput: Der Schnäuzer Sah zu jenen Zeiten, als Magnum im Fernsehen lief, genau wie Magnum aus. Der Verteidiger des 1. FC Köln beherrschte nicht alle Tricks des schmutzigen Fußballs, aber viele. Ist jetzt Truck-Fahrer im Hafen von Rotterdam. Sieht immer noch wie Magnum aus.

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Roy Makaay

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

9. Roy Makaay: Das Phantom War ausgewiesener Monokulturist. Konnte nichts außer unsichtbar sein und Tore schießen. Das aber ziemlich gut. Traf für Bayern in 129 Spielen 78 Mal. Spitzname in Kennerkreisen: "Rheuma-Kaay".

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Hans van de Haar

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

10. Hans van de Haar: Der ewige Ulmer Bundesliga-Rekordtorjäger des SSV Ulm - mit 10 Toren. Verschwand nach Erstliga-Kurzbesuch 1999/2000 mit dem Klub in der Versenkung.

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Ruud van Nistelrooy

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

11. Ruud van Nistelrooy: Der Missverstandene Kam zum Hamburger SV, obwohl er zuvor bei Real Madrid war. Verließ den HSV, weil er beim HSV bleiben musste, obwohl er wieder ein Angebot von Real hatte. Philipp Selldorf

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