Es ist in Rom passiert und deswegen darf man es schreiben: Francesco Totti kam, sah und siegte. Die Statistik verrät alles über diesen magischen Abend. 85. Minute: AS Rom liegt gegen den FC Turin mit 1:2 zurück. Totti wird in der 86. Minute eingewechselt. Totti trifft in der 86. Minute nach einem Freistoß. Totti trifft in der 89. Minute per Handelfmeter. 3:2 für den AS Rom. Totti erbaute diesen Sieg in viel weniger als einem Tag. Alle Wege führen zu ihm.
Francesco Totti lief 1993 das erste Mal für den AS Rom auf. Seitdem läuft er immer für den AS Rom auf. Seit Steven Gerrard im vergangenen Jahr den FC Liverpool verließ, steht kein Spieler in ganz Europa so für einen Verein wie Totti. Der gebürtige Römer ist der ewige Kapitän in der ewigen Stadt. Im September wird er 40 Jahre alt sein, im Sommer endet sein Vertrag.
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Vor ein paar Tagen hieß es noch, Totti habe Krach mit seinem Trainer. Luciano Spalletti und der alternde Star sollen sich italienischen Medienberichten zufolge einen heftigen Streit in der Kabine geliefert haben. Die beiden waren nach übereinstimmenden Berichten vom Montag nach dem 3:3 (2:2) bei Atalanta Bergamo am vergangenen Sonntag im Stadion aneinandergeraten.
Spalletti wies dies zurück: "Ich bestreite kategorisch, dass es einen Streit oder eine physische Auseinandersetzung mit einem meiner Spieler gab. Ich werde nicht handgreiflich gegen die Spieler", erklärte der 57-Jährige. Die Gazzetta dello Sport berichtete, Klub-Ikone Totti habe das Team gegen die Vorwürfe von Spalletti wegen der verspielten 2:0-Führung verteidigt. Spalletti entgegnete nach Informationen der Zeitung: "Du bist ruhig, du spielst auf dem Zimmer noch bis zwei Uhr nachts Karten."
Totti hatte Rom am Wochenende schon mit seinem zweiten Saisontor das Remis gerettet. Spalletti hatte dazu erklärt: "Er hat eine Technik wie kein Zweiter, aber es zählen auch Ausdauer und Engagement." Beim Tabellendritten der Serie A schwelt seit Wochen ein Streit über die Zukunft der Klub-Legende. Totti hatte öffentlich mangelnden Respekt beklagt, Spalletti hatte ihn daraufhin aus dem Kader gestrichen und den Offensivakteur zuletzt kaum noch eingesetzt.
"Er kam diesmal ein bisschen später, sein erstes Tor war außergewöhnlich", sagte Spaletti nach den zwei Toren. "Ich bin glücklich, solange Totti glücklich ist. Wenn er als Spieler bleiben will, ist das okay, er ist wichtig für uns." Obwohl Tottis Vertrag ausläuft, ist noch nicht klar, ob er seine Karriere definitiv beenden wird. "Wenn ich ihn brauche, setze ich ihn ein. Vor allem, wenn wir in Schwierigkeiten stecken", sagt sein Trainer nun.
Totti wird also weiter kommen. Vielleicht auch noch ein paar mal sehen und siegen. Er ist ja erst 39 Jahre alt.