Interview mit Andrea Henkel:"Ein winziger Blutwurz"

Biathlon-Doppelweltmeisterin Andrea Henkel spricht über ihre Siegesfeier, über russischen Druck und was noch alles kommen soll.

Frage: Weltmeisterin im Sprint und im Jagdrennen. Was ist das für ein Gefühl?

Andrea Henkel: Das ist schon etwas ganz Besonderes. Ich bin hier nach Schweden gefahren, um zwei Medaillen zu gewinnen. Eine im Einzel und eine mit der Staffel. Jetzt habe ich schon zwei und auch noch goldene. Ist schon toll.

Frage: Sechsmal fehlerfrei geschossen und läuferisch top - waren das zwei perfekte Rennen für Sie?

Henkel: Besser ging es wirklich nicht. Ich durfte heute als Erste mit der 1 starten und bin als Erste ins Ziel gelaufen. Das ist schon optimal. Aber so cool wie es aussah war es nun auch wieder nicht.

Frage: Wieso?

Henkel: Ich habe schon den Druck gespürt, den die beiden Russinnen hinter mir gemacht haben. Beim letzten Schießen bin ich dann immer nervöser geworden. Die beiden letzten Schüsse waren nicht mehr wirklich gut. Speziell beim letzten Schuss habe ich mich schon fast gewundert, dass er im Ziel war und die Scheibe fiel.

Frage: Wie feiert Doppel-Weltmeisterin Henkel jetzt?

Henkel: Nach dem Sprintsieg habe ich am Abend mit Martina (Zimmerkollegin Martina Glagow/d.Red.) einen winzigen Blutwurz vor dem Schlafengehen getrunken. Heute wird der Schluck schon ein wenig größer ausfallen. In der nächsten Woche kommen dann meine Eltern. Darauf freue ich mich auch.

Frage: Jetzt stehen noch vier WM-Rennen an. Wie sind Ihre Pläne?

Henkel: Ich habe schon zweimal Gold. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Und wenn nix mehr kommt, dann kommt eben nix mehr. Aber in der Staffel wollen wir schon unbedingt noch eine Medaile gewinnen.

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