Ines Geipel:"Diabolisch"

Die Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfe geht mit IOC-Präsident Thomas Bach hart ins Gericht. Mehr als alles andere ist sie schockiert über das Startverbot für die einstige Sprinterin und Whistleblowerin Julia Stepanowa.

Die Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfe (DOH), Ines Geipel, sieht die olympische Idee ad absurdum geführt und geht mit IOC-Präsident Thomas Bach aus Deutschland hart ins Gericht. "Die Entscheidung, Russland nicht von den Spielen in Rio auszuschließen, liegt leider auf der Linie des Internationalen Olympischen Komitees. Es war klar, dass es eine diabolische Entscheidung geben würde, aber diese ist natürlich die Katastrophe. Das ist ein trauriger, ernüchternder, entsetzlicher Tag für den olympischen Sport", sagte Geipel.

Besonders das Startverbot für die Whistleblowerin Julia Stepanowa hat die einstige Sprinterin schockiert: "Wenn die wichtigste Whistleblowerin ausgeschlossen wird, sagt das viel darüber, dass das IOC den Sport nicht liebt, sondern zu einem reinen Macht- und Geldkartell verkommen ist. Es ist in hohem Grade alarmierend, welchen Kotau IOC-Chef Thomas Bach vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hier macht." Olympia werde durch die IOC-Entscheidung zum "Desaster, der Anti-Doping-Kampf wird zur Farce".

Stepanowa selbst bezeichnete in einem Statement den Entschluss des IOC als "unfair". Die Entscheidung würde auf "falschen und unwahren Aussagen" basieren. Die IOC-Entscheidung würde andere Whistleblower in Zukunft davon abhalten, mit Enthüllungen an die Öffentlichkeit zu treten, betonte Stepanowa weiter. Zudem würde sie Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshofs Cas ad absurdum führen.

© SZ vom 26.07.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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