HSV Handball:Gericht: Schwalb zu Unrecht gekündigt

HSV-Handball Trainer Martin Schwalb

Martin Schwalb: Schmerzhafter Abgang beim HSV

(Foto: dpa)

Das Arbeitsgericht hält die Kündigung des HSV Handball gegen Trainer Martin Schwalb für unwirksam. Der internationale Sportgerichtshof beschäftigt sich mit Vanessa Mae. Kugelstoßer David Storl könnte die Hallensaison verpassen.

Handball, HSV: Die Kündigung des ehemaligen Trainers Martin Schwalb durch den Handball-Bundesligisten HSV Hamburg ist unwirksam. Das entschied das Arbeitsgericht Hamburg am Donnerstag, nachdem eine Einigung zwischen beiden Parteien zuvor nicht möglich war. Abgewiesen hat die Kammer zugleich aber Schwalbs Forderung nach einer Erfolgsprämie in Höhe von 120 000 Euro für den Gewinn der Champions League im Jahre 2013. Ein Bonus sei zwischen den Parteien nicht vereinbart, hieß es in der Begründung des Gerichts. In dem Verfahren hatte der HSV die Rechtsansicht vertreten, dass nur ein sogenanntes "faktisches Arbeitsverhältnis" vorlag, das ohne Grund durch den HSV beendet werden könne.

Dieser Ansicht folgte die Kammer nicht, sie ging von einem regulären Arbeitsverhältnis aus. Als Kündigungsgrund hatte der Verein benannt, Schwalb besitze nicht die Fähigkeit, ein Handballteam mit der entsprechenden Integration auch jüngerer Spieler zu trainieren. Diese Annahme hielt die Kammer insbesondere auch vor dem Hintergrund Schwalbs sportlicher Erfolge als Cheftrainer für abwegig, hieß es in der Begründung weiter. Der HSV will die schriftliche Begründung des Urteils abwarten und sich in der nächsten Woche mit den Hauptgesellschaftern über die weitere Vorgehensweise beraten.

Wintersport, Vanessa Mae: Der olympische Betrugsskandal um Star-Geigerin Vanessa Mae geht vor den CAS. Der Internationale Sportgerichtshof teilte am Donnerstag mit, dass er die Einsprüche der 36-Jährigen gegen ihre Vier-Jahres-Sperre durch den Ski-Weltverband Fis behandeln werde. Vanessa Mae war bei den Olympischen Spielen in Sotschi im alpinen Riesenslalom Letzte geworden. Neun Monate später kam heraus, dass ihre Olympia-Teilnahme die Folge einer Manipulation war. Die FIS sperrte die Läuferin daraufhin. In Russland war sie unter dem Namen Vanessa Vanakorn (Nachname ihres Vaters) als erste weibliche Teilnehmerin Thailands bei Winterspielen an den Start gegangen. Mae hatte sich im Januar bei Ski-Rennen in Slowenien in letzter Sekunde überraschend für Sotschi qualifiziert, die Resultate erwiesen sich jedoch als gefälscht. Mindestens eine Athletin sei außerhalb des Starthäuschens ins Rennen gegangen, die automatische Zeitmessung sei erst ausgelöst worden, als die Sportlerin längst unterwegs war. Eine andere Teilnehmerin landete trotz eines Sturzes auf dem zweiten Platz, ihre Zeit soll um mehr als zehn Sekunden "verbessert" worden sein. Auch vier Funktionäre wurden gesperrt.

Leichtathletik, David Storl: Kugelstoß-Weltmeister David Storl (24) hat nach seiner Knie-Operation einen Start in der kommenden Hallensaison noch offen gelassen. "Ich will nicht das Risiko eingehen, wieder ganz von vorne anfangen zu müssen", sagte Storl, der sich gerade im Trainingslager in Südafrika auf das nächste Jahr vorbereitet, dem Fachportal www.leichtathletik.de: "Aber wenn's gut klappt, mache ich ein, zwei Wettkämpfe." Storl hatte sich nach anhaltenden Problemen an der Patellasehne vor rund elf Wochen operieren lassen, der Olympiazweite macht nach eigenen Angaben aber gute Fortschritte auf dem Weg zu seiner alten Form. Zur kommenden Saison wechselt der Sachse vom LAC Chemnitz zum SC DHfK Leipzig.

Tennis, Portugal: Die Portugal Open bleiben 2015 doch auf dem internationalen Tennis-Kalender. Die Regierung in Lissabon garantiere, dass das Turnier zumindest in den kommenden drei Jahren stattfinden werde, versicherte Sport-Staatssekretär Emídio Guerreiro im Interview der Zeitung "Público" (Donnerstag). Turnierchef João Lagos hatte jüngst wegen mangelnder Sponsoren das Ende der Veranstaltung nach 25 Jahren angekündigt. Aber Guerreiro versicherte nun, es gebe "mehrere Interessenten". Staatsgelder werde man nicht verwenden. Das Sandplatz-Turnier, das zuletzt in Oeiras westlich von Lissabon mit einem parallel verlaufenden Damen-Wettbewerb stattfand, hatte in den vergangenen Jahren um die 3,5 Millionen Euro gekostet.

Fußball in England: Das Spitzenduo FC Chelsea und Manchester City marschiert, der FC Arsenal mit dem erstmals seit mehr als einem Monat eingesetzten Lukas Podolski rückt heran: Zum Abschluss des 14. Spieltags in England gewannen die in der Vorwoche gegen Bundesligisten siegreichen Champions-League-Teilnehmer allesamt. Chelsea (36 Punkte) siegte ohne den 90 Minuten auf der Bank sitzenden Weltmeister André Schürrle mit 3:0 (2:0) gegen die Tottenham Hotspurs und führt weiterhin mit sechs Punkten Vorsprung auf ManCity, das sich beim FC Sunderland mit 4:1 (2:1) durchsetzte. Arsenal ist nach dem 1:0 (0:0) durch ein spätes Tor von Alexis Sanchez (88.) gegen den FC Southampton Sechster und hat nur noch drei Zähler Rückstand auf den drittplatzierten Gegner vom Mittwoch.

Per Mertesacker führte die Gunners wieder als Kapitän aufs Feld, der wechselwillige Podolski kam immerhin zu seinem ersten Liga-Einsatz seit dem 1. November - wenn auch nur für neun Minuten. Chelsea siegte durch einen Doppelschlag von Eden Hazard (19.) und Didier Drogba (22.) sowie einen Treffer von Loic Rémy (73.). Manchester geriet durch Connor Wickham (19.) in Rückstand, doch der beim 3:2 in der Champions League gegen Bayern München dreimal erfolgreich Sergio Agüero, der nach einem Doppelschlag (21./71.) nun mit 14 Treffern die Torjägerliste einsam anführt, Stefan Jovetic (39.) und Pablo Zabaleta (55.) drehten die Partie.

Fußball in Spanien: Der FC Barcelona steht so gut wie im Achtelfinale des spanischen Fußball-Pokals. Die Katalanen mit Torhüter Marc-André ter Stegen in der Startelf gewannen das Hinspiel in der 4. Runde der Copa del Rey beim Drittligisten SD Huesca 4:0 (3:0). Die Tore für Barças bessere B-Elf, die ohne die Superstars Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar angetreten war, erzielten der Ex-Schalker Ivan Rakitic (12.), Andres Iniesta (16.), Pedro (39.) und Rafinha (72.). Das Rückspiel findet am 16. Dezember (20.00 Uhr) in Barcelona statt. Ebenfalls auf dem Sprung unter die letzten 16 Teams des Pokals steht Champions-League-Finalist Atlético Madrid. Der Tabellendritte der Primera División gewann bei Drittligist CE L'Hospitalet 3:0 (0:0). Antoine Griezmann (67.), Gabi (81./FE) und Cristian Rodriguez (90.+1) sorgten für die eindeutige Ausgangsposition vor dem Rückspiel (18. Dezember/20.00 Uhr).

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