Holland:Robben fordert

Der Kapitän der Niederlande will bei der Trainersuche mitreden. Louis van Gaal, 65, dessen Name heiß gehandelt wurde, wird wohl nicht zum dritten Mal das wichtigste Amt im Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond (KNVB) übernehmen.

Die Niederlande drohen nach der EM 2016 in Frankreich auch die WM 2018 in Russland zu verpassen, und Arjen Robben wird deshalb aktiv. Der Flügelstürmer des FC Bayern will in die Suche nach einem Nachfolger für den am Sonntag entlassenen Nationalcoach Danny Blind eingebunden werden. "Ich bin Kapitän und damit erster Ansprechpartner", sagte Robben dem Sender Fox Sports nach der 1:2-Niederlage im Test gegen Italien am Dienstag in Amsterdam. Er wünsche sich, gemeinsam mit Wesley Sneijder (Galatasaray Istanbul) in den Prozess eingebunden zu werden: "Wir haben viele Trainer und Spieler gesehen. Ich denke, wir haben eine gute Vorstellung davon, wer zu dieser Gruppe passen könnte." Seit 14 Jahren sind Robben wie Sneijder bei der Elftal dabei, derzeit erleben sie die wohl schwierigste Phase. In ihrer WM-Qualifikationsgruppe stehen die Niederlande nur auf Rang vier, damit wären sie 2018 nicht dabei.

Ein neuer Chefcoach ist noch nicht in Sicht. Louis van Gaal, 65, dessen Name heiß gehandelt wurde, wird wohl nicht zum dritten Mal das wichtigste Amt im Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond (KNVB) übernehmen. Der frühere Bayern-Coach verfolgte die Niederlage gegen Italien - unter Interimstrainer Fred Grim - zwar als Zuschauer in Amsterdam, und er will dem Verband auch helfen. Laut Informationen der Tageszeitung AD aber wohl nicht von der Trainerbank aus, sondern in der neu zu schaffenden Position des Vorstandsvorsitzenden. Auch die niederländischen Alt-Internationalen Frank de Boer (vereinslos) und Ronald Koeman (FC Everton) winkten bereits dankend ab. Der Job sei ein richtig "harter Brocken", meinte Koeman. Sein Ratschlag: Ein international erfahrener Mann müsse kommen. Gehandelt wird nun nahezu jeder, der im Fußball einen Namen hat. Von Arsène Wenger, dem Chef des strauchelnden FC Arsenal ist die Rede; von Jürgen Klinsmann, der jüngst als Teamchef der USA entlassen wurde. Nur eines steht fest: Bis zu den nächsten Länderspielen im Juni will der Verband fündig geworden sein.

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