Hoffenheim:Zweiter Verfolger

Hoffenheim: Kurz-Alarm im Hoffenheimer Strafraum: Herthas Fabian Lustenberger (in Weiß) kommt zum Kopfball - ohne Erfolg.

Kurz-Alarm im Hoffenheimer Strafraum: Herthas Fabian Lustenberger (in Weiß) kommt zum Kopfball - ohne Erfolg.

(Foto: Michael Probst/AP)

Hoffenheim tauscht durch den 1:0-Sieg die Plätze mit der Berliner Hertha und ist jetzt Dritter. Verteidiger Süle trifft.

Julian Nagelsmann schien sich seiner Sache sicher zu sein. 85 Minuten waren am Sonntag im Duell der Verfolger gespielt, Nagelsmanns Hoffenheimer hatten sich um ein Tor von der Hertha aus Berlin abgesetzt. Das war nicht gerade beruhigend, einerseits. Andererseits hatten die Berliner bis dahin einen weitgehend müden Vortrag dargeboten. Wenig deutete darauf hin, dass die Hertha noch einmal munter werden würde. Nagelsmann konnte es sich also leisten, gegen die Gesetze seiner Branche zu verstoßen: Er wechselte nicht etwa einen Verteidiger ein, sondern Adam Szalai, einen Stürmer.

Und tatsächlich, es funktionierte: Szalai und die Hoffenheimer Offensive brachten das 1:0 (1:0) ins Ziel, indem sie die Berliner einfach in deren eigener Hälfte beschäftigen. Dank des Treffers von Nationalspieler Niklas Süle (31.) sicherten sich die nach wie vor unbesiegten Kraichgauer den fünften Sieg in Serie und drängelten sich an den Berlinern vorbei auf den dritten Platz. "Wir waren klar überlegen. Abgesehen von den zehn Minuten nach der Halbzeit bin ich sehr zufrieden", sagte Nagelsmann. Hoffenheim liegt nur vier Punkte hinter dem Tabellenführer aus München - bei dem Nagelsmanns Auswahl am Samstag wohl mit viel Selbstvertrauen vorstellig werden wird. Fünf Siege in Serie hatte die TSG zuletzt in der Saison 2008/09 geschafft.

Die 28 015 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena mussten nicht lange auf die erste Möglichkeit für die Gastgeber warten. Nach einer Ecke von Kerem Demirbay und einem Kopfball von Süle klärte Fabian Lustenberger gerade noch vor der Berliner Torlinie (3.). Danach passierte zunächst nicht viel in beiden Strafräumen. Erst in der 14. Minute gab der Brasilianer Allan einen Schuss auf das Tor der Hoffenheimer ab.

Torchancen waren generell die Ausnahme. Mitte der ersten Hälfte hatten die Torjäger Sandro Wagner (TSG) und Vedad Ibisevic (Hertha), die beide auf ehemalige Arbeitgeber trafen, noch keine Akzente gesetzt. Das änderte sich in der 27. Minute, als der Hoffenheimer Lukas Rupp die bis dahin größte Chance vergab. Die TSG bestimmte in dieser Phase das Spiel. "Die erste Halbzeit ist eigentlich gut gelaufen, dann bekommen wir ein Tor nach einem Standard", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai. Für dieses Tor war Süle verantwortlich, der den Ball nach einem Demirbay-Freistoß per Kopf ins Netz drückte. Die Berliner hatten es dann vor allem Torwart Rune Jarstein zu verdanken, dass sie zur Pause nur mit einem Tor in Rückstand lagen.

Erst kurz nach dem Seitenwechsel wachte die Hertha auf. Ibisevic trat erstmals in Erscheinung, konnte Hoffenheims Torwart Oliver Baumann aber nicht überwinden (51.). Die Gastgeber ließen die Berliner danach besser ins Spiel kommen und lauerten auf Konter. In der Schlussphase vergaben Wagner (71.) und Andrej Kramaric (88.) gute Möglichkeiten.

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