Hockey-WM:Deutschland verpasst erstes Halbfinale seit 1971

Field Hockey World Cup 2014

Trotz des Siegs über Südkorea verpassen die deutschen Hockey-Herren um Martin Zwicker (links) das Halbfinale der WM.

(Foto: dpa)

Die deutschen Hockey-Herren verpassen trotz eines Sieges gegen Südkorea das WM-Halbfinale. Fußballer Sergio Ramos wird Botschafter des Kinderhilfswerks Unicef. Radprofi Nikias Arndt gewinnt die dritte Etappe der Dauphiné-Rundfahrt im Massensprint.

Hockey, WM: Erstmals seit der Premiere im Jahr 1971 findet das Herren-Halbfinale einer Hockey-WM ohne Deutschland statt. Zwar gewann die erfolgsverwöhnte Auswahl von Bundestrainer Markus Weise am Dienstag in Den Haag ihr letztes Vorrundenmatch in gewohnt souveräner Manier gegen Südkorea 6:1 (3:0). Doch Rivale Argentinien hatte den deutschen Olympiasiegern und Europameistern zuvor durch ein 5:1 über Südafrika die letzten vagen Hoffnungen aufs Erreichen des Mindestziels genommen.

"Was das deutsche Hockey in den letzten zehn, zwölf Jahren erreicht hat, war einzigartig. Vielleicht ist es da sogar ganz hilfreich, wenn es auch mal anders als erhofft läuft", erklärte DHB-Präsident Stephan Abel zum mageren Abschneiden beider ambitionierten Mannschaften. Man werde "vieles auf den Prüfstand stellen", um den Auswahlteams und ihren nicht zur Disposition stehenden Trainern "mehr Freiräume" für eine angemessene Vorbereitung auf Top-Events zu verschaffen.

Dass die DHB-Herren in den Niederlanden scheitern könnten, war nicht unbedingt erwartet, aber doch befürchtet worden. Das Fehlen von Leitwolf Moritz Fürste (Kreuzbandriss) konnte nicht wie erhofft kompensiert werden. Nebenmann Oliver Korn, der nach einem verschleppten Blinddarm-Durchbruch zehn Kilo Gewichtsverlust wettmachen musste, kam ebenso wie Welthockeyspieler Tobias Hauke nach einer im Vorfeld der WM erlittenen Gesichtsverletzung und Kapitän Max Müller nach seiner Achillessehnen-Operation nicht in Top-Form.

Radfahren, Frankreich: Nikias Arndt aus Buchholz hat die dritte Etappe der Dauphiné-Rundfahrt im Massensprint gewonnen. Er siegte am Dienstag vor dem Belgier Kris Boeckmans und feierte damit seinen bisher größten Erfolg als Radprofi. Der 22 Jahre alte Teamkollege der Topsprinter Marcel Kittel und John Degenkolb triumphierte nach 194 Kilometern in Teil nach Zielfoto-Entscheid. An der hart umkämpften Spitze im Gesamtklassement hat sich nichts geändert: Der Tour-de-France-Sieger Chris Froome, Gewinner der ersten beiden Etappen der Tour-Generalprobe, liegt weiter 12 Sekunden vor dem zweifachen Toursieger Alberto Contador aus Spanien.

Die beiden Protagonisten, die sich knapp einen Monat vor der 101. Frankreich-Rundfahrt offensichtlich schon in der richtigen Verfassung für den Saisonhöhepunkt befinden, hatten am Dienstag quasi eine Ruhetag. Trotz zweier mittlerer Steigungen weit genug vom Ziel entfernt, gehörte die Etappe den Sprintern. Das dürfte sich schon am Mittwoch wieder ändern. Im Vorjahr hatte Froome die Dauphiné-Rundfahrt gewonnen und anschließend die Tour-de-France. Dieselbe Triumphfahrt schwebt ihm jetzt wieder vor. Allerdings scheint Contador als sein Hauptkonkurrent viel besser in Form als im vergangenen Jahr. 2013 war der Spanier Tour-Vierter.

Fußball, Sergio Ramos: Der spanische Nationalspieler Sergio Ramos ist zum Botschafter des Kinderhilfswerks Unicef ernannt worden. "Ich bin sehr stolz und es ist ein Privileg für mich", sagte der Innenverteidiger vom Champions-League-Gewinner Real Madrid am Dienstag bei einer kleinen Feier im Trainingsquartier des Weltmeisters in Curitiba. Ramos versprach: "Ich werde mich hundertprozentig einsetzen." Der Fußball-Profi engagiert sich seit 2007 in verschiedenen Projekten für benachteiligte Kinder. Er besuchte Programme in Senegal und kickte bei Benefizspielen zwischen den "Champions for Africa" und den "Champions for Life" mit. Zudem wirkte er bei zahlreichen Videos und speziellen Fernsehprogrammen zugunsten von UNICEF-Projekten mit.

"Ich habe mich vom ersten Moment an mit der UNICEF-Arbeit identifiziert und bin mit ganzem Herzen dabei", sagte Ramos. Fußballprofis könnten viel dazu beitragen, dass in Armut aufwachsende Kinder eine bessere Zukunft bekämen. Nach der schlichten Zeremonie bestritt der Welt- und Europameister mit den Jugendlichen eine kleine Partie im Trainingscamp.

Fußball-WM, Prämien: Der neue Fußball-Weltmeister kassiert von der Fifa eine Rekordprämie. Der Sieger des Endspiels am 13. Juli bekommt aus dem Topf des Weltverbandes 25,7 Millionen Euro (35 Millionen Dollar). Der unterlegene Finalist erhält immerhin 18,3 Millionen Euro (25 Millionen Dollar). Platz drei bringt 16,1 und Platz vier 14,6 Millionen Euro. Insgesamt schüttet die Fifa mit rund 422 Millionen Euro (576 Millionen Dollar) die höchste Summe der WM-Geschichte aus - in Südafrika 2010 waren es 420 Millionen Dollar.

Die 16 Teams, die nach der Vorrunde nach Hause reisen müssen, bekommen eine Garantiesumme von 5,8 Millionen Euro. Das Achtelfinale ist knapp 6,6 Millionen Euro wert, der Einzug ins Viertelfinale bringt 10,2 Millionen Euro. Die Vereine, die Spieler zur WM abstellen, bekommen insgesamt 70 Millionen Dollar Entschädigung. Weitere 100 Millionen Dollar fließen ins sogenannte Schutzprogramm der Klubs für den Zeitraum inklusive der WM-Qualifikation seit September 2012.

Die WM-Gesamteinnahmen der Fifa belaufen sich auf 4,5 Milliarden Dollar. Nach Abzug der Kosten rechnet der Weltverband mit 2,2 Milliarden Dollar. Neben den 576 Millonen Dollar an Prämien gehen 1,624 Milliarden Dollar in den sogenannten Solidarity-Topf aus dem in die Fußball-Entwicklungshilfe (800) oder andere FIFA-Turniere (524) investiert wird. 200 Millionen Dollar gehen an die nationalen Verbände und 100 Millionen als WM-Hinterlassenschaft an den Gastgeber Brasilien, der seinerseits rund 11 Milliarden Dollar an Infrastrukturkosten für das Turnier gestemmt hat.

Basketball, Bundesliga: Spielmacher Michael Stockton hat seinen Vertrag bei Basketball-Bundesligist Riesen Ludwigsburg um ein Jahr verlängert. Das teilte der Verein am Dienstag mit. Mit der Unterschrift des US-Amerikaners bleiben den Schwaben die Leistungsträger aus der gerade erfolgreich beendeten Saison erhalten. Vor Stockton hatten die Ludwigsburger schon Coby Karl, Shawn Huff, Adam Waleskowski, Patrick Flomo, Tim Koch und Johannes Joos weiter an den Verein gebunden.

Fußball, Premier League: Der frühere englische Fußball-Nationalspieler Joe Cole wechselt von West Ham United zu Aston Villa. Der 32-Jährige unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Juni 2016, wie der englische Premier-League-Verein am Dienstag mitteilte. Coles Vertrag bei West Ham war nach der abgelaufenen Saison nicht verlängert worden. "Das Feuer brennt noch in mir", zitierte der Verein den Zugang. Cole feierte 1999 als 17-Jähriger sein Debüt in der Profimannschaft bei West Ham. Seine erfolgreichste Zeit erlebte der Mittelfeldspieler allerdings im Trikot des FC Chelsea, für den er zwischen 2003 und 2010 spielte. Insgesamt bestritt Cole 56 Länderspiele.

Tennis, Halle: Der zweimalige Turniersieger Tommy Haas (Los Angeles) hat seine Teilnahme an den Gerry Weber Open in Halle wegen anhaltender Beschwerden an seiner lädierten Schulter abgesagt. Einen Tag vor dem geplanten Auftaktmatch gegen den Amerikaner Steve Johnson (USA) zog sich der gebürtige Hamburger zurück. Schon bei den French Open hatte der 36-Jährige zuletzt wegen der gleichen Probleme in der ersten Runde aufgegeben. Ein Start in Wimbledon (23. Juni bis 6. Juli) wird immer fraglicher. "Es ist ein sehr trauriger Moment für mich. Bei so einem Turnier absagen zu müssen, bei dem man sich sehr wohlfühlt, ist mit das Schwierigste überhaupt", sagte Haas. Die diesjährige Nummer sieben der Setzliste hat 2009 und 2012 in Halle gewonnen. Wie es nun weiter geht, ist völlig offen. "Ob es eine Hoffnung für Wimbledon gibt, kann ich selbst nicht sagen. Ich werde versuchen, noch einen Schulterspezialisten zu finden, der mir hilft", sagte Haas: "Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch gut sieht es nicht aus."

Fechten, EM: Säbelfechter Richard Hübers steht bei der Fecht-EM in Straßburg als einziger deutscher Starter im Viertelfinale. Der 21-Jährige, der für den verletzten Ex-Weltmeister Nicolas Limbach nachnominiert worden war, bezwang den Ungarn Andras Szatmari (15:13). Für Benedikt Wagner war im Achtelfinale gegen den Italiener Enrico Berre nichts zu holen (12:15). Bereits zuvor waren Matyas Szabo und Max Hartung (alle Dormagen) in der Top-32-Runde ausgeschieden.

Am Montag hatte Florettfechter Peter Joppich (Koblenz) seinen Einzeltitel verloren. Der 31-Jährige unterlag im Halbfinale dem Briten James-Andrew Davis mit 8:15 und musste sich mit der Bronzemedaille trösten, die ihm durch den Einzug in die Vorschlussrunde bereits sicher war. Es war das erste Edelmetall für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) bei den Titelkämpfen. Für den Bonner Marius Braun war in der Runde der besten 16 der Ukrainer Klod Junes eine Nummer zu groß (13:15). Sebastian Bachmann (Tauberbischofsheim) unterlag derweil in der zweiten Hauptrunde dem Russen Renal Ganejew 8:15. Moritz Kröplin (Bonn) war bereits in der ersten Hauptrunde ausgeschieden.

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