Hockey:Immerhin Bronze

Die deutsche Hockey-Männer gewinnen beim letzten Länderspiel von Kapitän Moritz Fürste nach Penalty-Schießen 4:3 gegen die Niederlande. Die Freude über Bronze ist riesig.

Von Volker Kreisl

Das war nur eine Bronzemedaille! Aber hätte man es den sich auf dem Boden wälzenden, auf andere Schultern springenden und tanzenden deutschen Hockeyspielern zugerufen, sie hätten es wohl nicht gehört. Das Glück über diesen ersehnten Sieg im letzten Spiel gegen die Niederlande war derart umwerfend, dass tatsächlich das eintrat, was Olympia ja auch ausmacht: Freude über die Leistung an sich, unabhängig von Platz und Medaillenfarbe. Das Team hatte die Niederlage im Halbfinale gegen Argentinien verarbeitet und seinen Dauer-Lieblingsgegner mit 4:3 Toren nach Penalty-Schießen besiegt, und Moritz Fürste, der zweimalige Olympiasieger beteuerte mit von Freudentränen geröteten Augen: "Echt ehrlich, die Emotionen sind exakt genauso wie vor vier und vor acht Jahren."

Für den Kapitän war dies auch ein besonderes Spiel, nämlich sein 292. und letztes im Nationaltrikot. Der 31-Jährige stand somit auch unter dem Gefühl des Abschieds in diesen 60 Minuten, wie immer fing er die Bälle hinten sicher ab und passte und schlenzte sie nach vorne. Doch als es dann ins Shoot-Out ging, und Fürste dank der Parade von Torwart Nicolas Jacobi beim letzten von fünf niederländischen Penaltys selbst nicht mehr schießen musste, da war Fürstes erste Emotion: "Erleichterung. Ich hatte gehofft, dass ich nicht noch mal ran muss." Womöglich hätte er sich in seinem letzten Schuss als Nationalspieler zu stark unter Druck gesetzt.

Dieser Sieg war klar verdient für die Mannschaft von Trainer Valentin Altenburg. Sie hat mehr Druck gemacht, hatte mehr Torchancen und kaum Kreis-Eintritte des Gegners zugelassen, aber eben auch erst sehr spät getroffen. Grob fünfzehn ungenutzte Torchancen waren es, darunter sechs vergebene Strafecken. Erst als plötzlich Jorrit Croon das 1:0 erzielte, traf später auch Martin Häner. Trainer Valentin Altenburg sagte: "Das war unsere beste Turnierleistung heute." Spannend war es ja ohnehin bis zum Schluss.

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