Hochsicherheitsspiel:1000 Beamte

Acht Monate nach dem Skandalspiel machen die Ultras von Borussia Dortmund erneut mobil. Aber diesmal will die Polizei mit einem Großaufgebot von rund 1000 Beamten und einer Null-Toleranz-Strategie erneute Gewaltexzesse verhindern.

Ralph Hasenhüttl hat einen einzigen Wunsch, eine Hoffnung: Beim Top-Spiel der Bundesliga am Samstagabend zwischen Dortmund und RB Leipzig soll es nur um den Sport gehen. Keine Gewalt, keinen Hass. "Ich wünsche mir, dass der Fußball im Mittelpunkt steht. Nicht irgendwelche Protestmärsche und Banner", sagte der Österreicher. Doch acht Monate nach dem Skandalspiel machen die BVB-Ultras erneut mobil. Sie haben vor dem nun zum Sicherheitsspiel deklarierten Duell wieder zum Protestmarsch aufgerufen. Auch Anti-RB-Plakate im Stadion soll es geben. Aber diesmal will die Polizei mit einem Großaufgebot von rund 1000 Beamten und einer Null-Toleranz-Strategie erneute Gewaltexzesse verhindern.

Hasenhüttl geht davon aus, dass "dort alles dafür getan wird, dass wir sicher ins Stadion kommen und auch unsere Fans", sagte der 50-Jährige. Bei den Fans selbst hat das Spiel offensichtlich nachgewirkt: Es reisen nur 3000 RB-Fans in den Ruhrpott statt 8000 wie im Februar. Damals wurden die Leipziger - darunter Frauen und Kinder - mit Flaschen und Steinen beworfen. Im Stadion gab es diffamierende Plakate und Gewaltaufrufe gegen RB.

Hasenhüttl und sein Team konzentrieren sich ganz auf die sportliche Aufgabe - und die wird für die zuletzt nicht so überzeugenden Sachsen schwierig. Seit zwei Jahren hat in Dortmund kein deutscher Konkurrent mehr gewonnen. Mit 19 Punkten aus sieben Spielen, darunter sechs Siege, ist der Tabellenführer als einziges Team der Liga noch ungeschlagen. Die Sachsen haben sechs Punkte Rückstand auf die Borussen. Immerhin steht der zuletzt verletzte Nationalstürmer Timo Werner doch im Kader. "Entgegen anders lautenden Meldungen entscheide immer noch ich, ob ein Spieler im Kader sein wird oder nicht. Und ich kann versichern, dass er im Kader sein wird", sagte Hasenhüttl.

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