Hansa zeigt Nerven:Aus gegen Offenbach im Elfmeter-Krimi

Die Hanseaten unterlagen im DFB-Pokal dem Liga-Rivalen Kickers Offenbach mit 3:4 im Elfmeterschießen.

Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Für die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen war es der fünfte Einzug in die Runde der letzten Acht.

Vor 17.000 Zuschauern im Ostseestadion erzielte Suat Türker (23.) die Gäste-Führung, ehe Marcel Schied (90.) zum Ausgleich traf. Hansa musste lange ohne Rade Prica auskommen, der wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sah (71.).

In der Verlängerung musste Offenbachs Zlatko Blaskic (118.) nach grobem Foul mit Rot vom Platz. Torhüter Sead Ramovic folgte ihm nach einem Kopfstoß im Elfmeterschießen gegen Frank Schober. Für Ramovic musste nun Mittelfeldspieler Stephan Sieger ins Tor. Doch die Rostocker verfehlten dann zwei Mal das Gehäuse, ehe Ramazan Yildirim den entscheidenden Treffer markierte.

Die Hanseaten setzen zunächst das erste Achtungszeichen. Nach Flanke von Miso Brecko köpfte Prica (2.), doch Gäste-Torhüter Ramovic konnte klären. Danach verfehlte Schied (11.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze knapp das Kickers-Gehäuse.

Doch die Rostocker hatten ohne ihren Abwehrchef Gledson große Probleme in der Defensive. Diese nutzte Türker resolut aus: Nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld von Thorsten Judt nahm er den einmal aufprallenden Ball aus zwölf Metern Volley und traf zur Gäste-Führung.Doch die Hausherren versuchten es gegen die Offenbacher weiter.

Nach einer Schied-Flanke scheiterte Prica (33.) an Ramovic, drei Minuten später vertändelte er freistehend den Ball. Aber Hansa hatte in dieser Phase auch Glück, als Schied (35.) nach einer Tätlichkeit gegen Yildirim nur die Gelbe Karte sah.

"Gegen Offenbach ist noch etwas offen", meinte Trainer Frank Pagelsdorf vor dem Pokalfight. Und sein Team, das zum Zweitliga- Auftakt mit 1:2 gegen den Aufsteiger verlor und somit die Entlassung des damaligen Trainers Jörg Berger einleitete, kam nach einer Kabinenpredigt aggressiver zurück.

Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) gab nach einem Foul an Magnus Arvidsson nicht Strafstoß, sondern Gelb für den Schweden. Dieser scheiterte in der 55. Minute wie kurz zuvor auch Kai Bülow (53.) am gut aufgelegten Ramovic.

Die Offenbacher zogen sich geschlossen zurück und hatten in der Offensive nur sporadische Angriffe zu bieten. Auf der Gegenseite verpassten die dezimierten Rostocker durch Schied (68.) erneut den Ausgleich, als er aus fünf Metern hauchdünn das Tor verfehlte.

Dann setzte Pagelsdorf alles auf eine Karte und brachte mit Clemens Lange und Amir Shapourzabeh weitere Stürmer. Schied köpfte nach Freistoß von Rene Rydlewicz zum Ausgleich ein.

In der Verlängerung drückte Hansa weiter, konnte die sich bietenden Chancen aber nicht nutzen. Im Elfmeterschießen hielt Schober zunächst einen Strafstoß, doch Hansa vergab die glänzende Ausgangsposition gegen einen Feldspieler im Tor.

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