Nach Rassismus-Skandal:NBA sperrt Clippers-Besitzer Sterling auf Lebenszeit

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Auf Lebenszeit gesperrt: Clippers-Besitzer Donald Sterling (Foto: REUTERS)

Die amerikanische Basketballliga bestraft den Klub-Boss wegen seinen diskriminierenden Bemerkungen außerdem zu einer Strafe in Höhe von 2,5 Millionen Dollar. Tennisspieler Philipp Kohlschreiber unterliegt beim ATP-Turnier in München überraschend dem Usbeken Denis Istomin.

Basketball, NBA: Die nordamerikanische Basketball-Liga NBA hat auf den Rassismus-Skandal reagiert und den Besitzer der Los Angeles Clippers, Donald Sterling, auf Lebenszeit gesperrt. Das gab Liga-Commissioner Adam Silver am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in New York bekannt. Zudem sanktionierte er Sterling mit einer Strafe von 2,5 Millionen Dollar und schloss ihn von sämtlichen Liga-Aktivitäten aus. Silver betonte, dass er den NBA-Verwaltungsrat antreiben werde, Sterling zu einem Verkauf der Clippers zu drängen. Sterling war auf einer Aufzeichnung zu hören, wie er im Gespräch mit seiner Freundin diskriminierende Bemerkungen gemacht hatte.

Tennis, ATP-Turnierin München: Vorjahresfinalist Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Turnier in München bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Der 30 Jahre Augsburger, zweimaliger Sieger auf der Anlage am Aumeister, unterlag dem Usbeken Denis Istomin 5:7, 6:2, 4:6. "Vielleicht fehlt mir momentan das Quäntchen Glück", sagte der 30-Jährige. Sonderlich enttäuscht wirkte er nicht. "Das war ein gutes Spiel von beiden, und am Ende war er kaltschnäuziger." Die Oberschenkelzerrung, die ihn in der Vorwoche zur Aufgabe in Barcelona gezwungen hatte, habe ihn nicht behindert, sagte Kohlschreiber. "Das Turnier hier lag mir sehr am Herzen. Aber ich habe ein, zwei "big points" nicht gemacht und meine Chancen im dritten Satz nicht genutzt." Zudem habe er am Ende schwach aufgeschlagen.

Ebenfalls gescheitert sind Alexander Zverev (Hamburg) und Lucky Loser Michael Berrer (Stuttgart). Der 17-jährige Zverev war beim 1:6, 2:6 gegen Jürgen Melzer (Österreich) chancenlos, Berrer unterlag dem an Position sieben gesetzten Italiener Andreas Seppi 3:6, 5:7. Im Achtelfinale des mit 485.760 Euro dotierten Sandplatzturniers stehen dagegen Qualifikant Jan-Lennard Struff (Warstein) und Wildcard-Inhaber Dustin Brown (Winsen/Aller). Titelverteidiger Tommy Haas greift erst am Donnerstag gegen Alejandro Falla (Kolumbien) ins Geschehen ein.

Volleyball, Playoff-Finale: Die Volleyballerinnen des Dresdner SC sind noch einen Sieg vom Gewinn der deutschen Meisterschaft entfernt. Das Team von Trainer Alexander Waibl setzte sich im zweiten Spiel des Playoff-Finales gegen die Roten Raben Vilsbiburg mit 3:2 (25:18, 23:25, 22:25, 25:18, 15:9) durch. Nachdem die Mannschaft bereits die erste Partie in der Serie "Best of five" 3:0 gewonnen hatten, führen sie jetzt mit 2:0 und können an diesem Samstag in eigener Halle den dritten Titelgewinn nach 1999 und 2007 perfekt machen. "Es war diesmal ein Auf und Ab bei uns. Aber wir haben es über den Kampfgeist am Ende geschafft und sind natürlich froh über diesen Sieg. Die Ausgangslage für das nächste Spiel bleibt jedoch gleich, auch das müssen wir erst einmal gewinnen", sagte Waibl.

Eishockey, NHL: Eishockeyprofi Jaromir Jagr denkt mit 42 Jahren noch nicht ans Aufhören. Auch in der kommenden Saison will er wieder in Nordamerikas Profiliga NHL stürmen. Mit den New Jersey Devils habe er sich bereits mündlich auf einen Einjahresvertrag verständigt, sagte Jagr nach Angaben der Agentur CTK. Er sei zuversichtlich, dass den Devils diesmal der Einzug in die Play-off-Runde gelingen werde. "Wir haben einen perfekten Trainer, der zwar hart ist, aber das Hockey versteht", sagte Jagr über Coach Peter DeBoer. In Prag stieß der tschechische Stürmer zum erweiterten Kader der Nationalmannschaft, die sich auf die bevorstehende Weltmeisterschaft in Minsk vorbereitet.

Bundesliga, Hannover 96: Angreifer Artjoms Rudnevs (26) wird den Fußball-Bundesligisten Hannover 96 nach der Saison wieder verlassen und zum Hamburger SV zurückkehren. Die Niedersachsen werden die vertraglich zugesicherte Kaufoption für den ausgeliehenen Letten nicht ziehen. Das gab der Klub am Dienstag bekannt. Rudnevs besitzt beim stark abstiegsgefährdeten HSV noch einen Vertrag bis 2016, wurde im vergangenen Winter aber für rund 300.000 Euro an 96 verliehen. Für die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut erzielte er bisher drei Tore. Auch beim HSV gilt Rudnevs Zukunft als unsicher. Die finanziell angeschlagenen Hanseaten hatten gehofft, dass Hannover den Angreifer verpflichtet.

Fußball in Italien: Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose wird voraussichtlich am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining bei seinem italienischen Klub Lazio Rom zurückkehren. Dies berichtet der Corriere dello Sport. Der 35-Jährige sei nach seiner Oberschenkelzerrung vollkommen genesen und absolviere individuelle Einheiten in Hinblick auf das Comeback, das bereits am kommenden Montag im Meisterschaftsspiel gegen Hellas Verona mit Ex-Bayern-Star Luca Toni erfolgen soll. Klose hatte Anfang April eine Zerrung im linken Oberschenkel erlitten, damals war der italienische Erstligist von einer Pause von vier Wochen ausgegangen. Der DFB-Rekordtorjäger wird voraussichtlich ein weiteres Jahr für Lazio Rom spielen. Zu einer entsprechenden Einigung zwischen dem Stürmer und dem Klub dürfte es in den nächsten Tagen kommen. Dies berichteten italienische Medien. Klose war 2011 ablösefrei von Bayern München zu den Römern gewechselt und hatte dort zunächst einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben.

Fußball in Spanien: Der spanische Fußball-Meister FC Barcelona muss offenbar im Zusammenhang mit dem Transfer des brasilianischen Stürmers Neymar keine Sanktionen durch den Ligaverband LFP fürchten. Wie die Katalanen am Montag mitteilten, habe der betreffende Untersuchungsausschuss keinerlei Regelverletzungen bei der Transaktion festgestellt. Nach Angaben des Vereins gebe es "keine Beweise für irreguläres Verhalten des Klubs", das den Regeln und Regularien der LFP widersprechen würde. Daher werde der Verband keine weiteren Schritte unternehmen. Im Februar war bekannt geworden, dass die spanische Justiz aufgrund mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Transfer im vergangenen Sommer ein formales Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet hat. Anschließend leistete Barça eine "freiwillige" und vorsorgliche Zahlung von 13,5 Millionen Euro an den spanischen Fiskus. Zuvor war ein Betrag von 9,1 Millionen Euro als mögliche Steuerschuld in den spanischen Medien genannt worden. Ex-Präsident Sandro Rosell war im vergangenen Monat aufgrund der Ungereimtheiten des Wechsels zurückgetreten. Ursprünglich sollte der brasilianische Superstar 57,1 Millionen Euro kosten, am Ende stellte sich heraus, dass sich die tatsächlichen Kosten für Neymar auf insgesamt 86,2 Millionen Euro belaufen hatten.

Fußball in England: Der FC Arsenal hat auch dank Mesut Özils erstem Tor seit vier Monaten einen wichtigen Schritt auf dem angestrebten Weg Richtung Champions League gemacht. Die Londoner gewannen am Montag in der Premier League 3:0 (2:0) gegen Newcastle United und festigten damit Platz vier in der englischen Fußball-Meisterschaft. Arsenal hat zwei Spieltage vor Saisonende vier Punkte Vorsprung auf Verfolger FC Everton. Per Mertesackers Verteidigerkollege Laurent Koscielny sorgte in der 26. Minute für die Führung. Zuvor verfehlte Özil knapp das Tor. Lukas Podolski verpasste vor der Pause zweimal den zweiten Arsenal-Treffer, den Özil dann per Abstauber besorgte (42.). Es war das fünfte Saisontor des lange verletzten Nationalspielers. Özil flankte nach der Pause zudem auf den Kopf von Olivier Giroud, der die Partie entschied (66.).

Handball: Auf dem Weg zu ihrem ersten internationalen Titel müssen die Füchse Berlin vor eigener Kulisse den ungarischen Spitzenklub Pick Szeged aus dem Weg räumen. Das ergab am Dienstag die Auslosung für das Final Four um den EHF-Pokal in Berlin (17./18. Mai). Den zweiten Finalteilnehmer ermitteln HCM Constanta (Rumänien) und der französische Pokalsieger Montpellier AHB. Für Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning ist das Duell mit Szeged kein Traumlos: "Jetzt wissen wir, dass wir richtig gefordert sind." Als Favoriten im zweiten Spiel sieht Hanning Montpellier an. Seit 2004 haben ausschließlich deutsche Teams den EHF-Cup gewonnen. Im Vorjahr triumphierten die Rhein-Neckar Löwen.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben in den NBA-Play-offs eine bittere Niederlage kassiert. Das Team um den deutschen Basketball-Profi unterlag Vizemeister San Antonio Spurs trotz starker Aufholjagd in eigener Halle mit 89:93 und musste in der Achtelfinalserie den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Nowitzki kam auf 19 Punkte und sieben Rebounds. Zu Beginn des dritten Viertels lagen die Mavericks mit 20 Punkten in Rückstand, glichen kurz vor Schluss aber zum 87:87 aus. Ein Dreier von Boris Diaw über Nowitzki hinweg sorgte im Gegenzug aber für die Vorentscheidung. Am Mittwoch geht es mit dem fünften Duell der best-of-seven-Serie in San Antonio weiter. NBA-Neuling Dennis Schröder steht dagegen mit den Atlanta Hawks kurz vor dem Einzug in das Viertelfinale. Das Team um den 20-Jährigen gewann bei den Indiana Pacers 107:97 und führt in der Serie mit 3:2. Schröder kam erneut nicht zum Einsatz. Die nächste Runde erreicht hat bereits Titelverteidiger Miami Heat, der mit einem 109:98 bei den Charlotte Bobcats den vierten Sieg im vierten Spiel feierte. Superstar LeBron James kam trotz Knieproblemen auf starke 31 Punkte.

Die Atlanta Hawks stehen in den Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA kurz vor einer großen Überraschung. Das achtbeste Team der Vorrunde gewann am Montag (Ortszeit) die fünfte Partie bei den Indiana Pacers mit 107:97. Damit führt Atlanta die Serie mit 3:2 an und kann durch einen Heimsieg am Donnerstag ins Viertelfinale einziehen. Der Braunschweiger Dennis Schröder kam im zweiten Spiel nacheinander nicht zum Einsatz. Die Gäste lagen im dritten Viertel bereits mit 90:60 vorn. Im Schlussabschnitt kamen die Pacers, die in der Vorrunde das Topteam der Eastern Conference waren, jedoch noch einmal bis auf neun Zähler heran. Für Atlanta trafen sechs Spieler zweistellig, Shelvin Mack war mit 20 Punkten bester Werfer. Bei den enttäuschenden Gastgebern kam Paul George auf 26 Zähler.

Tischtennis: Das deutsche Damen-Team hat sich bei der Mannschafts-WM in Tokio den zweiten Erfolg gesichert. Gegen die Ukraine stand am Dienstag im Morgenspiel ein überraschend klares 3:0 zu Buche. Die zuletzt überaus stark auftrumpfende Irene Ivancan (Berlin) legte den Grundstein. Im Duell zweier früherer Vize-Europameisterrinnen ließ sie Margaryta Pesotska mit 3:0-Sätzen keine Chance. Die anderen Punkte holten Kristin Silbereisen (Berlin) und Sabine Winter (Kolbermoor). Mit einem weiteren Sieg gegen Tschechien (09.30 Uhr) könnte die deutsche Auswahl im Tokioter Yoyogi Gymnasium schon den Sprung ins Achtelfinale schaffen. Die Herren um die Top-Stars Dimitrij Ovchtarov und Timo Boll bestreiten zur gleichen Zeit ihr zweites Vorrunden-Match gegen Dänemark.

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