Hannover 96:Heldt über Grindel: "Setzen, sechs"

Hannover 96 v Sport-Club Freiburg - Bundesliga

Horst Heldt ist unzufrieden mit der Handhabung des Videobeweises vonseiten des DFB.

(Foto: Selim Sudheimer/Getty Images)

Hannovers Manager ist mit der Stellungnahme des DFB-Präsidenten zum Videobeweis arg unzufrieden. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen Freiburgs Christian Streich.

Die Meldungen im Überblick

Bundesliga, Hannover 96: Hannovers Manager Horst Heldt hat DFB-Präsident Reinhard Grindel wegen dessen Reaktion auf die vom Fußball-Bundesligisten geforderte Stellungnahme zum Thema Videobeweis scharf kritisiert. "Die Begegnung mit dem DFB-Präsident. Das war setzen, sechs. Das war ein stückweit von oben herab", schimpfte Heldt am Donnerstag über Grindel. "Ich habe mich da nicht abgeholt gefühlt und kann mir nicht vorstellen, wenn so etwas der FC Bayern geschickt hätte, dass Herr Grindel so agiert hätte."

Die Niedersachsen hatten sich nach dem umstrittenen Abseitstor im Spiel gegen RB Leipzig (2:3) am vergangenen Samstag schriftlich beim DFB und der Deutschen Fußball Liga über die Handhabung des Videobeweises beklagt. Grindel wies auf einer Podiumsdiskussion am Dienstagabend in Hannover die 96-Kritik über das nicht gegebene Tor zurück: "Ich kann sagen, was ich davon inhaltlich halte: nichts. Wenn wir bei 95 Prozent richtigen Entscheidungen sind, und dann noch sagen: "Wir lehnen den Videobeweis ab, weil wir die fünf Prozent noch nicht erwischt haben", das kann ich nicht nachvollziehen."

Heldt sagte zudem, dass er ein Antwortschreiben von der DFL erhalten habe und ein "herausragendes Gespräch" mit Schiedsrichter-Chef Lutz-Michael Fröhlich hatte. "Demnächst steht eine Manager-Tagung an, da wird Herr Fröhlich auch dabei sein", erklärte der 96-Manager. Thema soll unter anderem eine kalibrierte Abseitslinie werden, die in Deutschland nicht zugelassen ist. "Der DFB-Präsident sagte, die Bundesliga wollte sie nicht. Daran kann ich mich nicht erinnern. Aber Herr Fröhlich ist da der kompetente Mann."

Bundesliga, SC Freiburg: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ermittelt nach Informationen der Bild-Zeitung gegen Christian Streich, den Trainer des SC Freiburg. "Die Ermittlungen laufen", sagte DFB-Chefankläger Anton Nachrainer dem Blatt. Dem Bericht zufolge will der Kontrollausschuss noch am Donnerstag eine Strafe beantragen. Anlass ist Streichs vehementer Protest während der 0:2-Niederlage beim FC Schalke 04 am vorigen Samstag. Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Stürmer Nils Petersen hatte sich Streich bei Schiedsrichter Tobias Stieler derart heftig beschwert, dass ihn seine Assistenten zurückhielten. Stieler schickte Streich danach auf die Tribüne.

Den Einspruch des SC Freiburg gegen Petersens Platzverweis wies das DFB-Sportgericht am Mittwoch zurück. Dagegen will der Club jedoch ebenfalls vorgehen und somit die automatische Sperre für ein Spiel abwenden. Stieler hatte Petersen in der 64. Minute verwarnt, der Torjäger erklärte danach, er habe dies nicht mitbekommen, weil die Gelbe Karte in seinem Rücken gezeigt worden sei. Drei Minuten später sah Petersen Gelb-Rot. Das DFB-Sportgericht erklärte, es liege ein offensichtlicher Irrtum des Spielers vor, nicht des Schiedsrichters.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Eintracht Frankfurt und Trainer Niko Kovac haben den Gerüchten um einen bevorstehenden Wechsel des 46-Jährigen zu Bayern München deutlich widersprochen. "Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass ich im kommenden Jahr hier Trainer bin", sagte Kovac am Mittwochnachmittag. Der einstige Bayern-Profi hat in Frankfurt einen Vertrag bis 2019, gilt aber als einer der Favoriten auf die Nachfolge von Jupp Heynckes in München. Sportvorstand Fredi Bobic wandte sich nun ebenfalls an die Presse. "Ich kann die Eintracht-Fans beruhigen. Wir haben keinen Kontakt zu Bayern München, es gibt keine Anfrage für Niko Kovac", sagte er: "Wir planen hier gemeinsam die Zukunft."

Rund um die 1:2-Niederlage der Hessen bei Werder Bremen am Sonntag hatten Spekulationen um die Zukunft des Trainers das sportliche Tagesgeschäft überlagert. Dies will Bobic in jedem Fall verhindern, die in dieser Saison überraschend starke Eintracht kämpft aussichtsreich um die Champions-League-Teilnahme. "Wir haben uns Ziele gesetzt", sagte er: "Die wollen wir nicht durch irgendwelche Diskussionen kaputtmachen." Bobic selbst sei von diesem Thema "nicht genervt, ich bin eher gelangweilt. Weil es bei uns eben gar kein Thema ist." Gemeinsam mit Sportdirektor Bruno Hübner rede er "sehr offen, sehr klar und sehr ehrlich" mit Kovac.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: