Hannover 96:Fünf Tore in 34 Minuten

Von wegen Abstiegskampf: Hannover beendet die Hinrunde mit 23 Punkten und einem 4:4 gegen Leverkusen. In einem spektakulären Spiel sieht Bayer 04 lange wie der glückliche Sieger aus - doch dann trifft Julian Korb in der 89. Minute.

Spektakel-Fußball kurz vorm Fest: Hannover 96 und Bayer Leverkusen haben zum Ende der Hinrunde mit ihrem 4:4 (3:2) noch einmal für beste Unterhaltung gesorgt. Die Elf von Gästetrainer Heiko Herrlich sah lange wie der glückliche Sieger dieser spektakulären Partie aus, doch Julian Korb (83.) traf spät zum nicht unverdienten Ausgleich für die Gastgeber.

Julian Brandt (11.), Admir Mehmedi (25.) und der eingewechselte Leon Bailey (47., 67.) trafen für Leverkusen, das nun schon seit 13 Pflichtspielen in Serie ungeschlagen ist. Für ein perfektes Weihnachten muss das Team am Mittwoch nur noch das Achtelfinale im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach gewinnen.

Auch wenn die Treffer von Ihlas Bebou per Kopf (12.), Niclas Füllkrug per Foulelfmeter nach Videobeweis (21.), Felix Klaus (45.) sowie Korb nicht zum Sieg reichten - Hannover kann trotz des Remis zu Hause mit der Hinrunde zufrieden sein. Der Aufsteiger hat mit 23 Punkten auf dem Konto derzeit nichts zu tun mit dem befürchteten Abstiegskampf.

Julian Korb trifft kurz vor Schluss zum Endstand

"Das war der Punkt auf dem i eines erfolgreichen Jahres für uns", sagte Hannovers Trainer Andre Breitenreiter über das Unentschieden. "Meine Stimme ist in Mitleidenschaft gezogen worden." Heiko Herrlich, sein Leverkusener Gegenüber, stimmte ihm zu: "Für uns Trainer ist so ein 4:4 ein Leidensweg." Trotz der guten Ergebnisse zuletzt nahm Herrlich im Vergleich zum Sieg gegen Bremen vier personelle Änderungen vor, unter anderem mussten die Angreifer Kevin Volland und Bailey zunächst auf die Bank. Trotz der Umstellungen lief der Ball flüssig durch die Reihen der Rheinländer. Brandt nutzte gleich die erste richtig gute Möglichkeit der Gäste, der 21-Jährige traf technisch anspruchsvoll per Direktabnahme. Hannover zeigte sich aber wenig geschockt. Die Hausherren machten ihre fußballerische Unterlegenheit mit Kampf und Leidenschaft wett. "Das war von der ersten Minute an völlig verrückt", sagte Bailey. Nur wenige Sekunden nach Brandt glich Bebou per Kopf aus, dann brachte Jonathan Tah Hannovers Felix Klaus im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Sören Storks entschied nach einem Hinweis des Videoassistenten auf Strafstoß, Füllkrug verwandelte sicher. Und die Partie blieb turbulent, beim 2:2 durch Mehmedi aus kurzer Distanz ins Torwarteck sah 96-Keeper Philipp Tschauner schlecht aus. Danach erarbeitete sich Bayer ein Übergewicht, doch zunächst durfte Hannover jubeln. Einen schönen Konter, den Füllkrug einleitete, schloss Klaus aus rund 16 Metern ab. Erstmals in dieser Bundesliga-Saison fielen damit fünf Treffer in den ersten 45 Minuten.

Auch in der zweiten Hälfte büßte die Partie nichts von ihrem Unterhaltungsfaktor ein. Joker Bailey zündete sofort nach Wiederanpfiff seinen Turbo und war gleich mit seinem ersten Versuch erfolgreich. Danach drängte Bayer von allen taktischen Zwängen befreit weiter nach vorne, der Jamaikaner legte nach einem weiteren unwiderstehlichen Antritt noch einmal nach. Auch in der Schlussphase blieben beide Teams gefährlich, es hätten sogar noch weit mehr Tore fallen können.

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